Adventkranzsegnung und Adventbesinnung am Ersten Adventsonntag

Herzliche Einladung zur Adventkranzsegnung und Adventbesinnung

Am Ersten Adventsonntagabend, 3. Dezember 2017, laden wir herzlich ein, mit Dechant Mag. P. Clemens Grill O.S.B. um 18.30 Uhr die heilige Messe zu feiern, in der die Adventkränze gesegnet werden. Anschließend hören wir in einem Besinnungsvortrag Gedanken, die uns auf dem Weg hin zum Weihnachtsfest begleiten sollen.


Betrachtung zum Evangelium des Ersten Adventsonntags

»Es klingt gar nicht sehr adventlich, das heutige Evangelium für den ersten Adventsonntag. Da ist keine Rede vom Adventskranz (den es übrigens erst seit dem 19. Jahrhundert gibt), da gibt es keinen Adventsmarkt, da ist keine Spur von Punschständen und Bäckereien, und auch nicht von Adventsliedern. Vielmehr ist da die Rede von kosmischen Katastrophen, vor Unvorhersehbarem, das über die Menschen hereinbricht, vom Ende und von der glorreichen Wiederkunft Christi und von deren Erwartung. Damit sind wir aber viel näher am ursprünglichen Sinn des Advents als mit all dem noch so gefühlsbetonten Adventsrummel unserer Tage. Denn Advent heißt ja wörtlich ›Ankunft‹, und um dieser Ankunft willen feiern wir Advent. Nach alter christlicher Tradition geht es an den vier Sonntagen vor Weihnachten um eine dreifache Ankunft. (…) Advent bedeutet (…) das Warten auf sein Kommen am Ende der Zeit. Davon handelt heute das Evangelium. Es enthält Worte Jesu über seinen endgültigen ›Advent‹, sein Kommen in Herrlichkeit. Weil wir uns diesen dritten und letzten Advent Jesu nicht so leicht vorstellen können, spricht er, wie so oft, in Bildern von dem, was da auf uns zukommt. Ein erstes Bild spricht von kosmischen Katastrophen. Sonne, Mond und Sterne werden ihren Dienst aufgeben. Der Himmel wird erschüttert werden, ja zusammenbrechen. (…) Jesu kündigt in diesem Bild an, dass Zeiten kommen werden, in denen alles unsicher wird, in denen uns die Fixsterne verloren gehen, an denen wir uns in der Nacht unseres Lebens orientieren können. Eine Zeit, in der uns das Licht des Tages und die Leuchte der Nacht verloren gehen, weil alles drunter und drüber geht. Und manches an unserer orientierungslosen Zeit erinnert an die Ansage Jesu. Ein zweites Bild: Lernt vom Feigenbaum! Lernt die Zeichen der Natur zu lesen. Sprechen Klimawandel und zunehmende Naturkatastrophen nicht eine deutliche Sprache? Ein drittes Bild: der Türhüter. Er muss wachen und warten, bis sein Hausherr heimkommt. Advent ist Zeit des Wachens und Wartens. Der schöne Brauch der Roratemessen früh am Morgen erinnert uns an diesen Sinn des Advents. Wir wissen nicht, wann Jesus wiederkommt, nur dass er kommen wird. Vor allem darauf zu warten heißt, Advent einmal anders feiern.

 (Christoph Kard. Schönborn: Predigt am Ersten Adventsonntag 2014)

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