»Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst«: Aschermittwoch

»Sich Asche auf das Haupt zu streuen galt nicht nur im Volk Israel (vgl. Josua 7,6; Daniel 9,3; Ester 4,1; Judit 4,11), sondern auch bei den alten Ägyptern, Arabern und Griechen als ausdrucksvolle Geste der Klage. Auf diesem Hintergrund versteht man die altkirchliche Sitte, dass öffentliche Sünder im rauen Gewand und mit Asche bestreut, also ›in Sack und Asche‹ (Matthäus 11,21), ihre oft mehrjährige Bußzeit antraten. Seit dem 7. Jahrhundert ist der Aschermittwoch als Tag dieser Bußeröffnung bezeugt. Wer eine Kapitalsünde (Mord, Ehebruch, Glaubensabfall …) begangen hatte, wurde von diesem Tag an von der Eucharistiefeier ausgeschlossen und musste durch Werke der Buße zeigen, dass er seine Sünde ernsthaft bereute. Die Wiederzulassung zur heiligen Kommunion fand üblicherweise an einem Gründonnerstag statt. Diese alte Praxis der ›öffentlichen Buße‹ verlor wohl wegen ihrer Strenge im Lauf der Geschichte an Bedeutung und verschwand schließlich zu Gunsten der milderen Praxis der ›geheimen Beichte‹.

Das Bestreuen mit Asche blieb bestehen, allerdings als Ritus, dem sich am Beginn der 40-tägigen österlichen Bußzeit nun alle Gläubigen und nicht nur notorische Todsünder unterzogen. Papst Urban II. sprach im Jahr 1091 auf der Synode von Benevent sogar von einer ›Pflicht‹ aller Gläubigen, sich am Beginn der Fastenzeit in der Kirche mit Asche bestreuen zu lassen. Mehr als 900 Jahre später ist es für katholische Christen ein freiwilliges, aber immer noch eindrucksvolles Zeichen der Hinwendung zu Jesus Christus und seiner Botschaft – ›Kehrt um und glaubt an das Evangelium!‹ (Markus 1,15)« (Veitschegger, Karl in: »Neues vom Graben« 01/1997)

Herzlich laden wir ein, die österliche Bußzeit mit der Feier der heiligen Messe am Aschermittwoch, 6. März 2019, zu beginnen. Im Gottesdienst, der um 18.30 Uhr beginnt, besteht die Möglichkeit zum Empfang des Aschenkreuzes.