Heilige des Monats Mai >> Heilige Ursula Gräfin von Ledochowska <<

Julia Maria war die Tochter des polnischen Grafen Anton Walka-Ledóchowski und der Schweizer Gräfin Josephine Salis-Zizers, Schwester von Maria Theresia Ledóchowska und des späteren Jesuitengenerals Wladimir Ledóchowski, ihr Onkel Mieczysław Halka Ledóchowski war Erzbischof von Gnesen / Gniezno und Posen / Poznań, später Kardinal und Präfekt der Kongregation zur Verbreitung des Glaubens in Rom. 1873 verlor ihr Vater beim Bankenkrach große Teile seines Vermögens, die Familie musste aus finanziellen Gründen von ihrem Schloss Sitzenthal in Loosdorf nach St. Pölten umziehen, wo sie in der Schneckgasse wohnte und Ursula die nahe Schule der Englischen Fräulein besuchte.

1883 zog die Familie nach Lipnica in Polen. 1885 starb Julias Vater an einer Pockeninfektion. Julia wurde 1886 Nonne im Ursulinenorden in Krakau / Kraków und nahm den Ordensnamen Ursula an. Sie arbeitete als Lehrerin und Erzieherin, 1904 bis 1907 war sie die Oberin. 1906 errichtete sie ein Pensionat für Studentinnen, zudem gründete sie die Vereinigung der Marienkinder. 1907 gründete Ursula ein Tochterkloster des Ordens in St. Petersburg und ein weiteres im damals finnischen Sortavala; dort pflegte sie ökumenische Kontakte zur lutherischen Kirche, verfasste einen finnischen Katechismus und eröffnete eine Krankenstation für arme Fischer. Die Ordensniederlassung in St. Petersburg wurde 1908 selbständig und war Keimzelle der später von Ursula gegründeten Grauen Ursulinen.

Mit Ausbruch des Krieges 1914 wurde Ursula wegen ihrer österreichischen Staatsbürgerschaft aus Russland ausgewiesen und musste nach Schweden ins Exil gehen. Dort pflegte sie wieder ökumenische Kontakte und lernte Erzbischof Nathan Söderblom kennen, hielt Einkehrtage für die in der Diaspora lebenden Katholiken und gab eine katholische Monatszeitschrift heraus, die bis heute in Uppsala erscheint. Von 1915 bis 1918 reiste sie durch die skandinavischen Länder, um auf mehr als 80 Konferenzen über Kultur und Geschichte des polnischen Volkes zu berichten und Spenden zu sammeln; die Gründung örtlicher Komitees diente ebenfalls der Beschaffung von Unterstützung für die Menschen im besetzten Polen. 1917 erschien in Stockholm ihr Werk Polonica in drei Sprachen; im selben Jahr ging Ursula nach Dänemark, um dort den polnischen Flüchtlingen zu helfen. In Aalborg gründete sie 1918 eine Hauswirtschaftsschule für polnische Mädchen und ein Waisenhaus.

1920 kehrte Ursula nach Polen zurück; ihre Erfahrungen während des Krieges hatten sie aber von den aristokratisch geprägten Schwestern im Ursulinenkloster in Kraków entfernt; deshalb gründete sie die Ursulinen von der Todesangst leidenden Herzen Jesu, die Grauen Ursulinen, als auch formell eigenständige Kongregation mit Aufgaben in der Fürsorge für Arme, Kranke, Alte und Kinder aus sozial schwachen Familien. 1923 wurde die Gemeinschaft probeweise kirchlich anerkannt, 1930 endgültig, Ursula war deren erste Generaloberin, das Mutterhaus war in Pniewy. 1931 ging sie nach Rom, wo 1928 das Generalat ihres Ordens eröffnet worden war, hielt viele Reden vor Staatsmännern und setzte sich für die Unabhängigkeit Polens ein.

Beim Tod der Gründerin hatten die Grauen Ursulinen mehr als 100 Schwestern in 35 Klöstern. Heute wirken sie mit mehr als 95 Niederlassungen in Polen, Italien, Frankreich, Deutschland, Finnland, Weißrussland, in der Ukraine, in Kanada, Brasilien, Argentinien und in Tansania.

Nach der Seligsprechung 1983 wurden Ursulas Reliquien ins Mutterhaus der Grauen Ursulinen in Posen überführt.

Ursula wurde am 20. Juni 1983 von Papst Johannes Paul II. in Poznań / Posen selig- und am 18. Mai 2003 von ihm ebendort heiliggesprochen.

Sie ist die Patronin der Diözese Poznań / Posen

Gebet zur Heiligen

Ursula Gräfin Ledochowska

O Herz, voll der Liebe, mein ganzes Vertrauen setzte ich in Dich, weil ich von selbst zu allem Bösem fähig bin, aber alles von Deiner Güte erwarte. Durch das Erlösungswerk Christi nimm, o Gott, unsere Bitten an, die wir durch die Fürsprache der Heiligen Ursula, der treuen Nachfolgerin des Herzen Deines Sohnes, Dir vortragen und erteile uns Deine Gnade, um die wir voll Vertrauen bitten.

Heilige Ursula, bete für uns.

Amen!

Heiliger des Monats April >> Heiliger Gaetano Catanoso <<

Gaetano, drittes von acht Kindern des wohlhabenden Bauern Antonino Catanoso und seiner Frau Antonia, kam im Alter von zehn Jahren ins Priesterseminar nach Reggio di Calabria und wurde 1902 zum Priester geweiht.

Gaetano Catanoso wirkte dann ab 1904 im – heute verlassenen, als Museum touristische geschätzten – Bergdorf Pentidattilo – einem Ortsteil von Melito di Porto Salvo – bei Reggio Calabria.

In Pentidattilo setzte er sich besonders für die Verehrung des Volto Santo, des von Veronika überlieferten Abbildes Christi, ein, darüber gab er eine Zeitschrift heraus und gründete 1919 in seinem Dorf die Confraternita del Volto Santo, die Vereinigung vom Heiligen Antlitz. Enge Freundschaft pflegte er mit Luigi Orione und Annibale Maria di Francia.

1921 wurde Gaetano Priester an der Kirche Santa Maria della Candelora in Reggio di Calabria und 1930 zum kanonischen Pönitentiar an der Kathedrale ernannt. Er wirkte zudem als Beichtvater verschiedener Ordenshäuser sowie als Krankenhausseelsorger und von 1922 bis 1949 als Spiritual des Priesterseminars. Er förderte den Religionsunterricht sowie den Kreuzzug gegen Gotteslästerung und die Verunehrung von Feiertagen. Die von ihm gegründeten Squadre Volanti, Fliegende Truppen, waren Priester, die in der Fastenzeit und während des Marienmonats Mai die Pfarreien verstärkten und dort Volksmissionen abhielten.

1934 gründete Gaetano Catanoso die Kongregation der Suore Veroniche del Volto Santo, die Veronika-Schwestern des heiligen Abbildes (Christi) mit den Aufgaben ewige Anbetung, Katechese sowie Werke der Nächstenliebe an Kindern und Jugendlichen, Priestern und Senioren; die Schwestern sollten – wie einst Veronika – in ihren Mitmenschen Christus finden.

1943 eröffnete Catanoso ein provisorisches Waisenheim für die Kinder, die während des Zweiten Weltkrieges ihre Eltern verloren hatten; heute ist dort das Mutterhaus der Veronika-Schwestern. Die tägliche Messe, die Verehrung des Volto Santo und die häufige Anbetung der Eucharistie zeichneten Gaetano aus.

Die Kirche des Mutterhauses der Veronika-Schwestern in Reggio Calabria, die unter Gaetano Catanoso besonders der Verehrung des Volto Santo gewidmet war, wurde nach der Heiligsprechung zum Sanktuarium Volto Santo und San Gaetano Catanoso. In einem Neubauviertel am Stadtrand – offenbar sozialer Brennpunkt – wurde ihm die Kirche San Gaetano Catanoso geweiht.Kanonisation: Gaetano Catanoso wurde von Papst Johannes Paul II. am 4. Mai 1997 selig- und von Papst Benedikt XVI. am 23. Oktober 2005 heiliggesprochen.

Gebet zum Heiligen Gaetano Catanoso

O Heiliger Cayetano Catanoso, dass du im Leben wusstest, wie man andere liebt, und jetzt schaust du uns vom Himmel an und sorgst für uns, wir bitten dich, vor Gott Fürsprache einzulegen Für uns alle, die wir auf dieser Welt leiden. Wir wollen wie Sie sein, ein gutes Beispiel für andere, zu wissen, wie wir unsere Feinde vergeben und lieben, Gutes tun, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. O heiliger Cayetano Catanoso, gib uns Gnade vor Gott, unserem Herrn, damit wir alle Schwierigkeiten des Lebens überwinden können. Amen.

Selige des Monats Februar 2025 >> Selige Johanna Maria Rendu <<


Johanna Maria Rendu empfing in den Wirren der Französischen Revolution ihre Erstkommunion im Keller ihres Elternhauses, der als Kapelle diente und wo Priester Zuflucht fanden, die wegen ihrer Verweigerung des Eides auf die Zivilkonstitution verfolgt wurden. Sie wurde dann bei den Ursulinen im nahen Gex ausgebildet, wo sie auch Kranke im Spital besuchte. 1802 trat sie den Barmherzigen Schwestern (Vinzentinerinnen) bei mit dem Ordensnamen Rosalia. Trotz ihres schwachen Körpers und ihrer zarten Nerven widmete sie in unüberwindlicher Geduld und Entsagung ihr Leben den Aufgaben im Orden. Ab 1807 wirkte sie in Paris in der damaligen Ordensniederlassung in der Rue de l’Épée-de-Bois unweit der Kirche St-Médard und versorgte Kranke, Alte, Obdachlose, bedürftige Mädchen und kleine Kinder, deren Mütter nicht im Stande waren, sie zu ernähren. 1815 wurde sie Oberin der Gemeinschaft, ab 1826 war sie zusammen mit Friedrich Ozanam eine der Mitbegründerinnen der Pariser Vinzenz von Paul-Vereine für Armen- und Krankenpflege und sammelte Almosen für die verschämten Hausarmen.

Rosalia Rendus Wahlspruch:

Wir müssen das Herz eines Engels Gott gegenüber, das Herz einer Mutter dem Nächsten gegenüber, das Herz eines Richters uns selbst gegenüber haben.

Rosalia Rendus Rat an eine junge Schwester:

Wenn du willst, dass dich jemand liebt, dann liebe zuerst; und wenn du nichts zu geben hast, gib dich selbst.

In den Choleraepidemien von 1832 und 1849 pflegte Rosalia Rendus aufopferungsvoll die Kranken. In den Unruhen vom Juli 1830 und vom Februar 1848 – bei welchen Denys Affre, der Erzbischof von Paris, getötet wurde, vermittelte Rosalia zwischen den Kämpfenden und kletterte auf die Barrikaden, um Verwundeten beider Seiten zu helfen. 1852 ernannte Kaiser Napoleon III. sie zur Ritterin der französischen Ehrenlegion. In der letzten Zeit ihres Lebens erblindete sie; eine Operation brachte 1855 nur kurz Linderung.

Rosalia Rendu wurde auf dem Friedhof Mont-Parnasse in Paris bestattet. Die Zeitung Le Constitutionnel der antiklerikalen Linken schrieb: Die unglücklichen Menschen im 13. Arrondissement von Paris haben gerade einen sehr bedauerlichen Verlust erlitten: Schwester Rosalie … Diese angesehene Nonne war viele Jahre lang die Fürsorge für die zahlreichen bedürftigen Klassen in diesem Bezirk. 2019 wurden Reliquien in die Rosalia von Palermo geweihte Kirche St-Rosalie in Paris übertragen.

Kanonisation: Rosalia Rendu wurde am 9. November 2003 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Gebet zur Seligen

Johanna Maria Rendu

Gott, unser Vater, du hast uns mit dem Brot des Lebens gestärkt.  Gib, dass wir dich nach dem Vorbild der seligen Rosalie Rendu durch Treue in deinem Dienst verherrlichen und dass wir uns in steter Liebe für das Wohl unserer Brüder und Schwestern einsetzen.  Durch Christus unseren Herrn.

Heiliger des Monats Jänner 2025 >> Heiliger Vinzenz Pallotti <<

Vinzenz Pallotti wurde in eine Zeit des Umbruchs hinein geboren, bislang scheinbar sichere Ordnung galt nicht mehr, Kirche und Kirchenstaat schwankten unter den Anfragen von Aufklärung und Französischer Revolution; die Stadt Rom war ein Moloch, in dem der Großteil der Bevölkerung im Elend lebte. Als Kind wurde Vinzenz getragen vom tiefen Glauben seiner Eltern. Er konnte trotz seiner schwachen Gesundheit studieren. Bei aller äußerlichen und inneren Gebrechlichkeit wusste er sich getragen von der Gewissheit und der Erfahrung vom Gott der unendlichen Liebe, trat dem Dritten Orden der Trinitarier bei und wurde 1818 zum Priester geweiht.

Vinzenz‘ Denken blieb nicht in den eingefahrenen Gleisen der Kirche seiner Zeit. Durch seine Erfahrung von der Liebe Gottes entwickelte er sich von einem sehr introvertierten, fast ängstlichen Priester zu einem Mann und Priester, der so weit dachte, dass die Welt darin Platz fand. Seine Methoden waren manchmal etwas unkonventionell, dienten aber immer seinem Ziel: so zog er als Priester seinen Hut vor den Menschen, die ihm begegneten und versuchte mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Er nahm sich einer Frau an, die mut- und orientierungslos durch Rom irrte, weil sie aus religiösem Übereifer ihre Familie verlassen hatte und nun aufgrund einer Krankheit nicht zurückkonnte.

Vinzenz Pallotti wurde Pfarrer an der heruntergekommenen Kirche Santo Spirito dei Napoletani in Rom. Die fünf anderen Pfarrer der Gemeinde, deren Vorgesetzter er nun wurde, intrigierten gegen ihn und verleumdeten ihn, aber er duldete und siegte. Die Gemeinde wandelte sich zusehends und wurde zu einem geistig-spirituellen Mittelpunkt Roms. Bald sprach sich sein Charisma herum, er wurde zu einem gefragten Beichtvater und Prediger, rastlos unterwegs zu den Menschen, denen er als Liebeswerber Gottes entgegenkam. Allen die keine Hoffnung hatten, schenkte Padre Pallotti seine Zuwendung, um ihnen zu zeigen, dass sie Gottes geliebte Kinder sind.

Vinzenz war Seelsorger für Jugendliche ohne Ziel und Arbeit, für Waisen, Kranke, Söldner und Gefangene. Als Volksmissionar erkannte er, dass angesichts der heraufziehenden Umbrüche in Europa Laien und Priester gemeinsam den Verkündigungsdienst leisten müssen; deshalb scharte er Mitarbeiter um sich gründete 1835 die Vereinigung des katholischen Apostolats: jeder Getaufte, jeder Mensch als Ebenbild Gottes auf seinem Platz sollte mitwirken, den Glauben zu verbreiten und die Liebe neu zu entzünden. Aus dieser Vereinigung von Männern und Frauen aus allen Schichten bildet sich 1843 die Schwesterngemeinschaft der Pallottinerinnen und dann auch die Priester- und Brüdergemeinschaft der Pallottiner. Ihr besonderes Kennzeichen ist der Verkündigungsdienst auch von Laien. Vinzenz Pallotti wollte ein weltumspannendes Netz kleiner Zentren aufbauen, die der Evangelisation verpflichtet sind, sein früher Tod verhinderte aber weiteren Ausbau der Gemeinschaft.

In den Straßenkämpfen der Revolution und durch Missgunst im Vatikan schrumpfte Vinzenz‘ Gemeinschaft wieder auf wenige Mitglieder. Am Ende seiner Kräfte starb er an Lungenentzündung im Haus neben der Kirche San Salvatore in Onda in Rom, nachdem er einem Bettler seinen Mantel geschenkt und sich ohne Mantel im Beichtstuhl erkältet hatte. Sein Grab ist in einem gläsernen Sarg unter dem Hauptaltar der Kirche S. Salvatore in Onda.

Erst im 2. Vatikanischen Konzil wurde Padre Pallottis Ausweitung der apostolischen Aufgabe für jeden katholischen Christen wieder aufgenommen. Papst Johannes Paul II. ermunterte 1995 die sich neu gründende Gesamtgemeinschaft, das Charisma ihres Gründers wieder zu entdecken.

  Kanonisation: Vinzenz Pallotti wurde am 22. Januar 1950 von Papst Pius XII. selig- und am 20. Januar 1963 von Papst Johannes XXIII. während des 2. Vatikanischen Konzils heiliggesprochen.

Gebet zum Heiligen Vinzenz Pallotti

Heiliger Geist, um der unendlichen Verdienste unseres Herrn Jesus Christus willen entzünde in allen Herzen deine brennende Liebe, die alles vermag. Sie bewirke, dass die Menschheit eine Herde unter dem einen Hirten werde und alle dereinst im Himmel dein göttliches Erbarmen besingen. Königin der Apostel und alle Engel und Heiligen, bittet den Herrn der Ernte: Herr, sende Arbeiter in deine Ernte und erbarme dich deines Volkes, dass alle mit dir und dem Vater und dem Heiligen Geist vereint werden in der Freude der Ewigkeit.

Amen

Seliger des Monats November >> Seliger Bernhard Lichtenberg <<


Bernhard Lichtenberg, ältester Sohn einer katholischen Kaufmannsfamilie, studierte an der Theologischen Fakultät in Innsbruck und in Breslau / Wrocław Theologie und wurde 1899 zum Priester geweiht. 1900 wurde er Pfarrer an der Kirche St. Mauritius in Berlin-Lichtenberg, ab 1913 an der Herz-Jesu-Kirche in Berlin-Charlottenburg.

Ab 1920 oder 1921 war Lichtenberg Abgeordneter der Zentrumspartei in der Stadtverordneten-Versammlung, wo er er sich mit Joseph Goebbels manches Rededuell geliefert haben soll. 1926 wurde er zum Päpstlichen Geheimkämmerer ernannt, 1932 zum Dompfarrer an der St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin. Als Mitglied des Vorstands des Friedensbundes Deutscher Katholiken predigte er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten öffentlich gegen den Faschismus; schon 1933 durchsuchte die Geheime Staatspolizei seine Wohnung. 1935 überreichte er der Kanzlei des preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring eine Beschwerde zu der Häufung von ungeklärten Todesfällen im von der SS geführten Konzentrationslager Esterwegen.

1938 wurde Lichtenberg Dompropst für Berlin. Nach der Reichspogromnacht 1938 betete er jeden Abend öffentlich in der Berliner St.-Hedwigs-Kathedrale für die verfolgten Juden. Im Auftrag des Berliner Bischofs übernahm er die Leitung des Hilfswerks beim Bischöflichen Ordinariat, das nichtarischen Christen unterstützte und Juden beim Auswandern oder Untertauchen half. 1941 protestierte er beim Reichsärzteführer gegen die Maßnahmen zur Vernichtung unwerten Lebens, dem Euthanasie-Programm; daraufhin wurde er verhaftet, dann wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz sowie Kanzelmissbrauch zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Der schon länger herz- und nierenkranke Lichtenberg verbüßte seine Haft im Gefängnis in Berlin-Tegel; unmittelbar nach seiner Entlassung wurde der inzwischen todkranke wieder verhaftet; er sollte ins Konzentrationslager Dachau überführt werden. Auf dem Weg musste er in Hof ins damalige Krankenhaus gebracht werden, wo er völlig entkräftet starb.

Lichtenberg wurde auf dem St.-Hedwig-Friedhof I in Berlin bestattet. Mit der Einleitung des Seligsprechungsprozesses 1965 wurden seine Gebeine in die Krypta der Berliner St.-Hedwigs-Kathedrale übertragen. 2004 nahm die israelische Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem Lichtenberg unter die Gerechten unter den Völkern auf. Das Erzbistum Berlin strebt auch seine Heiligsprechung an. Im Zuge der Renovierung der St.-Hedwigs-Kathedrale soll daneben ein nach Lichtenberg benanntes Gemeindehaus entstehen.

Kanonisation: Bernhard Lichtenberg wurde am 23. Juni 1996 beim Besuch von Papst Johannes Paul II. in Berlin im Olympiastadion seliggesprochen.

Gebet zum Seligen Bernard Lichtenberg

Allmächtiger Gott und Vater, der selige Bernhard Lichtenberg hat als Priester in Berlin Zeugnis gegeben für die Botschaft deines Sohnes. Unermüdlich sorgte er für die ihm anvertrauten Gläubigen und spendete die Sakramente. Er war ein Bruder der Armen, der Geplagten und Verfolgten, der Gequälten und Ausgestoßenen. Öffentlich hat er für die Gefangenen in den Konzentrationslagern gebetet und für die Behinderten. Wir danken dir, dass Bernhard Lichtenberg unter uns dein Priester sein durfte. Stelle ihn vor die ganze Kirche als Zeugen für dein Evangelium.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Amen.

Heiliger des Monats Oktober 2024 >>Heiliger Gerhard Sasso<<

Gerhard zog – noch vor dem 1. Kreuzzug – ins Heilige Land und trat als Laienbruder der Benediktiner in das von diesen betriebene Hospiz an der Kirche St. Maria Latina in Jerusalem ein, das zuerst Johannes „dem Almosengeber”, später Johannes der Täufer gewidmet war. Dort wurden christliche Pilger, aber auch hilfsbedürftige Juden und Muslime aufgenommen. Nachdem Gerhard sich durch Frömmigkeit und Klugheit hervorgetan hatte, wurde er um 1080 zu dessen Vorstand erhoben. Nach der Einnahme Jerusalems im 1. Kreuzzug erhielt das Hospiz großen Zulauf. Gerhard bewirkte nun die vollständige Trennung des Hospizes vom Kloster St. Maria und wurde so 1099 zum Gründer des neuen, nach dem Patron des Hospizes benannten Johanniterordens. Seine Mönche legten die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ab und verpflichteten sich, die christlichen Pilger und Kreuzfahrer zu pflegen.

Gottfried von Bouillon, der Heerführer des 1. Kreuzzuges und ab 1099 Jerusalems Regent, sowie dessen Nachfolger, König Balduin I. von Jerusalem, statteten den neuen Orden mit einem Teil der reichen Beute aus dem Sieg über die Muslimen aus, viele dankbar Kreuzfahrer schenkten ihm Besitzungen in Frankreich, Spanien und Italien. Papst Paschalis III. bestätigte 1113 den Orden und erteilte ihm die Unabhängigkeit vom Patriarchen von Jerusalem.

Gerhards Nachfolger Raimund von Puy wandelte den Mönchsorden der Johanniter in einen geistlichen Ritterorden um, zu dessen Aufgaben nun auch der militärische Schutz gehörte. Gerhards Gebeine wurden nach dem Fall von Akko in die neue Ordensresidenz auf Rhodos gebracht. Sein Kopf kam in die Ursulinenkirche nach Valetta auf Malta.

Da es nie eine förmlich Kanonisation für Gerhard gab, förderten die Johanniter seien Verwechslung mit Gerald von Aurillac; die Reliquien, die seit 1283 im Schloss Gassaud – heute Teil einer gated community – in Manosque in der Provence verehrt wurden, sind deshalb die von Gerald von Aurillac; andere Gerhard zugeschriebene Reliquien wurden in der Französischen Revolution zerstört.

In der korrigierten Fassung des Martyrologium Romanum von 2004 ist Gerhard nicht mehr enthalten.

Er ist der Patron gegen Dürre

Gebet zum

Heiligen Gerhard Sasso

Herr Jesus Christus, Du hast mich aus Gnade berufen, Dir zu dienen. Demütig bitte ich Dich auf die Fürsprache des seligen Gerhard und aller Heiligen: Laß die Sorgfalt zu unseren Kranken mein Leben und Handeln durchdringen.

Amen.

Heiliger des Monats August >> Heiliger Alfons Maria von Liguori<<

Alfons Maria, ältester Sohn des Marineadmirals Giuseppe de‘ Liguori aus adliger Familie und der Markgräfin Anna Maria Caterina Cavalieri, studierte ab 1708 auf Wunsch des Vaters ziviles und kanonisches Recht an der damaligen Universität in Neapel – der ältesten weltlichen Universität der Welt, heute Archäologisches Nationalmuseum. Im Alter von nur 16 Jahren wurde er mit Sondererlaubnis promiviert und dann ein erfolgreicher Anwalt. 1715 schloss er sich einer Gelehrtengemeinschaft der Oratorianer des Philipp Neri an deren Kirche dei Girolamini in Neapel an. 1718 wurde er Richter in Neapel, 1722 Botschafter des Vizekönigs von Neapel, des Kardinals Altan.

Als Alfons Maria 1723, nach acht Jahren vielgerühmter Tätigkeit als Anwalt, einen wichtigen Prozess einer Fürstenfamilie verlor, fühlte er seinen Ruf ruiniert und konnte drei Tage lang nicht essen und schlafen. Bei einem Besuch im Spital der Unheilbaren umgab ihn plötzlich ein helles Licht und eine Stimme forderte ihn auf: Verlasse die Welt und schenke dich mir. Er trat sein Erbrecht an den Bruder ab, hängte seinen Degen in einer Kirche auf und begann das Theologiestudium. Viele seiner Lehrer waren vom Jansenismus geprägt und vermittelten ihm ein gesetzliches, Angst erregendes Gottesbild, das in vielem dem entsprach, das ihn schon bei seinem Vater abgeschreckt hatte.

1726 wurde Alfons Maria zum Priester geweiht, dabei legte er ein besonderes Gelübde zum Dienst an der missionarischen Verkündigung und zum Beichthören ab. Er lebte dann als Priester in seinem Elternhaus, predigte auf den Straßen in Neapel und schloss er sich einer Weltpriester-Vereinigung für missionarisches Wirken an. Sein Auszug aus der Welt ließ ihn Privilegien der Religion der Reichen verachten; Ehrentitel lehnte er ab und stellte sich radikal in den Dienst der einfachen Leute. 1727 gründete er die Capelle Serotine zur Betreuung und Erziehung von Straßenjungen; Arbeiter und Handwerker warb er als Mitarbeiter in Gebets- und Glaubensschulen. Vielen Menschen konnte er den Auszug aus gesetzlichem Rigorismus vermitteln und den Glauben an einen gnädigen Gott, damit konnte er auch viele religiöse Angstneurosen heilen. Er hielt Katechesen für die ungebildete Bevölkerung ab und schuf einen caritativen Dienst in den Dörfern um Neapel. Schwerpunkt seiner Arbeit war auch die Aus- und Weiterbildung der in der Seelsorge Tätigen.

Alfons erkannte während eines Erholungsaufenthaltes in den Bergen von Scala bei Amalfi – wo er der Überlieferung zufolge zunächst in einer Grotte wohnte -, dass niemand den armen Ziegenhirten das Evangelium verkündigte, während es in Neapel so viele Priester gab, dass sie gar nicht alle in der Seelsorge tätig waren, sondern teilweise – wie auch er – bei ihren Familien lebten.

Alfons gründete deshalb 1731 in Scala zur Unterstützung seiner Arbeit den Orden der Redemptoristinnen und 1732 die Kongregation des Allerheiligsten Erlösers, die Redemptoristen, nach ihrem Gründer auch Liguorianer genannt, deren Aufgabe es wurde, beim einfachen Volk zu missionieren, indem sie das Leben und die Tugenden Christi möglichst vollkommen nachahmen. Das Stammkloster der Redemptoristen in Scala wird heute von Ordensfrauen bewohnt. Wahlspruch seiner Orden war: überreich ist bei ihm die Erlösung. Weitere Gründungen folgten rasch; dabei ließ Alfons Maria sich von den jeweiligen konkreten praktischen Erfordernissen und Notwendigkeiten leiten.

1737 konnte in Ciorani – einem Ortsteil von Mercato San Severino bei Neapel – das zweite der Redemptoristen eröffnet werden, dazu hatte die Familie von Alfons‘ Gefährten Januarius Maria Sarnelli einen großen Teil ihres Vermögens gestiftet. Alfons lebte dann bis 1745 und von 1747 bis 1751 in diesem Kloster, nachdem er von 1736 bis 1738 in einem nahen Haus der Familie Sarnelli gewohnt und den Klosterbau überwacht hatte.

1749 bestätigte Papst Benedikt XIV. die Ordensregel und ernannte Alfons zum Ordensoberen auf Lebenszeit. Aber es gab Widerstände gegen den Orden in Neapel und bei der Regierung des Königs; 1752 konnte endlich eine Vereinbarung zur Sicherung der Existenz abgeschlossen werden. 1762 wurde Alfons mit sechsundsechzig Jahren zum Bischof von Sant‘ Agata de‘ Goti bei Neapel ernannt – ein Bistum, das jemand zuvor als einen Sack mit unreinen Viechern bezeichnet hatte. Der Aufgabe, dieses Bistum wieder in Ordnung zu bringen, galten die Jahre bis 1775; er sorgte sich um Hilfe für Arme und Kinder und für eine gute Ausbildung der Priester. Sein Einsatz während einer Hungersnot 1763/64 brachte ihm den Ehrentitel Vater der Armen ein.

Alex Baroni singt das bekannteste italienische Weihnachtslied Tu scendi dalle stelle, das 1754 im Palazzo Zamparelli in Nola von Alfons Maria getextet und komponiert wurde. Aufnahme aus dem Weihnachtskonzert im Vatikan, 1999.
1775 gab Alfons sein Amt als Bischof wegen Krankheit auf, ging ins 1742 gegründete Kloster der Redemptoristen nach Nocera dei Pagani und leitete von dort aus den Orden. Zwischen Rom und der Verwaltung des Königreiches Neapel – damals im Palast in Portici bei Neapel – gab es nun Streitigkeiten um das Ordensstatut, bis Rom die Redemptoristenklöster der Hoheit Neapels entzog und ihnen Päpstlichen Status gab; Liguori starb noch vor dem Ende der Auseinandersetzungen. In den letzten Jahren war er so geschwächt, dass er sich mit einem Strohhalm ernähren musste und die Messe nur noch sitzend lesen konnte.

111 von Alfons di Liguori verfasste Bücher wurden zu seinen Lebzeiten, weitere später veröffentlicht; sie behandeln fast alle theologische Themen. Seine Theologia Moralis von 1753 wurde schon zu seinen Lebzeiten acht Mal, bis heute über 120 Mal neu aufgelegt. Die Beschäftigung mit der Moraltheologie war ihm durch die Erfordernisse der Volksmission zugewachsen, wiederum zeigte er seine Vorliebe und sein Gespür für das Notwendige und Konkrete; das Buch gilt als ein Standardwerk der Moraltheologie, auch wenn Kritiker darin ein kasuistisch-enges und unflexibles Konzept sehen. Mindestens ebenso wichtig war sein Einfluss als geistlicher Schriststeller mit seiner Betonung der Liebe und Barmherzigkeit Gottes, aus pastoralen Anlässen hervorgegangen: Le Glorie di Maria, die Ehre der Maria, von 1750 ist das bekannteste seiner Werke. Die Anleitung für Beichtväter, Homo Apostolicus, Mensch nach dem Vorbild der Apostel, erreichte 118 Auflagen. Dazu verfasste er rund 50 geistliche Lieder, viele Gebetbücher, zudem malte er Bilder von Maria und dem Sterben Jesu. Die Werke dogmatischer Art stammen aus seiner Zeit als Bischof und sind überwiegend apologetischer Natur. Seine Bücher brachten ihm den Beinamen Doctor zelantissimus, eifernder Lehrer, ein.

Alfons di Liguori wurde in der Ordenskirche in Nocera dei Pagani bestattet.

Der von Alfons gegründete Orden der Redemptoristen breitete sich schnell in Italien und dann auch in anderen Ländern aus. Die fortschreitende Aufnahme der Moraltheologie Liguoris führte Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem in Italien und Frankreich zu einer einfacheren, vertrauensvolleren Spiritualität, die sich aus eucharistischer  Praxis und Marienverehrung speiste. In Alfons‘ Elternhaus in Marianella ist heute eine Kapelle zu seinen Ehren eingerichtet. 1840 wurde er einer der Patrone von Neapel.

Kritiker haben die Zielsetzungen und die Methoden von Alfons di Liguori immer wieder problematisiert, weil er ihnen als Repräsentant katholischer Unfreiheit und Frömmigkeitsheuchelei galt, als Vertreter einer schwarzen Seelsorge, die geprägt war von Sündenangst und Sexualfeindlichkeit. Hinzu kam seine Urheberschaft des Dogmas von der päpstlichen Unfehlbarkeit. Johann Strauss Sohn schuf 1848 die Liguorianer-Seufzer-Polka, in der er genüsslich-scherzhaft die damalige Vertreibung des Redemptoristenordens aus Wien durch aufgebrachtes Volk thematisierte.

Am 15. September 1816, wurde Alfons di Liguori durch Papst Pius VII. selig-, am 26. Mai 1839 wurde er durch Papst Gregor XVI. heiliggesprochen. 1871 erhob Papst Pius IX. den hervorragendsten und mildesten unter den Moraltheologen zum Kirchenlehrer. 1950 wurde er durch Papst Pius XII. zum Patron der Beichtväter und Sittenlehrer erklärt. Er ist der Patron von Neapel, der Beichtväter, Moraltheologen (Sittenlehrer) und Seelenführer

Gebet zum Heiligen Alfons Maria di Liguori

Mein Gott, die Gnade, um welche ich Dich heute vor allem um der Verdienste Jesu Christi willen bitte, ist diese: verleihe mir, daß ich allezeit in meinem Leben und vorzüglich zur Zeit der Versuchung mich Dir empfehle und von Dir um Jesu und Mariä willen Hilfe hoffe.

Heiliger Alfons bitte für mich.

Amen

Heiliger des Monats Juli 2024 >> Heiliger Georg Preca<<

Georg Preca war das siebte von neun Kindern des Kaufmanns Vincenzo Preca und seiner Frau, der Lehrerin Natalina Ceravolo, deren Onkel Joseph Howard 1921 der erste Premierminister von Malta nach Gewährung einer Teilautonomie und Parlamentswahl wurde. Georg wurde in der Dominikanerkirche in Valletta getauft und nach dem Umzug der Familie nach Hamrun feierte er dort in der Kirche St Gaetan Erstkommunion. Nach der Ausbildung im Priesterseminar – damals im heutigen Erzbischofsamt in Floriana – wurde er 1906 zum Priester geweiht, lebte aber – auch wegen gesundheitlicher Probleme – zurückgezogen zuhause. Er erteilte einfachen Leuten Katechismusunterricht, sammelte junge Arbeiter um sich und begann, eine Gruppe männlicher Katecheten aufzubauen. 1907 veranstaltete er in der Kapelle Porto Salvo in Hamrun eine Konferenz, es enstand die Societas Doctrinæ Christianæ M.U.S.E.U.M. (Magister Utinam Sequatur Evangelium Universus Mundus), Society of Christian Doctrine, Gesellschaft der christlichen Lehre, deren Mitglieder lebten im Zölibat; um die Ecke konnte er dann ein erstes Lokal anmieten. Weil der Umgang mit Arbeitern als eine radikale Sache angesehen wurde, musste er 1909 sein neues Institut kurzzeitig schließen, aber viele Pfarrer erklärten ihre Solidarität. 1910 hatte er eine Erscheinung eines zwölfjährigen Jungen: der schob einen Wagen voll mit Mist, bemerkte Preca und rief leihen Sie mir eine Hand!; sofort fühlte Georg eine tiefe geistige Ruhe und verstand, dass er Jesus Christus begegnet war. 1910 konnte Georg Preca die weibliche Sektion seiner Vereinigung eröffnen. 1916 erhielt die Gesellschaft die Erlaubnis des Bischofs von Malta und 1932 die kirchenrechtliche Anerkennung. 1918 schloss sich Preca als Tertiar dem Karmeliterorden an mit dem Ordensnamen Franco. Er war ein beliebter Prediger und Beichtvater und verfasste über 140 Schriften, manche wurden ins Englische übersetzt. 1957 verfasste er fünf neue Geheimnisse für das Rosenkranzgebet seiner Anhänger, die offenbar Papst Johannes Paul II. als Vorlage für die von ihm 2002 vorgeschlagenen fünf neuen Geheimnisse dienten. Nach dem 2. Weltkrieg weitete sich die Gesellschaft M.U.S.E.U.M. auch außerhalb Maltas aus, erst in Australien, dann in Großbritannien, Albanien, Peru und in anderen Ländern. 1952 ernannte ihn Papst Pius XII. zum Monsignore und Geheimen Kammerherrn, aber er trug niemals die Gewänder, die der Titel ihm erlaubte.

Georg Precas Bestattung in der Kirche St Gaetan, in Hamrun, geleitet vom Bischof und in Anwesenheit des Ministerpräsidenten von Malta, gilt als die größte, die die Insel je gesehen hat. Preca wird als zweiter Apostel Maltas verehrt. 2000 wurden seine Gebeine erhoben und eine außergewöhnlich gute Erhaltung festgestellt.

Georg Preca wurde von Papst Johannes Paul II. am 9. Mai 2001 in Floriana auf Malta selig- und am 3. Juni 2007 inRom  durch Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.

Gebet zum

Heiligen Georg Preca

Jesus Christus Retter der Welt, du hast deinem Diener Georg Preca die Gabe der Liebe zum Kreuz und das große Verlangen für die Rettung aller Menschen gewährt, wir bitten Dich demütig das du auf seine Fürsprache den Menschen in den Amerikas und uns allen, die hier versammelt sind, die Gnade schenkst das Kreuz immer zu lieben, eine Gnade, um die wir dich mit Vertrauen bitten.

Heiliger des Monats Juni 2024: >> Seliger Seliger Ferdinand vom heiligen Joseph de Ayala<<

Ferdinand war der jüngste Sohn des Königs Johann I. von Portugal und der Philippas von Lancaster. 1434 lehnte er die Berufung zum Kardinal ab, 1434 wurde er Großmeister des 1162 im Kampf gegen die Mauren entstandenen Ritterordens von Avis, eines Zweiges des Johanniterordens. Zusammen mit seinem Bruder Heinrich dem Seefahrer unternahm er 1437 einen Kreuzzug gegen die Mauren in Nordafrika. Der Feldzug scheiterte, nur Tanger konnte erobert werden; im Kapitulationsvertrag konnten die verbliebenen portugiesischen Soldaten gerettet werden, indem Ferdinand sich in Gefangenschaft begab, die andauern sollte, bis die schon 1415 von den Portugiesen eroberte Stadt Ceuta übergeben werde. Er blieb sechs Jahre in Fès im Gefängnis unter großen Leiden und mit Zwangsarbeit, bis er dort starb, denn Ceuta wurde nicht wie vereinbart zurückgegeben.

Die Versuche des portugiesischen Königshofes, Ferdinands Leben als heiligmäßig und seinen Tod als Märtyrerschicksal darzustellen sollten v. a. davon ablenken, dass sein Bruder, König Eduard, Ceuta nicht aufgeben wollte und auch sonst Ferdinand seinem Schicksal überließ.

1471 wurden Ferdinands Gebeine ins Kloster nach Batalha bei Leiria übertragen. Pedro Calderón de la Barca verfasste 1629 über ihn das Märtyrerdrama: El príncipe constante, der standhafte Prinz.

Kanonisation: Ferdinand wurde 1470 seliggesprochen.

Gebet zum Seligen Ferdinand

Gott segne mir die Erde, auf der ich jetzt stehe. Gott segne mir den Weg, auf den ich jetzt gehe. Gott segne mir das Ziel, für das ich jetzt lebe. Du Immerdar und Immerdar, segne mich auch, wenn ich raste.  Segne mir das, was mein Wille sucht, segne mir das, was meine Liebe braucht, segne mir das, worauf meine Hoffnung ruht.

Du – segne mir meinen Blick.

Amen!

Heiliger des Monats Mai 2024 >> Heiliger Aloisius von Gonzaga <<

Aloisius, Erbprinz des Markgrafen in Castiglione delle Stiviere, Ferrante de Gonzaga, wurde als erstes von acht Kindern durch seine Mutter Marta fromm erzogen. Als er vier Jahre alt war, wurde er von seinem Vater ins Militär eingeführt. Ab seinem zehnten Lebensjahr war er Page am Hof der Medici in Florenz, im selben Jahr gelobte er dort in der Kirche Santissima Annunziata der Maria ewige Keuschheit. 1581 kam er zusammen mit zweien seiner Brüder und Maria, der Witwe von Kaiser Maximilian II., an den Hof von König Philipp II. in Madrid.

Er lernte dabei nicht nur die führenden Leute seiner Zeit kennen, sondern auch die Sittenlosigkeit, Brutalität und Frivolität der führenden Schicht. Unter dem Einfluss seines Verwandten, des Kardinals Carlo Borromäus, von dem er 1580 auch die Erstkommunion erhielt, trat er am Tag der Himmelfahrt Mariä 1583 in Madrid in den Jesuitenorden ein – auf die Zustimmung des Vaters musst er längere Zeit warten, weil der in diesem Orden keine Chance sah, dass sein Sohn zu Kardinalsehren kommen könne. 1585 trat er seine Erbschaftsansprüche an seinen jüngeren Bruder ab. In Rom begann Aloisius 1585 sein Noviziat bei den Jesuiten, 1587 legte er im Collegio Romano in Rom seine Gelübde ab. Robert Bellarmin, der eine Zeitlang sein Seelenführer war, vermerkte seine Bußstrenge, seine Frömmigkeit und seine große Begabung v. a. in praktischen Fragen. Auch ohne Rechtstitel blieb Aloisius der bestimmende Mann in seiner Familie, dessen Autorität trotz seiner Jugend respektiert wurde, nachdem der Vater 1586 gestorben war. Aloisius‘ Noviziat wurde durch schwe­re familiäre Streitigkeiten und territoriale Machtkämpfe belastet; 1589 vermittelte er im Erbrechtsstreit zwischen seinem Bruder Rodolfo und seinem Vetter Vincenzo, dem Herzog von Mantua, die sich um den Besitz in Solferino zankten.

In seinem Orden widmete Aloisius sich theologischen Studien, vor allem aber der Krankenpflege im Hospiz Santo Spirito in Sassia in Rom. In zahlreichen Briefen betrieb er Seelsorge an Jugendlichen und er setzte sich dafür ein, dass auch Arme ein würdiges Begräbnis erhalten konnten. Aloisius starb nach drei Monaten Leiden während einer Pestepidemie, bei der er sich bei der Pflege von Kranken die tödliche Ansteckung holte. Er hinterließ Briefe und Schriften, die besonders für die Bildung der Jugend beispielgebend waren. Die Volksfrömmigkeit zeichnete über ihn das Bild eines keuschen Unschuldsengels, der sich nicht einmal getraut habe, seine Mutter anzuschauen und Frauen nur mit niedergeschlagenen Augen begegnet sei.


Gebet zum Heiligen Aloisius von Gonzaga

Gott, du Ausspender himmlischer Gaben, du hast in dem engelgleichen Jüngling Aloisius eine wunderbare Unschuld des Lebens mit ebenso großer Bußneigung vereint; verleihe durch seine Verdienste und Fürbitten, dass wir seine Buße nachahmen, da wir seiner Unschuld nicht nachgefolgt sind.

Amen.