Die »Heilige des Monats Oktober« ist die heilige Sr. Maria Faustyna vom allerheiligsten Sakrament Kowalska. Ihren Gedenktag feiert die Kirche am 5. Oktober. Ihre Reliquie befindet sich im Haus der Begegnung und kann in der Kapelle verehrt werden.
„Weder Gnaden, noch Eingebungen, noch Entzückungen wie auch andere verliehene Gaben machen die Seele vollkommen, sondern nur die innere Vereinigung meiner Seele mit Gott. Die Gaben sind lediglich Schmuck für die Seele, doch bilden sie weder ihren Inhalt noch die Vollkommenheit. Meine Heiligkeit und Vollkommenheit beruht auf der engen Vereinigung meines Willens mit dem Willen Gottes.“ (Hl. Faustyna)
Helena Kowalska wuchs als drittes von zehn Kindern eines Landwirts auf. Im Alter von 20 Jahren trat sie nach vielen Hindernissen in den Orden der „Muttergottes der Barmherzigkeit“ in Warschau ein und erhielt den Ordensnamen Maria Faustyna vom allerheiligsten Sakrament; das Noviziat verbrachte sie im Kloster in Krakau. Als Schwester arbeitete sie in den Ordenshäusern in Warschau, Płock, Vilnius und Krakau in der Küche, Bäckerei, Gärtnerei oder als Pförtnerin. Maria Faustyna wurden 1931 in Płock Visionen von Jesus Christus und Erscheinungen der Gottesmutter zuteil. Jesus erschien mit weißem Gewand bekleidet, eine Hand zum Segen erhoben, die andere an die Brust gelegt; von dort gingen zwei Strahlen aus. Ein Künstler malte dann dieses Bild mit der Inschrift „Jesus, ich vertraue auf Dich“. Maria Faustyna wurde zur Künderin der unergründlichen göttlichen Barmherzigkeit erwählt, sie sollte die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit durch die Verehrung des Gnadenbildes sowie das Beten des Barmherzigkeits-Rosenkranzes verbreiten und sich dafür einsetzen, dass ein Fest der Göttlichen Barmherzigkeit eingeführt werde. Mit brennender Liebe, durch Sühneleistungen, in ihrem Gebet sowie durch ihr im Verborgenen geübtes Opferleben erflehte sie die Barmherzigkeit Gottes für die Welt. 1934 begann Maria Faustyna auf Bitten ihres Beichtvaters, Tagebuch zu führen. Dort notierte sie die Anweisungen, die sie von Jesus Christus erhalten hatte, und beschrieb die Begegnungen zwischen ihrer Seele und Gott; dieses Tagebuch zählt heute zu den Klassikern der spirituellen Literatur. Maria Faustyna starb mit 33 Jahren im Rufe der Heiligkeit in ihrem Kloster – das auch Józefów genannt wird in Erinnerung an den spirituellen Stifter – in Kraków an Tuberkulose. Ihre Anliegen, die Verehrung der „Großen Barmherzigkeit“ Gottes, die Verehrung der Eucharistie und das Leben nach dem Vorbild von Maria, wurden vom polnischen Papst Johannes Paul II. kräftig gefördert. In Krakau wurde das „Sanktuarium der Großen Barmherzigkeit“ eröffnet, in der Maria Faustynas Offenbarungen in Ehren gehalten werden. Zusammen mit ihrer Heiligsprechung legte Papst Johannes Paul II. fest, dass die ganze katholische Kirche mit Beginn dieses 3. Jahrtausends am Weißen Sonntag das „Fest der Göttlichen Barmherzigkeit“ feiert. Maria Faustynas Gebeine liegen in der Josefs-Kapelle der Schwestern der Muttergottes von der Barmherzigkeit in Krakau. 2002 wurde durch Papst Johannes Paul II., der schon 1997 Faustynas Grab besucht hatte, die neue große Wallfahrtskirche geweiht und zur „Basilika der Barmherzigkeit Gottes“ erhoben; Papst Benedikt XVI. besuchte sie 2006, Papst Franziskus 2016. Am Weißen Sonntag, dem Sonntag nach Ostern, am 18. April 1993, erfolgte in Rom die Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II. Die Heiligsprechung Faustynas erfolgte durch denselben Papst am 30. April 2000 in Rom als erste des 3. Jahrtausends; zugleich legte Papst Johannes Paul II. fest, dass die ganze katholische Kirche mit Beginn dieses 3. Jahrtausends am Weißen Sonntag das „Fest der Göttlichen Barmherzigkeit“ feiert. Papst Franziskus bestimmte ihren Gedenktag 2020 zum in der ganzen katholischen Kirche gefeierten gebotenen Gedenktag.
(Quelle: heiligenlexikon.de)
Gebet zur hl. Faustyna
O Jesus, der Du die heilige Faustyna zu einer großen Verehrerin Deiner grenzenlosen Barmherzigkeit gemacht hast, mögest Du mir durch ihre Vermittlung die Gnade erweisen, um die ich Dich bitte, wenn dies mit Deinem allerheiligsten Willen im Einklang steht.
Ich sündiger Mensch bin Deiner Barmherzigkeit nicht würdig, aber schaue auf den Geist des Opfers und der Hingabe von Schwester Faustyna und belohne ihre Tugend, indem Du die Bitten erhörst, die ich durch ihre Fürsprache vertrauensvoll an Dich richte.
Vater unser…, Gegrüßet seist Du, Maria…, Ehre sei…
Heilige Schwester Faustyna – bitte für uns.
Imprimatur:
Auxiliarbischof Dr. Kazimierz Nycz
Krakau, den 11. Februar 2004