»Drei in eins?«: die Allerheiligste Dreifaltigkeit

Wie erklärt man die Trinität (Dreifaltigkeit)? Vor diesem Problem stand auch schon der heilige Bischof Patrick, als er dies dem keltischen Hochkönig Laoghaire erklären wollte. Der Legende nach griff er zu einem »Trifolium«, einem dreiblättrigen Kleeblatt: wie diese eine Pflanze drei Blätter hat so sei es auch analog mit Gott – drei göttliche Personen vereint durch die Liebe in einem Wesen.  Außerdem solle das Kleeblatt auch ein Kreuz symbolisieren.

Der hl. Bischof Patrick von Irland mit einem »Shamrock«, einem dreiblättrigen Kleeblatt in der Hand haltend.

S.H. Papst em. Benedikt XVI. sprach in einer Katechese über die Trinität im Angelus vom Dreifaltigkeitssonntag 2006: »Durch den Heiligen Geist, der die Worte Jesu verstehen hilft und in die ganze Wahrheit führt (vgl. Joh 14,26; 16,13), können die Gläubigen sozusagen Kenntnis erlangen vom innersten Wesen Gottes und dabei entdecken, daß Er keineswegs unendliche Einsamkeit ist, sondern Gemeinschaft des Lichtes und der Liebe, geschenktes und empfangenes Leben in einem ewigen Dialog zwischen dem Vater und dem Sohn im Heiligen Geist – Liebender, Geliebter und Liebe, um es mit den Worten des hl. Augustinus zu sagen. In dieser Welt kann niemand Gott sehen, Er selbst aber hat sich zu erkennen gegeben, so daß wir mit dem Apostel Johannes sagen können: ›Gott ist die Liebe‹ (1 Joh 4,8.16), ›wir haben die Liebe erkannt, die Gott zu uns hat, und ihr geglaubt‹ (Enzyklika Deus caritas est, 1; vgl. 1 Joh 4,16). Wer Christus begegnet und Freundschaft mit ihm schließt, nimmt die trinitarische Gemeinschaft in seine Seele auf, wie Jesus den Jüngern verheißen hat: ›Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen‹ (Joh 14,23). Für den Glaubenden spricht das ganze Universum vom einen und dreifaltigen Gott. Vom Weltall bis hin zu den kleinsten mikroskopischen Teilchen verweist alles, was existiert, auf ein Sein, das sich in der Vielfalt und Verschiedenheit der Elemente wie in einer gewaltigen Symphonie mitteilt. Alle Lebewesen sind gemäß einem harmonischen Dynamismus geordnet, den wir analog als ›Liebe‹ bezeichnen können. Nur im Menschen als freiem und vernunftbegabtem Wesen wird dieser Dynamismus jedoch geistlich, wird er als Antwort an Gott und an den Nächsten in aufrichtiger Selbsthingabe zu verantwortlicher Liebe. In dieser Liebe findet das menschliche Wesen seine Wahrheit und sein Glück. Unter den verschiedenen Analogien zum unaussprechlichen Geheimnis des einen und dreifaltigen Gottes, die die Gläubigen zu erkennen in der Lage sind, möchte ich die der Familie erwähnen. Sie ist aufgerufen, eine Gemeinschaft der Liebe und des Lebens zu sein, in der die Unterschiede zusammenwirken sollen, um ein ›Gleichnis der Gemeinschaft‹ zu bilden. Unter allen Geschöpfen ist die Jungfrau Maria das Meisterwerk der Allerheiligsten Dreifaltigkeit: In ihrem demütigen und gläubigen Herzen hat der Herr sich eine würdige Wohnung bereitet, um das Geheimnis des Heils zur Erfüllung zu bringen. Die göttliche Liebe fand in ihr vollkommene Entsprechung, und in ihrem Schoß ist der eingeborene Sohn Mensch geworden. Wenden wir uns mit kindlichem Vertrauen an Maria, damit wir mit ihrer Hilfe in der Liebe wachsen und aus unserem Leben einen Lobgesang an den Vater durch den Sohn im Heiligen Geist machen können.« (Ansprache S.H. Papst em. Benedikt XVI. im Angelus am Petersplatz, Dreifaltigkeitssonntag, 11. Juni 2006)

Herzlich laden wir ein zur Feier der heiligen Messe am Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, 27. Mai 2018, um 18.30 Uhr in die Benediktskapelle im Haus der Begegnung.