»Völlig abgefahren?«: Auf der Suche nach einem Profil benediktinischer Spiritualität im 21. Jahrhundert
Festrede von Abtprimas Dr. Notker Wolf OSB anlässlich
der Eröffnung des Geistlichen Zentrums Karfarnaum des Stiftes Admont
Wir Benediktiner sind nicht modern im Sinne von modisch. Wir sind keine Charismatiker, sondern wahnsinnig normal. Wir wollen nichts anderes als die Frohe Botschaft Jesu leben, so wie sie Benedikt von Nursia in seiner Regel für das Leben in Gemeinschaft umgesetzt hat. Ob wir denn völlig ausgeflippt seien, hat mich einer gefragt, nach einer so altmodischen Regel zu leben? Wer modern sein will, sucht seinen Lebensweg bei fernöstlichen Weisheitslehren, dabei die sind wesentlich älter. Altmodisch wirkt unsere Kleidung, altmodisch unser Lebensstil.
Aber das Schlimmste: Wir Mönche kommen doch im Leben zu kurz. Wir leben am Leben vorbei, schrecklich und langweilig: Es gelten Gehorsam statt Freiheit, Gebundenheit an den Ort statt Ausflüge am Wochenende. Verzicht auf Familie, Verzicht auf Ausleben der Sexualität.
Ja, wir haben vieles nicht. Wir können uns viele der sogenannten Freiheiten nicht leisten. Aber unsere Mitbürger auch nicht. Tun wir doch nicht so, als ob wir in einer Gesellschaft leben würden, in der die Freiheit oberster Wert wäre. Wie viel wird gemobbt, wie viel gekuscht, wie viel betrogen! Viele mucken nicht auf oder sagen nicht, was Sache ist, weil sie Angst haben, Ihren Job zu verlieren oder ihre Karriere zu verderben. Dabei müssen es nicht nur berufliche Sachzwänge sein. Auch die Rücksichtnahme auf Frau und Kinder erlaubt einem Mann so manches nicht, was er gerne täte.
Freiheit kann auch nicht das Ausleben individueller Wünsche meinen. Der Individualismus geht oft auf Kosten anderer. Der Mensch ist nicht auf Singletum, sondern auf Gemeinschaft hin angelegt. Wir alle suchen sie. Erst in ihr können wir uns entfalten. Sie bedeutet empfangen und geben. Eine klösterliche Gemeinschaft ist der völlig unmoderne Versuch, den Individualismus aufzubrechen und wieder zu einem Miteinander zu finden. Nicht in allen klösterlichen Gemeinschaften gelingt es. Doch gehört das geradezu zur Sendung eines Benediktinerklosters. Das macht benediktinische Gemeinschaften attraktiv für junge Menschen. Die eigene Gemeinschaft teilen mit anderen, sie teilnehmen lassen an diesem Wunder echt menschlichen Lebens. Erst der Mensch, der in der Gemeinschaft seinen Egoismus überwunden hat, ist geheilt, erlöst – auch von sich selbst. Ziel benediktinischer Spiritualität war und ist immer die wahre Menschwerdung des Menschen. Sie geschieht unter der Führung des Evangeliums unter Regel und Abt, eben in Gemeinschaft.
Brauchen wir für ein erfülltes Leben besondere Gags? Manche meinen, unser Leben müsste etwas ganz Besonderes sein. Für den besonderen Urlaub gibt es die Animateure. Nun, Gags beleben, sind aber nicht das Leben. Das Besondere besteht für Benedikt gerade in der nüchternen Normalität, im rechten Maß. Wir Menschen sind maßlos und uferlos, wollen alles in unendlicher Größe, vor allem das Geld. Guiness-verdächtig zu sein, das scheint Jugendliche zu reizen, das Risiko beim Extremsport gibt den Kick. Sind es nicht diese Extreme, dann sind es die Ideologien und Massenhysterien, die wir in regelmäßigen Abständen anscheinend geradezu brauchen, damit es uns gut geht: Da wird dann plötzlich die Butter wegen ihrer angeblichen Auswirkung auf den Cholesterinspiegel durch geschmacklose Margarine ersetzt; denn der Herzinfarkt lauert draußen vor der Tür. Körner und Spelzen pieksen sich durch Magen und Gedärme, weil alles andere zuviel Kohlehydrate beinhaltet und die Fettleibigkeit droht. Nicht zu reden von den Diätplänen unserer Frauenzeitschriften, und die Männer folgen ihnen schon auf dem Fuß. Wie wäre es mit FdH und einem ausgewogenen Essen? Der Weltuntergang läßt nicht mehr lange auf sich warten. Die Klimaerwärmung lässt den Wasserpegel ansteigen, Waldsterben, BSE, Tsunamis und Zyklone. Ich möchte nichts verniedlichen. Aber vieles wirkt wie Massenhysterien, und wir Menschen scheinen danach süchtig zu sein. Wehe Sie rühren an der Solarenergie, weil sie bislang noch hoch bezuschusst wird, oder an die Erderwärmung! Wir Benediktiner sehen auch die Gefahren der Umwelt- verschmutzung, der Klimaverschlechterung, der Energieverschwendung, lassen uns aber nicht ins Bockshorn jagen. Wir kennen das Leben, die Unzulänglichkeit des Wissens um die ganzen Zusammenhänge in der Natur, wir erwarten vom Leben nicht mehr, als es bieten kann. Es gibt kein ewiges Leben auf dieser Erde. Unsere Heimat liegt im Himmel, heißt es in der Totenliturgie. Wir Benediktiner sind völlig abgefahren in den Augen unserer Zeitgenossen, weil für uns der Tod ein Teil unseres Lebens ausmacht. Und im Angesicht des Todes verrutscht das innerweltliche Wertgefüge unserer Zeitgenossen.
Wie gesagt, wir Benediktiner leben deshalb keineswegs verantwortungslos in den Tag hinein. Auch unsere Klöster denken an die Umwelt und die Nachwelt, auch sie versuchen sich in der Wärmerückgewinnung, erzeugen Energie durch Hackschnitzel- und Biogasanlagen. Letztere haben wir auch in afrikanischen Klöstern eingerichtet. Seit zwei Jahren werden in den Handwerksbetrieben der Abtei Peramiho billige Solarpaneelen hergestellt. In S. Anselmo sind wir, wie manche unter Ihnen wissen, dabei, unsere 416 Fenster zu ersetzen. Ich möchte an dieser Stelle auch dem Stift Admont für seine großzügige, substanzielle Hilfe danken. Wir werden allein schon dadurch den Energieverbrauch senken und vor allem warme Zimmer haben. Ein neues Heizungssystem wird Weiteres dazu beitragen. Sparsam mit den Ressourcen umzugehen, die Schöpfung für die nächsten Generationen zu erhalten, ist auch uns Mönchen zunehmend ein Anliegen geworden.
Und wenn wir uns nun selber anschauen, als Menschen mit unseren Grenzen und Gebrechlichkeiten. Fehler, Versagen und auch Skandale sind in der letzten Zeit besonders sichtbar geworden. Wir haben keinen Grund, uns über andere zu erheben. Wir sind keine besseren Christen, aber wir sind auch Christen, Christen unter anderen. Wir bedürfen der Barmherzigkeit Gottes und der anderen. Wir selber müssen Zeichen der Barmherzigkeit und Vergebung werden. Eine benediktinische Gemeinschaft ist nicht vollkommen im Sinne von Perfektion, sondern einer echt christlichen Gemeinschaft, d.h. durch die Aussöhnung. Vergebung verniedlicht keineswegs die Sünde, sondern markiert sie als Vergehen, stellt sie Gott anheim und sucht wieder einen Weg des menschlichen Miteinander. Nicht die Gnadenlosigkeit, nein, die Versöhnung macht frei für die Zukunft. Die Anweisung Benedikts, die Sünde zu hassen, die Sünder zu lieben – ist das nicht ausgeflippt in einer Zeit moralischer Korrektheit, die eher die Rache als die Vergebung kennt? Und testen Sie nur mal die Augen der Passanten, die strafenden Blicke, wenn Sie auf der Straße rauchen – wohlgemerkt nicht im Restaurant -, oder wie nervös die Menschen reagieren, wenn Sie darauf hinweisen, wie hoch der Solarstrom subventioniert wird. Dass die Klimakonferenz in Kopenhagen mit falschen Daten gearbeitet hat, wurde nur mal so nebenbei erwähnt und fortan verschwiegen.
Die klösterliche Gemeinschaft ist so etwas wie ein Übungsfeld brüderlicher Liebe. Deshalb gibt Benedikt in der Tradition der Urkirche von Jerusalem, eines Pachomius und Basilius des Großen dem Leben in Gemeinschaft den Vorzug gegenüber dem Eremitentum. Hier lernen wir, die „körperlichen und charakterlichen Schwächen aneinander in großer Liebe zu ertragen.“ Nicht nur dem Obern gehorchen die Mönche, sondern sie erweisen sich auch gegenseitig Achtung und Gehorsam, und auch die Sorge für einander. Als ich einmal in Japan eine Zenhalle betrat und die Mönche zur Wand gewendet meditierten, fragte ich mich, ob es ihnen auch etwas bedeutet, wie es dem Mönch neben ihnen menschlich und seelisch ergeht. Auch in unseren Klöstern wird hin und wieder das mangelnde gegenseitige Interesse beklagt. „Keiner interessiert sich für mich und meine Arbeit.“ Es fragt sich natürlich, ob es sich um einen echten Missstand handelt, oder ob der betreffende Mitbruder einfach nach Streicheleinheiten hungert. Der innere Austausch in einer Gemeinschaft wird jedenfalls eine ständige Herausforderung bleiben.
Wir Mönche leisten uns übrigens auch einen Luxus – und sollten es noch mehr tun: Wir nehmen uns Zeit, Zeit für einander, Zeit für ein Gespräch mit anderen Brüdern oder Gästen, Zeit zum Beten, Zeit für eine lange Liturgie, Zeit zum Feiern und Spielen, Zeit für die Freude am Leben, ja, Zeit für das Leben. Zeit nehmen, sich Zeit lassen, einander Zeit schenken ist das Gegenteil der modernen Hektik, unter der viele Menschen stöhnen. So wichtig die Arbeit ist, aber kann sie allein den Sinn unseres Lebens ausmachen? Arbeitsprozesse werden gestrafft, Arbeitsplätze abgebaut, die einzelnen müssen in derselben Arbeitszeit noch mehr bringen. Diese Problematik hat auch unsere Klöster erfasst, und doch sind wir keine Zufluchtsstätten für arbeitsscheue und bequeme Menschen. Uns hilft die feste Struktur des Tages und die Verpflichtung, sie einzuhalten. Der Mensch steht im Mittelpunkt, und zwar der in Gott verankerte Mensch. Wir kommen zwar dabei ebenfalls in manchen Konflikt, wenn die Arbeit drängt, aber Gott muss die erste Stelle gehören. Im gemeinschaftlichen Beten und Singen lösen wir uns von den äußeren Zwängen. Als ich kürzlich eines Abends so viel um die Ohren hatte und nicht mehr ein noch aus wusste angesichts der Arbeit, die noch auf meinem Schreibtisch drängte und überlegte, ob ich mich nicht doch von der Vesper dispensieren sollte, erinnerte ich mich des Wortes der Benediktusregel „Dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden,“ stand auf und ging in die Vesper. Als ich im Chor stand und mit den Brüdern die Psalmen sang, fühlte ich mich auf einmal befreit von allem Druck. Ich durfte wieder Mensch sein, eins mit Gott. Die Arbeit lief an diesem Abend dann leichter von der Hand, ich hatte Abstand gefunden, mich selbst. Das ist es, was uns Mönche von Stress und Burn-Out befreit.
Persönlich nehmen wir uns auch die Zeit für Lectio Divina, die betende Lesung heiliger Texte. Wir stehen auch da nicht unter einem intellektuellen Druck. Wie die alten Mönche in der Wüste Ägyptens kauen wir die Texte wieder, lassen sie im Mund vergehen, bis sie ganz in Fleisch und Blut übergegangen sind, und so das Evangelium unser Leben gestaltet.
Wir leisten uns auch den Luxus und die Freiheit vieles nicht zu tun, was andere meinen tun zu müssen, sonst seien sie nicht top. Ich brauche keine besondere Kleidung, ich stehe nicht ratlos vor dem Kleiderschrank, was ich anziehen soll; ich esse gern, aber nur so viel wie mir gut tut. Ich brauche nichts Besonderes. Dafür haben wir ja die Festtage. Struktur und rechtes Maß zählen auch da. Einen Vorteil haben wir Mönche: Wir tragen die Verantwortung, unser Bestes zu bringen, sind aber frei von gegenseitigem Wettbewerb, brauchen keine Ellenbogen, um möglicherweise höher zu kommen. Die Gemeinschaft als Ganze muss freilich sehen, wie sie in ihrem Umfeld wirtschaftlich bestehen kann.
Vielleicht ist unsere größte Herausforderung, unsere größte Ausgeflipptheit die Freiheit von vielen Dingen, die andere für notwendig halten, auch die Freiheit von sich selbst, um mit anderen und für andere zu leben. Und dabei auch noch an Gott zu glauben, an einen Gott, der in Jesus von Nazareth sichtbar und greifbar geworden ist, der durch seinen Geist sogar in unserer Mitte wohnt. Das Leben ist der schwierigsten eines, haben wir Studenten scherzhaft zu sagen gepflegt, und es stimmt. Aber gibt es etwas Schöneres als zu leben? Zu leben mit anderen, zu leben mit einem Gott, der uns liebt und in unserer Mitte wohnt. Das Leben der Mönche ist eine Antwort auf den Ruf Gottes. Das ist keine triste Angelegenheit. Wir erfahren diesen Ruf als Zeichen besonderer Zuwendung und Liebe – und unsere Antwort? Sie besteht in der Hingabe unseres Lebens. Wir beantworten so die Zuwendung Gottes mit unserer Liebe zu ihm. Eigentlich verrückt; aber wer liebt, ist verrückt, und wer nicht ein bisschen verrückt ist, kann nicht lieben.
Allerdings schaffen wir Mönche uns keine traute Idylle, kein trautes Heim für uns selbst. Wie alle Christen und christlichen Gemeinschaften wissen wir uns herausgefordert, mit anderen zu teilen, was wir haben. Unser früherer Prior in Togo sagte mir, das sei genau das afrikanische Element, das wir Benediktiner zu berücksichtigen hätten. Ich antwortete ihm, es sei die grundchristliche Dimension, die auch wir Europäer beachten sollten. Beim Teilen denken wir zwar meistens an das Materielle, an den Besitz. Der heilige Benedikt hat sehr wohl auch daran gedacht, wenn er von der Kleiderkammer spricht, in der die abgetragenen Kleider für die Armen aufbewahrt werden sollen, wenn dem Pförtner die nötigen Anweisungen erteilt. In diesem Sinne tragen unsere reicheren Klöster die in ärmeren Ländern mit. Die Kamaldulensernonnen von S. Antonio auf dem Aventin geben jeden Mittag bis zu 40 Essen aus.
Benedikt wünscht sich in seinem Kapitel über die Gastfreundschaft jedoch mehr. Für alles wird vorgesorgt. Die Gäste haben ihre eigene Unterkunft und ihren eigenen Tisch, damit sie den normalen Fortgang des Klosters nicht stören.
Der Abt soll sogar mit den Gästen essen und auf besondere Fastenvorschriften verzichten. Benedikt kommt den Gästen sehr entgegen, und doch geht es ihm nicht nur um Verköstigung und Unterkunft, er führt die Gäste zuerst zum Gebet. Er lässt die Gäste teilhaben am geistlichen Reichtum der Gemeinschaft.
Wir weihen heute ein geistliches Zentrum eines Stiftes ein. Es bietet etwas anderes als eine Art Ferien auf dem Bauernhof. Es dient den Ferien vom Ich, von der alltäglichen Betriebsamkeit, der Neuausrichtung unseres Lebens, der Konzentration auf das eigentliche Ziel unseres Lebens. Ein solches geistliches Zentrum ist auch nicht einfach ein „Exerzitienhaus“. In der Anbindung an eine klösterliche Gemeinschaft, in der Teilnahme am Gebet der Mönche, in Gesprächen mit ihnen, erfahren sie etwas von der gelebten Wirklichkeit und der „Normalität“ des Glaubens. Christliches Leben erfolgt im Blick auf Schöpfer und Schöpfung, unter der Führung des Evangeliums. Das ermöglicht uns Christen eine Unbefangenheit, ähnlich den Spatzen, auf die Jesus hingewiesen hat, eine Freude am Leben, weil wir in Gott geborgen sind. Wir erfahren die Freiheit der Kinder Gottes, welche die Güter dieser Welt schätzen, aber nicht von ihnen abhängig sind. Diese Verwurzelung in Gott gibt uns Heimat, verwurzelt und trägt uns. Wir haben einen Standpunkt, von dem aus wir das Leben betrachten; wir können auf Distanz gehen, über die Ironie des Lebens, über uns selbst schmunzeln, und uns vor allem des Lebens erfreuen. Lebensfreude ist ein urbenediktinisches Erbe, das es gilt ins 21 Jh. hineinzutragen.
Unsere Kirche muss sich m. E. in unserer modernen Gesellschaft neu justieren. Wir sind nicht mehr das christliche Abendland von einst. Viele haben der Kirche den Rücken gekehrt, manche sind aggressiv gegen die Kirche eingestellt, andere sind gleichgültig geworden, die Kirche bedeutet ihnen nichts, sie können auch so glauben. Gläubige anderer Religionen leben mit uns Tür an Tür, machen sich bemerkbar, behaupten sich. Die religiöse Situation unserer Gesellschaften ist komplex geworden. Ein friedliches Miteinander setzt Dialog und Begegnungen auf verschiedenen Ebenen voraus. Ich meine, hier kann ein geistliches, benediktinisches Zentrum einen wertvollen, integrierenden Beitrag leisten. Ein benediktinisches Haus soll, wie der hl. Benedikt sagt, besonders den Glaubensgeschwistern offen stehen, aber er würde heute alle Sinn-Suchenden einschließen, alle, die eine spirituelle Orientierung wollen. Benedikt ist offen für alle Gäste guten Willens. Diese un-ideologische Offenheit ist unsere große Chance. Hier kommen Menschen angst- und vorurteilsfrei zu Begegnungen zusammen, hier erleben sie Spiritualität, hier werden sie hingeführt zu einer größeren Dimension des Menschen. Ein Kloster kann heute eine große integrative Kraft entfalten und zu einem Zentrum der Hoffnung für unsere Gesellschaft werden. Vielleicht erscheinen wir Benediktiner auch darin zwar nicht völlig, aber doch ein bisschen abgefahren, aber ich meine, wir gehören damit zur Vorhut unserer Kirche und Gesellschaft von heute.
Die Regel Benedikts stammt aus dem 6. Jahrhundert und könnte überaltert erscheinen. So manche äußere Formen mögen fragwürdig geworden sein. Doch ermöglicht diese Regel den Gemeinschaften ein dauerhaftes Leben und garantiert die Lebendigkeit solcher Klöster. Sie passt sich in alle Kulturen ein. Ihre Grundsätze sind Kernpunkte christlichen Lebens, der befreienden Botschaft Jesu Christi für die Menschen. Deshalb erweckt das benediktinische Leben in den Klöstern in unseren Breitengraden immer wieder die Neugier von Journalisten, zieht Manager zu Tagen im Kloster an. Jugendliche pilgern zu Jugendvespern und erleben Gemeinschaft mit den Mönchen und unter einander. Das ist die bleibende Herausforderung an unsere Klöster. Das Stift Admont trägt mit seinem neuen geistlichen Zentrum dazu bei. Abt Bruno uns seinen Mitbrüdern gilt meine Gratulation. Gottes Segen!