Kolumban wurde im strengen Kloster auf der Insel Cleenish bei Enniskillen in Nordirland ausgebildet und trat dann – der Überlieferung nach gegen den Willen der Eltern – im Alter von knapp 20 Jahren ins Kloster Bangor ein. Hier wirkte er fast 30 Jahre lang als Lehrer; der für seine asketische Strenge bekannte Abt Comgall beeindruckte ihn. In Irland gründete er dann bedeutende Klöster wie Durrow und Kells.
Mit zwölf Gefährten zog Kolumban – nach dem Vorbild seines Namensvetters Kolumban dem Älteren – als Glaubensbote in die Fremde: zunächst in die Bretagne, dann in die Vogesen. Wieder gründete er einige Klöster, so zunächst 587 das Kloster in Annegray – heute ein Ortsteil von La Voivre – und nach dessen raschem Wachstum 593 das Kloster Luxeuil – im heutigen Luxeuil-les-Bains -, dessen erster Abt er wurde.
Schließlich gründete Kolumban auch das Kloster Fontanas – im heutigen Fontaine-lès-Luxeuil. Er stellte selbst Klosterregeln auf für seine Gründungen, die sich durch außerordentliche Strenge von den seitherigen Regeln abhoben. Kolumban legte Wert auf handwerkliches Können und landwirtschaftliches Wissen, aber auch auf Rhetorik und Kunstsinnigkeit. Zunächst setzten sich diese Regeln fast im ganzen Frankenreich durch und lösten das altgallische Mönchtum – ausgehend von Tours und Lérins – ab, erst später wurden sie von den milderen Benediktinerregeln abgelöst.
Bregenz
Da Kolumban sich weigerte, die hierarisch gegliederte fränkische Kirche als Obrigkeit anzuerkennen, und seine Klöster dem Einfluss des Diözesanbischofs entziehen wollte, kam es um 602 zum Konflikt mit den burgundischen Bischöfen. Der wurde noch verschärft, weil Kolumban sich zur Errechnung des Osterdatums der keltischen Methode bediente; Papst Gregor I. vermittelte schließlich einen Kompromiss. Kolumbans Kritik an einer unmoralischen Affäre des burgundischen Königs Theuderich II. und seine Weigerung, den außerehelichen Söhnen des Königs den Segen zu erteilen, führte schließlich 610 zu seiner Verbannung aus Burgund.
Kolumban wandte sich von Nantes aus an den Hof von König Chlothar II., ging dann nach Metz an den damaligen Königshof zu König Theudebert II. von Austrasien.
Theudebert schickte Kolumban zur Mission ins Oberrheingebiet um Freiburg; Kolumban ging aber 610 mit seinen irischen Gefährten, darunter Gallus, nach Tuggen am Zürichsee in die Schweiz. Dort warf er der Überlieferung zufolge die Heiligtümer der Heiden in den damals noch direkt angrenzenden See, um durch die ausbleibende göttliche Strafe zu zeigen, dass mit diesen Göttern nicht wirklich zu rechnen ist. Trotz seiner Erfolge bei der Mission unter den heidnischen Alamannen wurde Kolumban von den Einheimischen vertrieben, auch weil sein Gönner Theudebert II. von Austrasien durch dessen Halbbruder Theuderich II. von Burgund ausgeschaltet wurde.
Kolumban zog zusammen mit Gallus weiter an den Bodensee nach Bregenz, wo es schon zuvor Christen gegeben hatte, die aber wieder ins Heidentum zurück gefallen waren; sie führte er von 610 bis 612 wieder zum Glauben an Jesus Christus, belebte die Verehrung von Aurelia wieder und gründete einige Zellen, womit er den Grund legte für das später berühmte Kloster Mehrerau, das älteste Kloster in deutschen Landen.
Kolumbans Mission löste aber Streitigkeiten aus, deshalb forderte der Herzog von Überlingen ihn auf, die Gegend zu verlassen. Gallus blieb zurück, angeblich aufgrund einer Krankheit; weil Kolumban ihm dies nicht glaubte, verbot er ihm, fortan die Messe zu lesen.
Nach einem Jahr zog Kolumban also nach Oberitalien, wo ihm der Langobardenkönig Agilolf – trotz Kolumbans Kritik an dem in Mailand gepflogenen Arianismus – Land schenkte. Kolumban gründete in der halb verfallenen Peterskirche in Bobbio um 613 ein Kloster, dessen erster Abt er wurde, wo er sein Leben friedlich beenden konnte und wo er auch begraben ist.
Von Kolumbans Werken sind erhalten sechs Briefe, 13 Abhandlungen, fünf Gedichte, zwei Klosterregeln und eine Anleitung zur Buße, letztere in Abkehr von antikem Brauch und irischer Tradition.
Die wichtigsten Quellen für das Leben von Kolumban sind zwei Bücher vom Leben des Abtes und seiner Schüler, 639 bis 642 verfasst von seinem Schüler, Mönch Jonas von Bobbio, dazu seine eigenen hinterlassenen Werke sowie die Lebensgeschichte des Gallus. Kolumban gilt als der Missionar des Gebiets am Oberrhein und in der deutschen Schweiz, er wird daher als der Glaubensbote Alemanniens bezeichnet.
Das Kloster Luxeuil wurde 1790 in der Französischen Revolution aufgehoben, die Abteikirche St-Colomban ist jetzt Pfarrkirche, in den Klostergebäuden ist eine Schule untergebracht. Neben den Ausgrabungen des Klosters in Annegray wurde eine Kolumban geweihte Kapelle errichtet. Auch das Kloster in Bobbio unter wurde 1803 französischer Besatzung geschlossen, die Kirche ist heute Pfarrkirche.
Attribute: als Pilger, segnend, Bär, Sonne
Patron von Irland und von Bobbio; gegen Geisteskrankheiten und Überschwemmungen.
Gebet zum Heiligen Kolumban
Gott, alles Gute das wir wollen, hast du uns eingegeben, und du hilfst uns , es zu vollbringen.
Du berufst Männer und Frauen, alles zu verlassen, um Christus nachzufolgen.
Führe sie auf dem Weg des Heiles, gib, dass sie sich um den Geist der Armut und der Demut bemühen und dir und den Menschen dienen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.