Mit der Erinnerung an einen festlichen Einzug, an den Jubel und an die Freude beginnt die Feier der Heiligen Woche am Palmsonntag. Selten birgt ein Tag eine solche Spannung in sich. Es beginnt mit der Erinnerung an das Kommen Jesu in die Stadt Jerusalem. Ein triumphaler Einzug wird von Hosiannarufen begleitet. Große Erwartungen und Hoffnungen entzünden sich an der Gestalt Jesu. Ein neuer, hoffnungsvoller Zeitabschnitt hat angefangen. Mit offenem Herzen wendet man sich Jesu zu. Und danach hören wir in der Passion vom Leiden und Sterben Jesu. Dieser Jesus, so begeistert und froh empfangen, ist der gleiche Jesus, der später von allen, selbst von seinen Jüngern, verlassen wird. Es ist Jesus, der sich allein vor dem Richter rechtfertigen muss und der allein am Kreuz stirbt. Die Feier beginnt mit dem Jubel und dem Frohlocken der Menschen. Jesus ist umgeben von einer Woge der Sympathie und der Anerkennung. Später hören wir den Ruf: Kreuzige ihn! Ob es die gleichen Menschen sind, wissen wir nicht Die Feier hört auf mit dem Schrei Jesu am Kreuz. Es ist der Schrei der Einsamkeit und des Schmerzes, der Finsternis und der Verlassenheit. Es ist der Ruf nach Gott inmitten der Nacht. Zwischen diesen beiden Seiten bewegt sich das Leben – das Leben Jesu inmitten der Menschen, die um ihn stehen. Der Palmsonntag öffnet uns die Augen und die Herzen für die Realitäten des Lebens. Auch wir begegnen den großen Erwartungen als auch dem Leid und der Einsamkeit der Menschen. Der Glaube zeigt sich nicht in einer Sonderwelt, sondern in den konkreten Bedingungen unseres Lebens auf der Erde.
Herzlich laden wir zur Feier der Vorabendmesse mit Segnung der Palmzweige am Samstag vor dem Palmsonntag, 24. März 2018, um 1830 Uhr in die Benediktskapelle im Haus der Begegnung ein.