Papst Franziskus erinnert beim Regina Cæli am 5. Sonntag der Osterzeit an das Ende der Schlacht um das Kloster Monte Cassino (17. Jänner bis 18. Mai 1944), in der es zum dritten Mal in seiner Geschichte zerstört worden ist. Am 15. Februar 1944 bombardierten die Alliierten Streitkräfte die Klosteranlage mit 435 Tonnen Brand- und Sprengbomben. Binnen drei Stunden wurde mit zusätzlichem Artilleriebeschuss das gesamte Kloster mit Ausnahme der Krypta vollständig dem Erdboden gleich gemacht.
»Der Herr zeigt uns, dass der Mensch, auch wenn er stets dem Bösen ausgesetzt ist, für das Leben und die Liebe bestimmt ist. Jesus hat am Kreuz seinen Feinden vergeben. Und Gott hat diese Hingabe seines Sohnes am Ende in Leben verwandelt. Das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat, will auch uns diesen Weg des Lebens eröffnen.« führte Papst Franziskus in seiner Katechese zur letzten Bitte im Vaterunser »Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.« in der Generalaudienz am 15. Mai 2019 aus.
Vor 75 Jahren endete die Schlacht von Montecassino: Die traditionsreiche Benediktinerabtei zwischen Rom und Neapel lag in Trümmern, die Alliierten durchbrachen die deutschen Verteidigungslinien, ihr Weg nach Rom war frei.
An den Jahrestag dieser Schlacht hat Papst Franziskus an diesem Sonntag bei seinem österlichen Mittagsgebet am Petersplatz in Rom erinnert. Er begrüßte Pfadfinder sowie den Militärbischof und Offiziere aus Polen, die am Samstag an Gedenkfeiern in Montecassino teilgenommen hatten.
Bei der Schlacht hatten 70.000 Soldaten aus 13 Nationen den Tod gefunden, darunter viele Polen. Die 1.500 Jahre alte Benediktinerabtei – so etwas wie die Wiege des abendländischen Mönchtums – wurde durch einen alliierten Luftangriff völlig zerstört, obwohl sich wohl keine deutschen Soldaten in ihr aufhielten.
Die Abtei Montecassino wurde im Jahr 529 vom Heiligen Benedikt von Nursia (480-547) gegründet. Die kostbaren Kunstschätze des Klosters waren bereits Ende 1943 durch den aus Österreich stammenden Offizier Julius Schlegel in einer waghalsigen Operation nach Rom transferiert worden, woran u.a. im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum erinnert wird. Das Grab des heiligen Bendikt von Nursia in der Krypta der Basilika überstand den Bombenangriff von 1944. Nach dem Krieg konnte das auf einem Berg über der Stadt Cassino liegende Mutterkloster der Benediktiner nach alten Plänen wieder aufgebaut werden. (Quelle: kap/vatican news – sk, 19. Mai 2019)