In dem neuen Dokumentarfilm begleitet Wenders das Publikum auf einer persönlichen Reise mit Papst Franziskus. Im Zentrum dieses Porträts stehen die Gedanken des Papstes, alle ihm wichtigen Themen, aktuelle Fragen zu globalen Herausforderungen und sein Reformbestreben innerhalb der Kirche.
Das visuelle Konzept des Filmes lässt den Zuschauer mit dem Papst von Angesicht zu Angesicht sein. Ein Gespräch zwischen ihm und – im wahrsten Sinne – der Welt entsteht. Papst Franziskus teilt seine Vision einer Kirche, die von tiefer Sorge um die Armen geprägt ist, spricht über Umweltfragen, soziale Gerechtigkeit und sein Engagement für Frieden an den Kriegsschauplätzen dieser Welt und zwischen den Weltreligionen.
Der Film ist in einer außergewöhnlichen Zusammenarbeit mit dem Vatikan entstanden. Für Wim Wenders, dessen Dokumentarfilme wie Buena Vista Social Club, Pina und Das Salz der Erde immer wieder ausgezeichnet und Oscar-nominiert wurden, öffnete der Vatikan nicht nur seine Archive, sondern erlaubte dem Regisseur auch die Verwendung von exklusivem Bildmaterial.
Es ist ein Film entstanden, der uns in einer Zeit, in der das Misstrauen gegenüber Politikern groß ist und in der Lügen, Korruption und »alternative Fakten« unser Leben bestimmen, einen Mann nahe bringt, der lebt, was er predigt, und dem die Menschen aller Glaubensrichtungen, aus aller Welt und aus unterschiedlichsten Kulturen ihr Vertrauen schenken.
»(D)ie Aussage ist klar: Ein Mann, ein Wort. Man nimmt Franziskus ab, was er sagt. Weil sein Leben und Wirken als Papst eine einzige Predigt ist. Eine Predigt, die überzeugt – und nicht fromme, aber austauschbare Floskeln bemüht, die immer richtig sind und stimmen, aber keinen bewegen, jedenfalls nicht nachhaltig. Dem herkömmlichen Bild eines Papstes, der mit einer Aura der Unnahbarkeit umgeben ist, der sich ausgewählt ausdrückt, nie und bei niemandem aneckt, entspricht Franziskus gerade nicht. Will es nicht. Und er hat sich in seinen bisher fünf Amtsjahren nicht verbiegen lassen. Franziskus ist kein Mann der Distanz, sondern der Nähe. Er schaut in die Augen – und das hält er für eine der wichtigsten Eigenschaften, die er sich von Priestern und allen, die in der Seelsorge tätig sind, in der Begegnung mit Menschen wünscht.
Dieser Film geht unter die Haut. ›Ich wollte ihn sprechen lassen, statt einen Film über seine Herkunft zu machen‹, sagt der dreifach Oscar-nominierte deutsche Filmemacher Wim Wenders … Und: ›Das ist kein biografischer Film, es ist eher eine Biografie seiner Ideen. Es ist eher ein Film mit ihm als ein Film über ihn.‹ Dazu haben Wim Wenders und seine Crew zu einem Trick gegriffen: Sie benutzten ein so genanntes Interrotron, eine Art umfunktionierten Teleprompter, auf dem Papst Franziskus das Gesicht von Wenders sehen konnte, als ob er vor ihm säße. Aber gleichzeitig konnte Franziskus auch durch diesen hindurch direkt in die Kamera schauen – was den Effekt hatte, dass die Zuschauer den Eindruck bekommen, dass der Papst direkt mit ihnen spricht, von Angesicht zu Angesicht sozusagen. Franziskus scheint sich auf diese Methode problemlos eingestellt zu haben. … Es berührt sehr, mitzuerleben, wie der Papst mit Leidenschaft und Eindringlichkeit redet, motiviert, warnt. Wie er lacht, trauert, betet. Er entschuldigt sich nach dem verheerenden Taifun Haiyan auf den Philippinen, dass er nicht besser trösten kann: ›Ich habe keine Worte für Euch, ich kann nur mit Euch schweigen, mit Bruder Jesus.‹ Er steht wie versteinert an Ground Zero. Er betet an der West- bzw. Klagemauer und steigt aus dem Auto, um schweigend vor dem ›Schutzwall‹ zur Westbank rund um Jerusalem zu stehen. Er umarmt, küsst oder segnet Kinder, Alte, Behinderte, Kranke. Keine Berührungsängste, nirgendwo. Er ist direkt – selbst wenn er für einige Momente schweigend in einer Todeszelle in Auschwitz sitzt. Vor dem US-Kongress in Washington spricht er mühsam auf Englisch. Er wirbt für die Bekämpfung von Armut und für Klimawandel, fordert zur Abschaffung von Todesstrafe und Waffenhandel auf. … Etwas mehr als neunzig Minuten lang wird man, unterstützt durch starke Musik, fast pastoral wirkende Kommentare des Regisseurs und eine ungeheure, beeindruckende Bilderflut mit einem Mann konfrontiert, der vor allem eines tut: Er fasziniert. Und er überzeugt. So schlicht manche Aussagen daherkommen (›buona sera‹), so sehr manche Direktheit verblüfft, manche Vergleiche irritieren – man nimmt ihm ab, was er sagt. Da ist nichts gespielt. Und vieles vermittelt den Eindruck, man säße dabei, wenn er eine Ansprache hält, höre ihm live zu, wenn er predigt, führe im Papamobil mit. Der Suggestion der Bilder kann man sich nicht entziehen.«
(Quelle: Universal Pictures/katholisch.de)