Seliger des Monats Jänner 2018: Seliger Ladislaus Fürst Batthyány-Strattmann

Die Reihe der »Selige/Heilige des Monats« soll Monat für Monat das Glaubens- und Lebenszeugnis eines besonderen Menschen vorstellen. Der »Selige des Monats Jänner 2018« ist der sel. Ladislaus Batthyány-Strattmann. Seinen Gedenktag feiert die Kirche am 22. Jänner. Seine Reliquie befindet sich im Haus der Begegnung und kann in der Kapelle einen Monat lang verehrt werden.

„Ich liebe meinen Beruf, der Kranke lehrt mich Gott immer mehr lieben, und ich liebe Gott in den Kranken, der Kranke hilft mir mehr als ich ihm! (…) Da kann man so viel Wärme des Herzens austeilen, die armen Kranken suchen ja so viel Liebe! Gott gebe mir, dass ich zu Seiner Ehre recht vielen helfen kann. Recht viele trösten, ihre Herzen zu Gott führen!“ Diese Zeilen notierte der Selige 1926 in sein Tagebuch. Im März 2003 erhob der Heilige Vater den „franziskanischen“ Fürsten und „Arzt der Armen“ zur Ehre der Altäre. Österreich und Ungarn bekamen einen Seligen, der über beide Länder gewirkt hat, einen seligen Ehemann und Familienvater und vorbildlichen Arzt.

„Als eine der Hauptaufgaben meines Lebens“ schreibt er in seinem Testament, „habe ich mir zum Ziel gesetzt, mit meiner ärztlichen Tätigkeit der leidenden Menschheit zu dienen und auf diesem Wege Dinge zu vollbringen, die Gott wohlgefällig sind.“ Papst Johannes Paul II. sagte über den neuen Seligen: „Das reiche Erbe seiner adeligen Vorfahren verwendete er, um die Armen unentgeltlich zu behandeln und zwei Krankenhäuser zu errichten. Sein größtes Interesse galt nicht materiellen Gütern; ebenso wenig waren Erfolg und Karriere Ziele seines Lebens. Dies lehrte und lebte er in seiner Familie und wurde so der beste Glaubenskünder für seine Kinder (…) Sein Beispiel des Familienlebens und der großherzigen christlichen Solidarität sei allen eine Ermutigung, dem Evangelium treu zu folgen.“

»Ladislaus Anton Johann Ludwig Fürst von Batthyány-Strattmann, kam mit seiner Familie 1876 nach Kittsee in Österreich; ab 1879 besuchte er ein Jesuitenkolleg in Wien. Hier studierte er dann Landwirtschaft, Chemie, Philosophie, Astronomie und Medizin, im Jahr 1900 promovierte er zum Doktor der Medizin. Schon 1898 heiratete er in Wien Maria Theresia Gräfin von Coreth zu Coredo und Starkenberg; dem Paar wurden 13 Kinder geboren. Neben seiner Familie widmete sich Batthyány mit Hingabe seinem Beruf als Arzt. 1902 stiftete er aus seinem Vermögen in Kittsee ein Krankenhaus und wirkte dort zunächst als praktischer Arzt, dann als Chirurg, schließlich als Augenarzt. Er behandelte viele Menschen kostenlos und wurde vor allem für die Behandlung des Grauen Stars berühmt.
Nach dem 1. Weltkrieg übersiedelte die Familie 1920 nach Körmend in Ungarn, wo Batthyány bald wieder ein Krankenhaus gründete. Auch hier behandelte er Augenleiden, bald war er im In- und Ausland als Fachmann anerkannt. Er verstand sich bei der Behandlung von Kranken als Werkzeug Gottes. Jede Operation begann er mit einem Gebet, bezeichnete die betreffende Stelle mit dem Kreuzzeichen und dankte nach der Behandlung gemeinsam mit dem Patienten Gott. Tag für Tag behandelte er bis zu hundert Patienten. Von den Armen verlangte er nie Geld; oft gab er ihnen noch etwas, damit sie sich das Notwendigste kaufen konnten. Trotz seiner vielen Arbeit besuchte er tägliche die heilige Messe, betete den Rosenkranz und übte sich in persönlicher Frömmigkeit. Der Seligsprechungsprozess wurde bereits 1944 in Wien eröffnet. Ladislaus Batthyány-Strattmann wurde dann am 23. März 2003 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.«
(Quelle: Joachim Schäfer: Artikel Ladislaus Batthyány-Strattmann, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon – https://www.heiligenlexikon.de/BiographienL/Ladislaus_Batthyany-Strattmann.html, abgerufen am 20. 12. 2017)


Gebet zum Seligen Ladislaus

Gott, unser Vater, du hast den seligen Arzt Ladislaus Batthyány-Strattmann berufen, den Armen und Kranken zu helfen und deine Liebe in der Sorge um seine Familie zu bezeugen. Hilf uns, in unserem Familien- und Berufsleben nach seinem Beispiel zu handeln.

Schenke auch uns auf seine Fürsprache die Gnade, in den Armen und Kranken dich zu erkennen und dir zu dienen. Begleite alle in der Krankenpflege Tätigen mit deiner Kraft und gib ihnen Liebe und Geduld. Lass die Verantwortungs-träger die unantastbare Würde menschlichen Lebens von seinem Beginn bis zu seinem natürlichenn Ende achten und schützen.

Steh den Familien bei, damit in ihnen Kinder im Glauben und in der Liebe heranwachsen können. Lass die Eheleute in der gegenseitigen Liebe und Treue zueinander stehen. Segne die Völker Europas in ihrer neuen Verbundenheit und schenke ihnen im Wissen um ihr christliches Erbe Friede und Einheit.

All das erbitten wir auf die Fürsprache der heiligen Gottesmutter Maria, des heiligen Martin und des seligen Ladislaus, durch Christus, unseren Herrn. Amen.

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