Peter Georg Frassati war Sohn der Malerin Adelaide Ametis und des Vaters Alfredo Frassati, der als Agnostiker Gründer und Herausgeber der liberalen Tageszeitung La Stampa war und hohe politische Ämter innehatte, unter anderem auch als Senator sowie als italienischer Botschafter in Deutschland. Peter Georg wurde in einer von Jesuiten geleiteten Schule erzogen. Die Lektüre der Bibel, die Eucharistie und die Verehrung der Maria wurden Pfeiler in seinem geistlichen Leben. Im Jahr 1918 trat er in die Vinzenz-Konferenz ein – beheimatet im Kloster an der Kirche della Visitazione in Turin – und widmete seine Freizeit der Unterstützung von Kranken und Bedürftigen, kümmerte sich um Waisen und um die vom 1. Weltkrieg heimgekehrten Soldaten; im Umgang mit ihnen machte er sich das Wort Jesu zu eigen: Wer … ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein! (Johannesevangelium 8, 7).
Peter Georgs Eltern, insbesondere seine Mutter, beobachteten, wie ihr Sohn zum katholischen Glauben hingezogen wurde, und sie versuchten, ihn davon abzubringen. Von Freunden wurde er ob seines Glaubenseifers scherzhaft auch Robespierre genannt. Mit seinen Freunden unternahm er gerne Bergtouren und ermahnte sie: Lernt, in eurer Seele stärker zu sein als mit euren Muskeln. Als sein Vater italienischer Botschafter in Berlin war, lebte Peter Georg 1920 bis 1922 als Gaststudent in der Familie des – später großen deutschen katholischen Theologen – Karl Rahner in Freiburg im Breisgau, der über ihn schrieb: Sein Glaube wurzelte im eigentlichen Wesen des Christentums: Gott lebt. Das Gebet ist Ausdruck der menschlichen Existenz. Die Sakramente sind die Nahrung für das ewige Leben. Die alle umfassende Brüderlichkeit ist das Gesetz der menschlichen Beziehungen.
Kurz vor Abschluss seines Studiums erkrankte Peter Georg an Kinderlähmung, die er sich bei seinen Besuchen in den Elendsvierteln Turins zugezogen hatte. Da seine Großmutter im Sterben lag, bemerkte niemand, wie schwer krank Giorgio war. Nach sechs Tagen großer Leiden starb er im Alter von 24 Jahren.
Die Nachricht von Peter Georgs Tod verbreitete sich schnell in ganz Turin. Menschen aus allen sozialen Schichten strömten zu seinem Begräbnis. 1981 wurde sein Sarg geöffnet und sein Leichnam unverwest gefunden, 2008 wurde er in den Dom übertragen. In den italienischen Alpen ist ein Wegenetz, das besonders für Schulklassen den Zugang zur Natur und zu den Bergen öffnen soll, ist nach ihm bekannt.
Die Seligsprechung erfolgte am 20. Mai 1990 durch Papst Johannes Paul II.. Seine Heiligsprechung sollte am 3. August 2025 durch Papst Franziskus stattfinden. Nach dessen Tod wurde die Heiligsprechung – wie üblich verschoben und soll nun am 7. September stattfinden.
Er ist Patron der Wanderwege in Italien
Gebet zum Seligen Peter Georg Frassati
Befreie mich von der Angst vor dem Scheitern. Herr, ich möchte fest und für immer mit dir vereint sein. Die Fürsprache von Pier Giorgio erbitte, durch die Verdienste unseres Herrn Jesus Christus.
Amen.