Heiliger des Monats Mai 2024 >> Heiliger Aloisius von Gonzaga <<

Aloisius, Erbprinz des Markgrafen in Castiglione delle Stiviere, Ferrante de Gonzaga, wurde als erstes von acht Kindern durch seine Mutter Marta fromm erzogen. Als er vier Jahre alt war, wurde er von seinem Vater ins Militär eingeführt. Ab seinem zehnten Lebensjahr war er Page am Hof der Medici in Florenz, im selben Jahr gelobte er dort in der Kirche Santissima Annunziata der Maria ewige Keuschheit. 1581 kam er zusammen mit zweien seiner Brüder und Maria, der Witwe von Kaiser Maximilian II., an den Hof von König Philipp II. in Madrid.

Er lernte dabei nicht nur die führenden Leute seiner Zeit kennen, sondern auch die Sittenlosigkeit, Brutalität und Frivolität der führenden Schicht. Unter dem Einfluss seines Verwandten, des Kardinals Carlo Borromäus, von dem er 1580 auch die Erstkommunion erhielt, trat er am Tag der Himmelfahrt Mariä 1583 in Madrid in den Jesuitenorden ein – auf die Zustimmung des Vaters musst er längere Zeit warten, weil der in diesem Orden keine Chance sah, dass sein Sohn zu Kardinalsehren kommen könne. 1585 trat er seine Erbschaftsansprüche an seinen jüngeren Bruder ab. In Rom begann Aloisius 1585 sein Noviziat bei den Jesuiten, 1587 legte er im Collegio Romano in Rom seine Gelübde ab. Robert Bellarmin, der eine Zeitlang sein Seelenführer war, vermerkte seine Bußstrenge, seine Frömmigkeit und seine große Begabung v. a. in praktischen Fragen. Auch ohne Rechtstitel blieb Aloisius der bestimmende Mann in seiner Familie, dessen Autorität trotz seiner Jugend respektiert wurde, nachdem der Vater 1586 gestorben war. Aloisius‘ Noviziat wurde durch schwe­re familiäre Streitigkeiten und territoriale Machtkämpfe belastet; 1589 vermittelte er im Erbrechtsstreit zwischen seinem Bruder Rodolfo und seinem Vetter Vincenzo, dem Herzog von Mantua, die sich um den Besitz in Solferino zankten.

In seinem Orden widmete Aloisius sich theologischen Studien, vor allem aber der Krankenpflege im Hospiz Santo Spirito in Sassia in Rom. In zahlreichen Briefen betrieb er Seelsorge an Jugendlichen und er setzte sich dafür ein, dass auch Arme ein würdiges Begräbnis erhalten konnten. Aloisius starb nach drei Monaten Leiden während einer Pestepidemie, bei der er sich bei der Pflege von Kranken die tödliche Ansteckung holte. Er hinterließ Briefe und Schriften, die besonders für die Bildung der Jugend beispielgebend waren. Die Volksfrömmigkeit zeichnete über ihn das Bild eines keuschen Unschuldsengels, der sich nicht einmal getraut habe, seine Mutter anzuschauen und Frauen nur mit niedergeschlagenen Augen begegnet sei.


Gebet zum Heiligen Aloisius von Gonzaga

Gott, du Ausspender himmlischer Gaben, du hast in dem engelgleichen Jüngling Aloisius eine wunderbare Unschuld des Lebens mit ebenso großer Bußneigung vereint; verleihe durch seine Verdienste und Fürbitten, dass wir seine Buße nachahmen, da wir seiner Unschuld nicht nachgefolgt sind.

Amen.