Die »Heilige des Monats Oktober« ist die heilige Anna Schäffer. Ihren Gedenktag feiert die Kirche am 5. Oktober. Ihre Reliquie befindet sich im Haus der Begegnung und kann in der Kapelle einen Monat lang verehrt werden.
„Vertrau auf den Segen des Betens: Gott schickt oft wunderbare Hilfe, wenn wir ihn recht innig in vertrauensvollem und anhaltendem Gebet bitten.“ (Hl. Anna Schäffer)
Anna Schäffer, geboren am 18. Februar 1882 war die Tochter eines Schreiners, deshalb wurde sie im Volksmund „Schreiner Nandl“ genannt. Nach dem Tod ihres Vaters kam sie durch Vermittlung ihres Pfarrers nach Regensburg und arbeitete im Altenheim Elisabethinum, dann als Haushaltshilfe bei einem Amtsgerichtsrat in Landshut, schließlich im Forsthaus in Stammham bei Ingolstadt. Dort glitt Anna Schäffer im Februar 1901 in der Waschküche in einen mit kochender Lauge gefüllten Waschkessel; der Unfall fesselte sie dann 25 Jahre lang bis zu ihrem Tod ans Krankenbett. Sie litt unter schwerer körperlicher und seelischer Krankheit, Kraft gaben ihr die tägliche Kommunion und das Gebet. Am 4. Oktober 1910 bestätigte ihr – nach ihrem Selbstzeugnis – Jesus in einer Vision: „Dich habe ich angenommen zur Sühne meines heiligen Sakramentes. Und bei der heiligen Kommunion sollst du fortan jene Schmerzen meiner heiligen Passion spüren, womit ich dich armseliges Nichts erlöst habe. Leide, opfere und sühne in stiller Verborgenheit.“ Am Morgen dieses Tages, während sie die heilige Kommunion aus der Hand ihres Pfarrers empfing, trafen sie fünf Feuerstrahlen wie Blitze in die Hände, in die Füße und in das Herz. Fortan trug sie unbemerkt von anderen die Wundmale Jesu an sich; sie schrieb: „Es fing sogleich ein unendlicher Schmerz in diesen Körperteilen an“. Ihre mystischen Erlebnisse hielt sie in Berichten fest. Viele Menschen kamen zu ihr, um Trost und Linderung in ihren Nöten zu erfahren; andere schwer Kranke tröstete sie mit Briefen. Sie starb am 5. Oktober 1925. Eine große Menschenmenge nahm an Anna Schäffers Beerdigung teil. 1972 wurden ihre Gebeine erhoben und in die Pfarrkirche nach Mindelstetten übertragen.
Nach Mitteilung des Bistums Regensburg sind bis zum Jahr 2009 ca. 20.000 Gebetserhörungen nachgewiesen. 2015 kam eine Reliquie nach Talmenka in Sibirien. Seit der 2012 erfolgten Heiligsprechung werden in Mindelstetten jedes Jahr über 30.000 Pilger registriert, die das komplett sanierte und zum Museum ausgebaute Anna-Schäffer-Haus besuchen. Am Neubau des Altenheims Elisabethinum in Regensburg erinnert eine Gedenktafel an Anna Schäffer.
Papst Johannes Paul II. sprach Anna Schäffer am 7. März 1999 selig, Papst Benedikt XVI. sprach sie am 21. Oktober 2012 heilig.
(Quelle: heiligenlexikon.de)
Gebet zur heiligen Anna Schäffer:
Herr, gestärkt durch Deine unendliche Gnade, hat sich die heilige Anna Schäffer in heroischer Hingabe an den Willen Gottes im stillen Opfer für andere verzehrt. Schenke uns durch ihr Vorbild und ihre Fürsprache die Erkenntnis, dass in Gebet, Opfer und Sühne das große Mittel zum ewigen und zeitlichen Heil zu suchen ist. Gib uns die Kraft, nach ihrem Vorbild zu handeln. Schenke auf ihre Fürsprache den Sündern die Bekehrung, der Kirche Einheit, den Familien und Völkern Frieden, den Priestern Starkmut und Treue, der Jugend Gottesfurcht und Reinheit. Rufe die Ungläubigen und Irregeleiteten in Dein Reich! Sei den Seelen der Verstorbenen gnädig und barmherzig. Erhöre unser Gebet und schenke uns persönlich auf die Fürsprache der heiligen Anna Schäffer die Gnade, um die wir Dich innig bitten, durch Christus, unsern Herrn. Amen.
(Quelle: Bistum Regensburg)