Seliger des Monats Mai 2021: »Sel. Carlo Acutis«

Der »Selige des Monats Mai« ist der selige Carlo Acutis. Seinen Gedenktag feiert die Kirche am 12. Oktober. Seine Reliquie befindet sich im Haus der Begegnung und kann in der Kapelle einen Monat lang verehrt werden.

„Es ist wundervoll, denn alle Menschen sind gerufen, wie Johannes Lieblingsjünger zu sein. Es reicht aus, eine eucharistische Seele zu werden und Gott zu erlauben, in uns jene Wunder zu vollbringen, die nur er vollbringen kann! Notwendig ist allerdings die freie Zustimmung unseres Willens. Gott will niemanden zwingen. Er will unsere frei geschenkte Liebe.“ (Sel. Carlo Acutis)

Am 3. Mai 1991 kommt Carlo in England zur Welt, wo sich seine Eltern Andreas und Antonia, beide Italiener, aus beruflichen Gründen aufhalten. Die Familie Acutis ist im katholischen Glauben verwurzelt, zählt aber keinesfalls zu den „fleißigsten Katholiken“. Am 18. Mai wird der kleine Carlo getauft; in einer Kirche, die Unserer Lieben Frau von Fatima geweiht ist. Zeit seines kurzen Lebens wird die Jungfrau Maria für Carlo eine zentrale Rolle spielen. Wenige Monate nach Carlos Geburt kehren die Eltern aus wirtschaftlichen Gründen nach Italien zurück, um sich in Mailand niederzulassen. Carlo ist, wie seine Eltern bestätigen, ein ganz normaler, lebenslustiger Junge. Er hat viele Freunde und spielt gerne. Gleichzeitig bemerkt Antonia schon früh, dass Carlo doch auch anders ist. Als er noch sehr klein ist, bittet er seine Mutter, wenn sie gemeinsam in der Stadt unterwegs sind und bei einer Kirche vorbeikommen, doch reinzugehen: „Mama, lass uns reingehen, um Jesus zu begrüßen.“ Als er in der Schule lesen lernt, fällt ihr auf, dass er oft in der Bibel liest und in einem Buch mit Heiligenlegenden. „Der kleine ‚Quälgeist’ stellte mir viele tiefe Fragen, die ich nicht beantworten konnte. Ich war völlig überrascht, dass er so fromm war. Er war so klein, aber sich doch so sicher. Mir wurde klar, dass es seine Sache war, aber auch mich anging. So begann ich, mich dem Glauben wieder anzunähern.“ Antonia hört häufig von Lehrern, Klassenkameraden, auch vom Pfarrer, dass Carlo im guten Sinne „auffällig“ ist. Der Pförtner des Wohnblocks in der Via Ariosto in Mailand bringt es so auf den Punkt: „Ihr Sohn ist etwas Besonderes.“ Carlo bittet, zur frühen Erstkommunion gehen zu dürfen. „Damit mein Freund Jesus mir noch näher ist.“ Nach einem eingehenden Gespräch mit einem Priester wird er für reif genug befunden. Carlo empfängt seine erste heilige Kommunion in der Stille des Klosters Bernaga. Ab diesem Zeitpunkt ist die tägliche heilige Messe ein Fixpunkt in seinem Leben. „Wir haben es besser als die Apostel, die vor 2000 Jahren mit Christus gelebt haben. Wir brauchen, um ihm zu begegnen, nur in die Kirche zu gehen. Wir haben Jerusalem vor der Haustür.“ Wenn es Carlo möglich ist, bleibt er nach dem Gottesdienst noch ein wenig zur Anbetung. Die Eucharistie ist Carlos Weg geworden. Das Geheimnis der Gegenwart des Herrn im eucharistischen Leib ist für ihn real und die Wirklichkeit seines Lebens: „Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel.“ Mit 11 Jahren schreibt Carlo: „Je öfter wir die Eucharistie empfangen, desto ähnlicher werden wir Jesus; so werden wir schon auf dieser Erde etwas vom Paradies vorwegnehmen können.“ Wichtig ist ihm die Beichte: „Wie ein Ballon beim Aufsteigen Ballast abwerfen muss, so muss auch die Seele für den Aufstieg in den Himmel die kleinen Gewichte loswerden, die die lässlichen Sünden darstellen.“

Schon sehr früh zeigt Carlo eine Begeisterung und eine einzigartige Begabung für Informatik. Gerne spielt er auch mit seinen Freunden gemeinsam am Computer. Alles, was mit Computer zu tun hat, fasziniert ihn. Seine Eltern und Lehrer sind erstaunt über sein Talent und seine für einen Jugendlichen ungewöhnlichen Fähigkeiten und fördern ihn. Carlo lernt mehrere Programmiersprachen, gestaltet Internetseiten, stellt Videos her, gestaltet das Layout von Comics und Broschüren für Kinder. Aber auch in den anderen Unterrichtsfächern bringt er sehr gute Leistungen. Für seine Mitschüler ist er allerdings nicht „der Streber“; wegen seines Humors und seiner Hilfsbereitschaft wird er von allen in der Klasse sehr geschätzt. Carlo ist auch nicht ehrgeizig in dem Sinne, dass er der Beste sein will. Er bemüht sich unaufdringlich um die Mitschüler, die wenig oder keine Freunde haben. Wenn schwache Mitschüler ausgeschlossen oder verspottet werden, ist Carlo zur Stelle, um sie zu verteidigen. Er hat ein Herz für die Schwachen und Armen, das zeigt sich auch in der Schule, aber nicht nur dort. Carlos Mutter Antonia über ihren Sohn: „Er hatte eine Großzügigkeit und interessierte sich für alle Menschen: Ausländer, Behinderte, Kinder, Bettler. In der Nähe von Carlo fühlte man sich wie an einem Brunnen mit frischem Wasser. Für ihn war das Leben ein Geschenk von Gott und jeder sollte sich anstrengen, auf dieses Geschenk eine Antwort zu geben, Tag für Tag in großer Einfachheit. Ich möchte betonen, dass Carlo ein normaler Junge war, er war fröhlich, konnte auch ernst sein, er war hilfsbereit und war sehr gerne in Gesellschaft, er mochte es, seine Freunde um sich zu haben.“ Vor seinen Klassenkameraden machte er aus seinen Werten und Einstellungen keinen Hehl. Das brachte ihm auch manchmal Unverständnis und Ablehnung ein. Sein Religionslehrer berichtet, dass Carlo der einzige war, der sich in einer Religionsstunde gegen Abtreibung aussprach.

Seinen Glauben verbirgt Carlo nicht, drängt ihn aber auch seinen Freunden nicht auf. In seinem Zimmer hängt ein großes Jesusbild. Wenn seine Freunde bei ihm Rat suchen, und das kommt nicht selten vor, dann empfiehlt er dem einen oder anderen, zur Beichte zu gehen oder ihn zur heiligen Messe zu begleiten. In seinem Wohnviertel kennen ihn alle. Wenn er mit dem Rad unterwegs ist, bleibt er spontan stehen, um sich mit jemand zu unterhalten. Nicht selten erzählt er Ausländern, die keine Christen sind, von seinem Glauben. Die Menschen hören diesem sympathischen Jungen gerne zu. Zu Mittag besucht er die Obdachlosen der Gegend, um ihnen Essen zu bringen. Eine tiefe Freundschaft verbindet Carlo mit Rajesh, einem jungen Hinduisten, der bei der Familie Acutis im Haushalt hilft. Die beiden unterhalten sich oft und führen auch lange Gespräche über den Glauben. Rajesh findet schließlich zu Christus und lässt sich taufen. „Ich habe mich taufen lassen, weil mich Carlo angesteckt hat mit seinem Glauben und seiner Nächstenliebe. Normalerweise führt ein so schöner und reicher Junge ja ein anderes Leben, Carlo aber nicht. Er hat mir gesagt, dass ich glücklicher sein werde, wenn ich näher zu Christus komme.“ In der Tat will Carlo kein „anderes Leben“ als das, das er führt. Geld soll man seiner Meinung nach nicht verschwenden für Luxus und überflüssige Dinge. Sein Erspartes geht zu den Armen. Einem Obdachlosen, den er auf seinem Weg zur heiligen Messe täglich sieht, kauft er einen Schlafsack. Den Kapuzinern gibt er Geld für deren Armenspeisung.

Carlo ist ein großer Marienverehrer. Jeden Tag betet er den Rosenkranz. Dutzende Male pilgert er mit seinen Eltern zu einem Marienheiligtum nach Neapel, das „Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz“ geweiht ist. Jedes Mal weiht er dort sein Leben Maria. „Die Muttergottes ist die einzige Frau in meinem Leben“, sagt er. Der tägliche Rosenkranz ist ihm ein Bedürfnis. Besonders nah sind ihm Francesco und Jacinta Martos, die beiden Seherkinder von Fatima. Mit den Erscheinungen und Botschaften von Fatima setzt sich Carlo intensiv auseinander. „Sicher können“, sagt Carlo, „die Wunder der Jungfrau Maria während ihrer Erscheinungen auf der Erde eine große Hilfe sein, den Glauben vieler Menschen wachsen zu lassen. Und trotzdem bleiben bis heute viele davon derart unberührt.“ Und er überlegt, wie er anderen Menschen helfen kann, mit den unterschiedlichen Erscheinungsorten und Botschaften der Muttergottes in Berührung zu kommen. In Form einer Dokumentation, einer Sammlung vielleicht …? Im Jahr 2002 fährt Carlo mit seinen Eltern zu einem Großtreffen der katholischen Gemeinschaft Communio et Liberazione nach Rimini. Carlo ist fasziniert von den vielen Menschen, die sich dort versammelt haben, von den Vorträgen und von den Ausstellungen, die es zu sehen gibt. In diesen Tagen reift in dem Jungen ein Plan: Man müsste eine Ausstellung über die von der Kirche anerkannten eucharistischen Wunder machen, damit die Menschen begreifen, worum es sich bei der Eucharistie handelt. Die Mutter erzählt: „Carlo war überzeugt, dass den Leuten dadurch klar würde, dass es sich bei der gewandelten Hostie und dem gewandelten Wein tatsächlich um den Leib und das Blut Christi handelt; nicht nur um etwas Symbolisches. In dieser Zeit half mein Sohn Carlo auch bei der Katechese in der Pfarrei und so eine Ausstellung erschien ihm eine gute Möglichkeit, den Leuten das Geheimnis der Eucharistie näher zu bringen.“ Als die Familie nach dem Treffen in Rimini wieder nach Mailand zurückkehrt, macht sich Carlo sofort an die Arbeit. Seine außergewöhnlichen Informatik-Kenntnisse kann er dabei gut einsetzen. Er legt eine umfangreiche Dokumentation an. Seine Eltern bittet er, mit ihm an die betreffenden Orte in Italien und auch in Europa zu reisen, um weiteres Material zu sammeln. Die verschiedensten Leute sind in das Projekt involviert. Nach drei Jahren intensiver Arbeit ist die Ausstellung über die eucharistischen Wunder fertig. Nachdem die Ausstellung in der Diözese Mailand bekannt und verbreitet wird, kommen rasch Anfragen aus anderen Diözesen, auch aus dem Ausland. „Carlo konnte nie begreifen, warum die Stadien bei Konzerten voll waren und die Kirchen so leer. Er sagte immer wieder: ‚Die Menschen müssen es verstehen!’ Mit dieser Ausstellung hoffte er, dazu beizutragen.“

Am 4. Oktober 2006 soll in der Schule ein Video vorgeführt werden, dass Carlo selber gemacht hat. Es geht darum, den Mitschülern verschiedene Möglichkeiten für ein Volontariat vorzustellen. Es lag ihm sehr am Herzen, seine Kameraden für diese Form der freiwilligen Hilfe zu öffnen. Das Video ist fertig, aber Carlo wird krank. Am Anfang denkt keiner an etwas Schlimmes, denn Carlo ist ein kräftiger Junge, man vermutet eine Grippe. Doch schon einige Tage später muss er ins Krankenhaus, es geht ihm sehr schlecht. Als er mit seiner Mutter die Schwelle des Krankenhauses überschreitet, sagt er: „Hier komme ich nicht wieder heraus.“ Die Untersuchungen ergeben eine schlimme Diagnose: Carlo leidet an Leukämie, an einer sehr aggressiven Form. Seinen Eltern vertraut er an: „Ich opfere die Leiden, die ich ertragen muss, dem Herrn auf für den Papst und die Kirche, damit ich nicht ins Fegefeuer muss, sondern gleich in den Himmel komme.“ Die Leiden bleiben in den wenigen Tagen, die er noch zu leben hat, nicht aus. Am 12. Oktober 2006 stirbt Carlo, er ist 15 Jahre alt geworden.

Bei seinem Begräbnis – Carlo ist auf dem Friedhof in Assisi begraben – sind die Kirche und der Platz davor überfüllt. Antonia berichtet: „Ich habe Menschen gesehen, die ich zuvor nie gesehen hatte. Obdachlose, Asylanten, Kinder … Viele Leute haben mir von Carlo erzählt, von Dingen, die ich gar nicht wusste. Ich, die ich mich so verlassen fühlte, hörte viele Zeugnisse von Menschen, die meinen Sohn kannten.“

Carlos Ausstellung ist mittlerweile um die halbe Welt gereist: China, Russland und Lateinamerika. In den USA wurde sie in tausenden Pfarreien und in über 100 Universitäten gezeigt. Im Jahr 2006 hat Carlo auch eine Ausstellung über die anerkannten Marienerscheinungen begonnen, die er aber wegen seiner blitzartig tödlich endenden Krankheit nicht fertigstellen konnte. 2014 wurde die Ausstellung fertiggestellt und wird an vielen Orten gezeigt. 2013 begann das Verfahren zu Seligsprechung von Carlo Acutis. Am 5. Juli 2018 wurde er von Papst Franziskus für ehrwürdig erklärt; nach der Anerkennung eines durch seine Fürsprache geschehenen Wunders fand die Seligsprechung am 10. Oktober 2020 in der Basilika di San Francesco in Assisi statt. Er gilt als der designierte Patron des Internets.

Auf seiner Webseite veröffentlichte er seine Grundsätze, mit denen man die Heiligkeit erreiche. Er selbst versuchte, genau danach zu leben und spornte auch andere dazu an. Darunter finden sich folgende acht Punkte:

  • Du musst die Heiligkeit aus ganzem Herzen wollen. Und wenn diese Sehnsucht noch nicht in deinem Herzen erwacht ist, musst du den Herrn inständig darum bitten.
  • Gehe jeden Tag zur heiligen Messe und empfange die heilige Kommunion.
  • Denke daran, jeden Tag den Rosenkranz zu beten.
  • Lies jeden Tag einen Abschnitt aus der Heiligen Schrift.
  • Nimm dir Zeit für die Eucharistische Anbetung. Jesus ist in diesem Sakrament wirklich gegenwärtig. Du wirst sehen, welche Fortschritte du in der Heiligkeit machst!
  • Gehe jede Woche zur heiligen Beichte, auch wenn Du nur lässliche Sünden begangen hast.
  • Lege Fürbitte ein und schenke Blumen (Opfer und gute Taten) dem Herrn und Maria, um anderen zu helfen.
  • Bitte deinen Schutzengel, dir immer zu helfen, damit er dein bester Freund wird.

(Christa Pfenningberger: Carlo Acutis. In: Feuer und Licht, Nr. 251, Februar 2016)


Gebet um die Heiligsprechung des seligen Carlo Acutis:

O Gott, unser Vater, danke, dass du uns Carlo geschenkt hast, Vorbild des Lebens für die Jugendlichen und Botschaft der Liebe für alle.

Du hast bewirkt, dass er sich in deinen Sohn Jesus verliebt, und so wurde die Eucharistie seine „Autobahn in den Himmel“.

Du hast ihm Maria geschenkt, als seine über alles geliebte Mutter, und mit dem Rosenkranz hast du aus ihm einen Sänger ihrer Zärtlichkeit gemacht.

Erhöre sein Gebet für uns. Blicke vor allem auf die Armen, die er geliebt und denen er geholfen hat. Gewähre auch mir auf seine Fürsprache die Gnade, um die ich bitte…

Und mache unsere Freude dadurch vollkommen, dass du Carlo unter die Heiligen deiner heiligen Kirche aufnimmst, damit sein Lächeln auch heute für uns erstrahle zur Ehre deines Namens. Amen.

Vater unser… Gegrüßet seist Du, Maria… Ehre sei…

(Imprimatur + Domenico Sorrentino)

Reliquie des seligen Carlo Acutis

Gepriesen sei der Name des Herrn, halleluja! Mit großer Freude haben wir heute die Reliquie des seligen Carlo Acutis in unserem Haus begrüßt. Seliger Carlo, bitte für uns in dieser schweren Zeit!

Seliger des Monats April 2021: »Seliger August Czartoryski«

Der »Selige des Monats April« ist der selige August Czartoryski. Seinen Gedenktag feiert die Kirche am 8. April. Seine Reliquie befindet sich im Haus der Begegnung und kann in der Kapelle einen Monat lang verehrt werden.

August Czartoryski, geboren am 2. August 1858 in Paris, war der Sohn von Wladyslaw und Maria Amparo von Czartoryski; als er sechs Jahre alt war, starb seine Mutter an Tuberkulose. Margarete Memours, die Enkelin des König von Frankreich, wurde seine Stiefmutter, die immer sehr gut zu ihm war. August sprach Polnisch, Französich und Spanisch, sah Polen immer als sein Vaterland an und verbrachte seine Jugend auch teilweise in Polen sowie am spanischen Königshof bei Alfons XII. 1867 lebte er für einige Monate in Sieniawa in Polen. In Paris studierte er dann; aufgrund der Erkrankung an Tuberkulose, die auch ihn schon von früher Jugend an quälte, bekam er ab 1870 nur noch zu Hause Unterricht. 1871 feierte er seine Erstkommunion in der Kirche in Sieniawa, dann lebte er zeitweise in Krasiczyn und später in Krakau, wo er Privatunterricht bekam. Großen Einfluss hatte sein Erzieher Joseph Kalinowski, der ihn im Jahr 1874 betreute.

August Czartoryski wollte kein fürstliches Luxusleben führen und entschied sich schon früh, sein Leben Gott zu widmen. 1883 lernte er Johannes Don Bosco kennen, der ihn auch stark prägte. Einige Jahre lang hatte er mystische Erlebnisse: die dunkle Nacht des Geistes, als würde Gott sich verstecken – um so die Seele zu reinigen. Kurz vor Ostern 1887 beichtete er bei Don Bosco in dessen Oratorium in Turin. August wollte den Salesianern beitreten und Kaplan werden, doch Don Bosco riet davon ab, denn die Gemeinschaft war nicht für Adlige bestimmt. Nach einem Gespräch, das August mit Papst Leo XIII. führte, der seine mystischen Erlebnisse anerkannte, nahm ihn Johannes Bosco aber doch bei den Salesianern auf. August hatte aufgrund seiner Krankheit viele Unterbrechungen in seinem Studium, deshalb musste er ohne Unterstützung des Ordens sein Studium eigenständig fortsetzen, um sich auf seine Weihe zum Kaplan vorzubereiten, die er dann im April 1892 in San Remo in einer privaten Kapelle empfing. Er lebte dann in Alassio, wo er am 25. April 1893 starb.

Sein Grab fand August Czartoryski in der Kirche in Sieniawa. Papst Johannes Paul II. sprach August Czartoryski 2004 selig. (Quelle: heiligenlexikon.de)


Gebet zum seligen August Czartoryski:

Allmächtiger und barmherziger Gott, Dein Sohn hat sich als Reicher um unsretwillen arm gemacht. Gewähre uns, nach dem Beispiel des seligen Priesters August Czartoryski in seiner Nachfolge auf das Wirken Deines Geistes zu hören und Dir in den bedürftigen Jugendlichen demütig zu dienen.  Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.

Heiliger des Monats März 2021: »Heiliger Joseph«

Der »Heilige des Monats März« ist der heilige Joseph, Bräutigam der Gottesmutter Maria. Seinen Gedenktag feiert die Kirche am 19. März. Eine Reliquie mit einem Faden aus seinem Mantel befindet sich im Haus der Begegnung und kann in der Kapelle einen Monat lang verehrt werden.

Joseph war der Vater – oder Ziehvater – Jesu, da nach altchristlicher Überzeugung Jesus der Sohn Gottes ist und durch den Heiligen Geist im Schoß der Jungfrau Maria gezeugt wurde. Joseph stammte aus dem Geschlecht des Königs David, aus dem nach dem Zeugnis des Alten Testaments der Messias hervorgehen werde. Er lebte als Baumeister in Nazareth und war der Verlobte von Maria, die dann Mutter Jesu wurde. Nach späterer Überlieferung war er damals ein schon alter, 80-jähriger Mann. Als er erfuhr, dass Maria schwanger war, zweifelte er an deren Treue und wollte sich von ihr trennen; doch ein Engel erklärte ihm in einem Traumgesicht, dass Maria „vom Heiligen Geist“ schwanger sei, und Joseph blieb bei ihr (Matthäusevangelium 1, 18 – 21). Wegen einer von den Römern angeordneten Volkszählung musste er mit der schwangeren Maria nach Betlehem reisen, wo Jesus geboren wurde (Lukasevangelium 2, 1 – 7). Dann folgte die Flucht nach Ägypten, um dem Kindermord des um seine Herrschaft fürchtenden Herodes zu entgehen (Matthäusevangelium 2, 13 – 15); nach dessen Tod im Jahr 4 n. Chr. konnten sie nach Nazareth zurückkehren (Matthäusevangelium 2, 19 – 23).

Zum letzten Mal wird Joseph in den Evangelien erwähnt, als er und Maria den zwölfjährigen Jesus im Tempel diskutierend mit den Schriftgelehrten vorfanden, wobei nur von Jesu „Eltern“ die Rede ist und Joseph nicht explizit genannt wird (Lukasevangelium 2, 41 – 51). Im Neuen Testament bleibt Joseph aber immer irgendwie im Schatten: kein einziges Wort ist von ihm überliefert, er scheint stumm die Anweisungen Gottes auszuführen. Auch als er und Maria den jungen Jesus im Tempel finden, spricht nur Maria (Lukasevangelium 2, 41 – 51). Auch von seinem Tod wird nichts erzählt, Joseph verschwindet einfach. Das Matthäusevangelium (13,55) nennt namentlich vier Brüder Jesu: Jakobus, Joseph, Simon und Judas, dazu mehrere Schwestern. Schon bei den frühen Kirchenvätern des Ostens gelten diese als Söhne Josephs aus einer ersten Ehe. Die Westkirche ging zunächst davon aus, die Geschwister Jesu seien nach dessen jungfräulicher Geburt von Maria und Joseph gezeugt worden. Das spätere Dogma der immer-währenden Jungfernschaft Mariens ließ sie – erstmals bei Hieronymus – zu Vettern Jesu werden, Joseph wäre also ihr Onkel gewesen. Spätere Quellen wie das Jakobusevangelium aus dem 2. Jahrhundert berichten von der Brautwerbung Josephs. Demnach war Maria Tempeljungfrau in Jerusalem und sollte einem Mann verheiratet werden, der sie unberührt lassen würde (Josephs-Ehe). Jeder Bewerber – allesamt waren Witwer – sollte einen Stab auf dem Altar des Tempels niederlegen; Josephs Stab grünte und blühte, zudem ließ sich eine Taube als Zeichen der göttlichen Bestätigung auf seinem Kopf nieder. Als Maria trotz des Keuschheitsgebotes schwanger wurde, bezweifelten die Hohen Priester die Enthaltsamkeit der Eheleute. Um ihre Unschuld zu beweisen, mussten beide das giftige Fruchtwasser trinken, blieben aber gesund: dieses Gottesurteil sprach sie von allen Vorwürfen frei.

Josephs Verehrung lässt sich im Osten früher nachweisen als im Abendland, wo die früheste Erwähnung seines Festes am 19. März im Martyrologium von der Reichenau um 850 aufscheint – als Gedenktag wohl festgelegt in der Absicht, das Fest der Minerva, der römischen Göttin der Handwerker, zu ersetzen. Papst Sixtus IV. erklärte 1479 den 19. März zum offiziellen Festtag des Heiligen, nachdem der Josephskult seit dem 14. Jahrhundert besonders von Bettelorden gefördert wurde. Zuvor hatten Bernhard von Clairvaux und verschiedenen Mystiker sich intensiv mit Josephs Rolle in der Heilsgeschichte befasst. Seit 1621 ist der Josephstag Fest im römischen Kalender. Die Habsburger erkoren Joseph zu ihrem Hausheiligen. Nachdem Kaiser Ferdinand II. 1620 mit einem Bild Josephs in die Schlacht gegen die pfälzisch-böhmische Armee am Weißen Berg bei Prag gezogen war und den Sieg errang, wurde der Josephstag im Habsburger Reich zum Feiertag. Papst Clemens X. erhöhte 1670 den Rang des Festes; 1714 bereicherte Papst Clemens XI. das Fest mit einem eigenen Messformular und Offizium; Papst Benedikt XIII. fügte den Josephs Namen in die Allerheiligenlitanei ein.

Papst Pius IX. ernannte Joseph 1870 zum Patron der ganzen katholischen Kirche, Papst Pius XI. ernannte ihn 1937 zum Patron all derer, die den Kommunismus bekämpfen. Das Fest „Heiliger Joseph, der Arbeiter“, hat Papst Pius XII. 1955 eingeführt als Gedenktag, der Joseph mit dem Tag der Arbeit am 1. Mai in Verbindung bringen soll. In Spanien ist, wie in den meisten Ländern, der Josephstag auch der Vatertag; man gibt den Vätern Geschenke, zum Beispiel malen die Kinder in der Schule Bilder für sie. In Bayern war der Josephstag bis 1968 ein Feiertag. Die Mädchen bekamen Blumenkränze, die ihre Jungfräulichkeit bewahren sollten oder Blumensträuße, die beim Finden eines Bräutigams helfen sollten. Jung Verheiratete steckten sich „Josefsringe“ an, um gegen Versuchungen gefeit zu sein. Nach dem Kirchgang gab es an diesem Tag die erste Maß der Saison im Biergarten. Bis heute ist Joseph einer der weltweit gebräuchlichsten Vornamen in nahezu hundert nationalen und verballhornten Varianten, so im deutschen Sprachraum als Sepp, Jupp, Beppo, Joop oder Joschka. In Italien wird am Josephstag auch der „Vatertag“ gefeiert; dazu werden die „Zeppole di San Giuseppe“ gebacken, deren Form an einen Windbeutel erinnert und die mit Vanillecreme gefüllt sind; sie stammen ursprünglich aus Neapel und sind schon um 1400 belegt. Als Reliquie wird im Dom in Perugia der Ring verehrt, den Joseph Maria bei ihrer Verlobung angesteckt habe.

Der heilige Joseph ist Patron der ganzen katholischen Kirche, von Mexiko, Philippinen, Kanada, China, Böhmen, Bayern, Peru, Russland, Vietnam und Österreich, von Tirol, der Steiermark, Kärnten und Vorarlberg; der Ehepaare und Familien, Kinder, Jugendlichen und Waisen, der Jungfräulichkeit, der Kämpfer gegen den Kommunismus; der Arbeiter, Handwerker, Zimmerleute, Holzhauer, Schreiner, Wagner, Totengräber, Ingenieure, Erzieher, Pioniere, Reisenden und Verbannten, der Sterbenden; bei Augenleiden; in Versuchungen und Verzweiflung; bei Wohnungsnot; für einen guten Tod; der Diözese Köln, des Bistums Osnabrück, Mitpatron des Bistums Münster; des Servitenordens.

(Quelle: heiligenlexikon.de)


Der Mantel des heiligen Joseph

Der heilige Hieronymus, einer der großen Übersetzer der Bibel, lebte in Bethlehem, wo er über 20 Jahre lang Teil der frühchristlichen Gemeinde (4. Jahrhundert) war. Dort hatte er Zugang zu zwei unglaublichen Reliquien: dem Schleier der Jungfrau Maria und dem Mantel des heiligen Joseph. Die Reliquien werden seit über 1600 in der Basilika Sant’Anastasia in Rom verehrt. Sie befinden sich beide in einem sehr guten Zustand und werden selten öffentlich zur Verehrung ausgestellt. Der Mantel des heiligen Josef soll Überlieferungen nach jener Mantel gewesen sein, in dem er das neugeborene Jesuskind zum Schutz eingewickelt hat.


Gebet zum heiligen Joseph:

Die katholische Kirche gewährt einen Teilablass jedem Gläubigen, der das „Ad te, beate Joseph“ betet:

(V) Heiliger Josef, in unserer Not kommen wir zu dir und bitten voll Vertrauen um deinen Schutz. Du warst in Liebe mit der Unbefleckten Gottesmutter verbunden und hast väterlich für Jesus gesorgt. Darum bitten wir dich:

(A) Sieh auf das Volk, das Jesus Christus mit seinem Blut erworben hat, und hilf uns mit deinem mächtigen Beistand.

(V) Du Beschützer der Heiligen Familie, wache über das Haus Gottes. Halte fern von uns alle Ansteckung durch Irrtum und Verderbnis.

(A) Du starker Helfer, steh uns bei im Kampf mit den Mächten der Finsternis.

(V) Du hast das Jesuskind aus der Lebensgefahr errettet; so verteidige jetzt die heilige Kirche Gottes gegen den bösen Feind und seine Verführung.

(A) Nimm uns in deinen Schutz, dass wir nach deinem Beispiel und mit deiner Hilfe heilig leben, selig sterben und das ewige Leben erlangen. Amen.

Aschermittwoch: Beginn der österlichen Bußzeit

Österliche Bußzeit (Fastenzeit) heißt nicht nur, weniger essen und trinken, sondern grundsätzlich weniger für sich selbst fordern und verbrauchen. Der Sinn: Der ganze Mensch soll frei werden und sich selbst wiederfinden; er soll das einüben und verwirklichen, was wir durch die Taufe geworden sind: ein neuer Mensch, in dem Christus sichtbar wird. Das Gesetz Christi heißt: nicht fordern, sondern schenken; loslassen, sich selber lassen und wie durch den Tod hindurch das neue, größere Leben gewinnen.


Sieben Bitten für die Fastenzeit

Herr, gib mir bitte die Einsicht mein Leben zu überprüfen und zu ändern.

Herr, schenke mir die Lust meinen Konsum frei und fair zu gestalten.

Herr, entzünde in mir die Sehnsucht geliebt zu werden und zu lieben – immer und  jetzt.

Herr, komm mir mit deinem Frieden zuvor. Damit ich die Wut besänftige. 

Herr, stupse mich an, dass ich täglich das Weltweh lindere und solidarisch lebe.

Herr, in deiner Weite ruhe ich mich aus. Lehre mich, die Grenzen anzunehmen.

Herr, du bist mein Gott. Träume mit mir, dass die Kraft der Auferstehung uns je neu trägt.

(Michael Lehmler)

10. Februar: Fest der hl. Scholastika

Am 10. Februar feiern wir das Fest der heiligen Scholastika, der Zwillingschwester unseres heiligen Vaters Benedikt.

Über Scholastika haben wir Nachrichten nur durch den legendären Bericht des Papstes Gregor d. Gr. Scholastika war eine Schwester des hl. Benedikt und wohnte als gottgeweihte Jungfrau nicht weit vom Kloster Monte Cassino. In nur sieben Kilometer Entfernung gründete Scholastika ebenfalls ein Kloster, den Konvent von Piumarola: Keimzelle des weiblichen Zweiges des Benediktinerordens, der erste Ort, an dem Ordensfrauen der Regel des heiligen Benedikt folgten.

Scholastika empfahl ihren Mitschwestern, die Regel der Stille zu befolgen und nicht das Gespräch mit Menschen von außerhalb des Klosters zu suchen, mochten es auch fromme Besucher sein. „Schweigt oder sprecht von Gott, denn nichts sonst in der Welt ist es wert, dass man darüber redet”, soll sie gesagt haben, jedenfalls ihrem päpstlichen Biographen zufolge.

Von Gott redete Scholastika am liebsten mit ihrem Zwillingsbruder: Einmal im Jahr besuchte sie ihn zu einem geistlichen Gespräch. Das Letzte dieser Gespräche ist bemerkenswert, dass es bis in die Nacht hinein verlängert wurde; Scholastika hat den Bruder dazu gezwungen, indem sie durch ihr Gebet ein plötzliches Gewitter bewirkte, das ein Verlassen des Hauses unmöglich machte. Scholastika „war mächtiger, weil sie die größere Liebe hatte“, sagt Gregor. Drei Tage später sah Benedikt die Seele seiner Schwester in Gestalt einer Taube zum Himmel aufsteigen. Ihren Leib ließ er in dem Grab beisetzen, das für ihn selbst bestimmt war.

Heiliger des Monats Februar 2021: »Hl. Apostel Matthias«

Der »Heilige des Monats Februar« ist der heilige Apostel Matthias. Seinen Gedenktag feiert die Kirche am 24. Februar. Seine Reliquie befindet sich im Haus der Begegnung und kann in der Kapelle einen Monat lang verehrt werden.

Von Matthias – das ist die Kurzform des hebräischen Mattathias – gibt es nur wenige sichere Nachrichten; er kam nach der Himmelfahrt Christi durch das Los – auch Joseph Barsabbas stand zur Wahl – als Nachrücker für Judas Iskariot in das Apostelkollegium der Urgemeinde in Jerusalem, (Apostelgeschichte 1, 26). Nach unsicheren Berichten bei Eusebius von Cäsarea stammte Matthias aus einer wohlhabenden Familie in Betlehem; er habe Jesus in jungen Jahren kennengelernt und zu den 70 Jüngern gehört, die Jesus zur Verkündigung des Reiches Gottes aussandte (Lukasevangelium 10, 1). Matthias wirkte nach verschiedenen Legenden in Judäa für den Glauben, wurde wegen seiner Heilungen, Bekehrungen und gelehrten Predigten beim Hohen Rat verklagt, zum Tode verurteilt, gesteinigt und nach römischem Brauch mit dem Beil enthauptet. Anderen Überlieferungen zufolge soll er in Griechenland oder im Kaukasus oder – wie Matthäus – in einem Äthiopien genannten Land am Schwarzen Meer den Glauben verkündet haben und im Jahr 63 zuerst gesteinigt, dann mit dem Beil erschlagen worden sein. Einer Überlieferung zufolge soll ihn nach vorübergehender Blendung und wunderbarer Wiedererlangung des Augenlichts der Apostel Andreas aus den Händen von Menschenfressern gerettet haben, so dass er eines friedlichen Todes starb. Schon im 2. Jahrhundert kursierte eine nur bruchstückhaft erhaltene Evangelienschrift unter seinem Namen. Matthias‘ Gebeine sollen in Rom in der Basilika Santa Maria Maggiore bestattet und dann in Teilen mit Unterstützung von Helena durch Bischof Agritius nach Trier gebracht worden sein; schriftliche Zeugnisse darüber liegen erst aus dem 9. Jahrhundert vor. Um 1050 wurde die Gebeine in Trier erstmals gefunden und in der St.-Eucharius-Kirche im Altar beigesetzt. Ein Matthias-Kult entfaltete sich in Trier nach der – angeblichen – Wiederauffindung der zeitweise verschollenen Reliquien bei den Abrissarbeiten dieses Vorgängerbaus der heutigen Abteikirche St. Matthias im Jahr 1127; während eines mehrmonatigen Aufenthaltes in Trier weihte Papst Eugen III. 1148 die neue Kirche und anerkannte den Kult, den der Trierer Erzbischof förderte wegen des andauernden Rangstreites mit den Kölner Erzbischöfen: Matthias‘ Reliquien wurden zum symbolischen Ausdruck der apostolischen Gründung des Erzbistums Trier und unterstrichen dessen Anspruch auf den ersten Rang unter allen deutschen Bistümern und seine Selbstbezeichnung als „zweites Rom“. Matthias‘ Grab in Trier ist das einzige Apostelgrab nördlich der Alpen. Teile der Trierer Reliquien kamen der Überlieferung zufolge nach Goslar. Weitere Reliquien liegen in der Kirche S. Giustina in Padua. Im 12. Jahrhundert verfasste Lambert von Lüttich in Trier eine Lebensgeschichte, eine Sammlung von Wundern und Visionen anlässlich der Verehrung sowie Berichte über Auffindung und Überführung der Gebeine des Matthias. Die Wallfahrt zum Matthias-Grab bekam im Mittelalter große Bedeutung, es entstanden Matthias-Bruderschaften; einige führen bis heute Wallfahrten durch. Matthias wurde abgebildet in Darstellungen von Pfingsten, von Tod und Himmelfahrt der Maria und seiner Wahl zum Apostel, sonst ist er meist in der Darstellung der zwölf Apostel durch Paulus verdrängt. Der letzte Satz des apostolischen Glaubensbekenntnisses wird ihm zugeteilt: „et vitam aeternam“, „und das ewige Leben“. Die Volksfrömmigkeit entwickelte zahlreiche Bräuche, die mit dem am 24. Februar aufkommenden Frühjahr zusammenhängen: in Böhmen schüttelte man an den Obstbäumen für eine reiche Ernte. In der Matthias-Nacht legte man Efeublätter in Wasser; war eines am nächsten Morgen durchweicht, drohte Krankheit. In der Matthias-Nacht werden durchs Los Liebes- und Todesorakel eingeholt – im Hintergrund steht dabei die Wahl des Apostels durch ein Los. Patron von Goslar, Hannover und Hildesheim; der Bauhandwerker, Zimmerleute, Schreiner, Schmiede, Schweinehirten, Schneider, Metzger und Zuckerbäcker; zum Schulbeginn von Jungen; gegen Pocken, Windpocken, Keuchhusten, eheliche Unfruchtbarkeit; des Bistums Trier.

(Quelle: heiligenlexikon.de)


Gebet zum heiligen Apostel Matthias:

O Allerheiligste Dreifaltigkeit! Ich bete Deine unendliche Majestät an und danke Deiner Güte für all die Gnaden und Gaben, die Du Deinem treuen Apostel Matthias verliehen hast. Ich bitte Dich, Du mögest ihn auf Erden auch weiter verherrlichen, und mir durch seine Fürbitte die Gnade geben, die ich demütig von Deiner Barmherzigkeit erflehe:…

O Gott, Du hast den heiligen Matthias in die Zahl Deiner Apostel eingereiht; wir bitten Dich: gib, dass wir auf seine Fürsprache stets die Zärtlichkeit Deiner Vaterliebe gegen uns erfahren. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und regiert in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

(Altes Matthiasgebet)

Heiliger des Monats Jänner 2021: »Hl. Franz Xaver Maria Bianchi«

Der »Heilige des Monats Jänner« ist der heilige Franz Xaver Maria Bianchi. Seinen Gedenktag feiert die Kirche am 31. Jänner. Seine Reliquie befindet sich im Haus der Begegnung und kann in der Kapelle einen Monat lang verehrt werden.

Franz Xaver Bianchi, geboren am 2. Dezember 1743, studierte am Kolleg Santi Carlo e Filippo der Barnabiten in Arpino. Als er dem Orden beitreten wollte, sandte sein Vater ihn zum Jura-Studium nach Nola, dann an die Universität nach Neapel. Franz aber setzte seinen Willen durch und trat 1762 an der Kirche Santissima Annunziata in Zagarolo bei Rom dem Orden bei. Er wurde 1767 zum Priester geweiht und war dann als Lehrer und Professor am Kolleg in Arpino und am Kolleg an der Kirche Santa Maria a Montesanto in Neapel tätig. 1773 wurde er Oberer dieses Kollegs in Neapel und 1778 Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften. Als „Apostel von Neapel“ kümmerte er sich um Arme und Kranke, hatte prophetische Gaben und die Gabe, Wunder zu wirken. 1777 lernte er Maria Franziska von den fünf Wunden Christi Gallo kennen, deren Berater und Beichtvater er wurde.

Beim Generalkapitel der Barnabiten in Bologna erhielt Franz 1785 die Erlaubnis, sich ganz einem beschaulichen Leben im Gebet zu widmen, auch weil er unter chronischer Krankheit litt und nicht mehr gehen konnte. An Pfingsten 1800 wurde ihm vor dem Tabernakel eine Ekstase zuteil, nunmehr verstärkten sich seine mystischen Erfahrungen. Der 1798 entthronte König von Sardinien Karl Emmanuel IV. von Savoyen, der 1802 zugunsten seines Bruders Viktor Emanuel I. als König abdankte und bei den Jesuiten eintrat, und seine 1802 gestorbene Frau Clothilde, eine Schwester des letzten französischen Königs Ludwig XVI., fanden bei Franz geistlichen Beistand und Hilfe. Er starb am 31. Jänner 1815 in Neapel. Franz Xaver Bianchi wurde am 22. Januar 1893 von Papst Leo XIII. selig- und am 21. Oktober 1951 von Papst Pius XII. heiliggesprochen.

(Quelle: heiligenlexikon.de)


Gebet zum heiligen Franz Xaver Bianchi:

Allmächtiger und barmherziger Gott, durch den Heiligen Franz Xaver Maria Bianchi, der von der Süße deiner Nächstenliebe durchdrungen war, wolltest du dein Volk für deine Liebe gewinnen. Lass uns durch sein Beispiel und seine Fürsprache, dich in unseren Brüdern und Schwestern erkennen und lieben. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

(Frei übersetzt aus dem Amerikanischen. Quelle: Roman Missal for Celebrations proper to the Clerics Regular of St. Paul – Barnabites)

Seliger des Monats Dezember 2020: »Sel. János Brenner«

Der »Selige des Monats Dezember« ist der selige János Brenner. Seinen Gedenktag feiert die Kirche am 15. Dezember. Seine Reliquie befindet sich im Haus der Begegnung und kann in der Kapelle einen Monat lang verehrt werden.

János Brenner wurde am 17. Dezember 1931 in Szombathely (dt. Steinamanger) in Westungarn geboren. Er war der zweite von drei Söhnen, die alle Priester wurden. Er begann die Grundschule an der Schule des Bistums Szombathely und setzte sie 1941 in Pécs fort. Dort ging er dann auf das Gymnasium der Zisterzienser und wechselte 1946 auf das Gymnasium der Prämonstratener in Szombathely. Nach der Zwangsauflösung der Ordensschulen ging er als Oblate zu den Zisterziensern nach Zirc, machte sein Abitur und trat dort als Novize mit dem Namen Anastasius (ungarisch Anasztáz) ein.

Nach der Auflösung der Klöster in Ungarn wenige Wochen später besuchte er – während des (Untergrund-)Noviziats – ein Jahr als freier Student die theologische Fakultät in Budapest, legte 1951 die einfache Profess ab und setzte das Theologiestudium am Priesterseminar in Szombathely fort. Als auch dieses Seminar 1952 aufgelöst wurde, ging er nach Györ, um das Studium zu beenden.

Am 19. Juli 1955 wurde Brenner in der Kathedrale von Szombathely zum Priester geweiht. Bischof Sándor Kovács schickte ihn als Kaplan nach Rábakathely (deutsch: Markl, Pfarre des Klosters Szentgotthárd nahe der österreichischen Grenze), wo Dr. Ferenc Kozma (sein ehemaliger Spiritual) Pfarrer war. Nach der Niederschlagung der Revolution von 1956 suchte man in den Reihen der katholischen Priester die Feinde des Widerstandes und beobachtete dabei auch die Pastoralarbeit Brenners. In der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember 1957 wurde Brenner zu einem Versehgang gerufen. Er machte sich zu Fuß auf den Weg von Rábakethely über den Hügel nach Zsida. Unterwegs wurde er überfallen und mit 32 Messerstichen getötet.

Er ruht in der Krypta der Salesianerkirche von Szombathely. Auf seinem Grab steht der Wahlspruch seiner Primiz »Alle Dinge gereichen denen zum Besten, die Gott lieben« (Röm. 8, 28).

Bis zur Wende 1989 durfte der Tod Brenners nicht erwähnt werden. Sein Bild wurde auf Befehl von der Wand im Korridor des Priesterseminars von Györ entfernt. Das Jahr 2007 wurde als 50. Todesjahr Brenners von Bischof András Veres zum János – Brenner – Gedenkjahr der Diözese Szombathely (Steinamanger) erklärt und am 16. Dezember mit einer bischöflichen Gedenkmesse im Dom von Steinamanger eröffnet. Damit verbunden waren zahlreiche kirchliche Veranstaltungen wie Jugendtreffen, Wallfahrten zur Gedenkkapelle und dem Grab des Kaplans sowie Vorträge.

Im November 2017 erkannte Papst Franziskus Brenner den »heroischen Tugendgrad« zu und erklärte ihn damit zum »verehrungswürdigen Diener Gottes«. Am 1. Mai 2018 wurde er unter großer öffentlicher Beteiligung in Szombathely seliggesprochen. (Quelle: zisterzienserlexikon.de)


Gebet zum seligen János Brenner:

Allmächtiger, ewiger Gott, du hast dem seligen János Brenner die Kraft gegeben durch seinen Tod für Recht und Wahrheit einzutreten. Höre auf seine Fürsprache und hilf uns, alle Mühe und Last zu ertragen, um dich, unser wahres Leben, mit ungeteiltem Herzen zu suchen. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.

(Aus dem Messbuch)

Silbernes Professjubiläum von Abt Gerhard

Unser hochwürdigster Herr Prälat Abt Mag. Gerhard Hafner O.S.B. feiert heute, am 30 November, sein Silbernes Professjubiläum. Wir gratulieren ihm dazu herzlichst und wünschen ihm viel Gesundheit, Kraft und Gottes gnadenreichen Segen!

Die Fotos stammen von der gestrigen Vesper, in der Abt Gerhard seine Profess erneuert hat.