Heiliger des Monats Oktober 2024 >>Heiliger Gerhard Sasso<<

Gerhard zog – noch vor dem 1. Kreuzzug – ins Heilige Land und trat als Laienbruder der Benediktiner in das von diesen betriebene Hospiz an der Kirche St. Maria Latina in Jerusalem ein, das zuerst Johannes „dem Almosengeber”, später Johannes der Täufer gewidmet war. Dort wurden christliche Pilger, aber auch hilfsbedürftige Juden und Muslime aufgenommen. Nachdem Gerhard sich durch Frömmigkeit und Klugheit hervorgetan hatte, wurde er um 1080 zu dessen Vorstand erhoben. Nach der Einnahme Jerusalems im 1. Kreuzzug erhielt das Hospiz großen Zulauf. Gerhard bewirkte nun die vollständige Trennung des Hospizes vom Kloster St. Maria und wurde so 1099 zum Gründer des neuen, nach dem Patron des Hospizes benannten Johanniterordens. Seine Mönche legten die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ab und verpflichteten sich, die christlichen Pilger und Kreuzfahrer zu pflegen.

Gottfried von Bouillon, der Heerführer des 1. Kreuzzuges und ab 1099 Jerusalems Regent, sowie dessen Nachfolger, König Balduin I. von Jerusalem, statteten den neuen Orden mit einem Teil der reichen Beute aus dem Sieg über die Muslimen aus, viele dankbar Kreuzfahrer schenkten ihm Besitzungen in Frankreich, Spanien und Italien. Papst Paschalis III. bestätigte 1113 den Orden und erteilte ihm die Unabhängigkeit vom Patriarchen von Jerusalem.

Gerhards Nachfolger Raimund von Puy wandelte den Mönchsorden der Johanniter in einen geistlichen Ritterorden um, zu dessen Aufgaben nun auch der militärische Schutz gehörte. Gerhards Gebeine wurden nach dem Fall von Akko in die neue Ordensresidenz auf Rhodos gebracht. Sein Kopf kam in die Ursulinenkirche nach Valetta auf Malta.

Da es nie eine förmlich Kanonisation für Gerhard gab, förderten die Johanniter seien Verwechslung mit Gerald von Aurillac; die Reliquien, die seit 1283 im Schloss Gassaud – heute Teil einer gated community – in Manosque in der Provence verehrt wurden, sind deshalb die von Gerald von Aurillac; andere Gerhard zugeschriebene Reliquien wurden in der Französischen Revolution zerstört.

In der korrigierten Fassung des Martyrologium Romanum von 2004 ist Gerhard nicht mehr enthalten.

Er ist der Patron gegen Dürre

Gebet zum

Heiligen Gerhard Sasso

Herr Jesus Christus, Du hast mich aus Gnade berufen, Dir zu dienen. Demütig bitte ich Dich auf die Fürsprache des seligen Gerhard und aller Heiligen: Laß die Sorgfalt zu unseren Kranken mein Leben und Handeln durchdringen.

Amen.

Heiliger des Monats August >> Heiliger Alfons Maria von Liguori<<

Alfons Maria, ältester Sohn des Marineadmirals Giuseppe de‘ Liguori aus adliger Familie und der Markgräfin Anna Maria Caterina Cavalieri, studierte ab 1708 auf Wunsch des Vaters ziviles und kanonisches Recht an der damaligen Universität in Neapel – der ältesten weltlichen Universität der Welt, heute Archäologisches Nationalmuseum. Im Alter von nur 16 Jahren wurde er mit Sondererlaubnis promiviert und dann ein erfolgreicher Anwalt. 1715 schloss er sich einer Gelehrtengemeinschaft der Oratorianer des Philipp Neri an deren Kirche dei Girolamini in Neapel an. 1718 wurde er Richter in Neapel, 1722 Botschafter des Vizekönigs von Neapel, des Kardinals Altan.

Als Alfons Maria 1723, nach acht Jahren vielgerühmter Tätigkeit als Anwalt, einen wichtigen Prozess einer Fürstenfamilie verlor, fühlte er seinen Ruf ruiniert und konnte drei Tage lang nicht essen und schlafen. Bei einem Besuch im Spital der Unheilbaren umgab ihn plötzlich ein helles Licht und eine Stimme forderte ihn auf: Verlasse die Welt und schenke dich mir. Er trat sein Erbrecht an den Bruder ab, hängte seinen Degen in einer Kirche auf und begann das Theologiestudium. Viele seiner Lehrer waren vom Jansenismus geprägt und vermittelten ihm ein gesetzliches, Angst erregendes Gottesbild, das in vielem dem entsprach, das ihn schon bei seinem Vater abgeschreckt hatte.

1726 wurde Alfons Maria zum Priester geweiht, dabei legte er ein besonderes Gelübde zum Dienst an der missionarischen Verkündigung und zum Beichthören ab. Er lebte dann als Priester in seinem Elternhaus, predigte auf den Straßen in Neapel und schloss er sich einer Weltpriester-Vereinigung für missionarisches Wirken an. Sein Auszug aus der Welt ließ ihn Privilegien der Religion der Reichen verachten; Ehrentitel lehnte er ab und stellte sich radikal in den Dienst der einfachen Leute. 1727 gründete er die Capelle Serotine zur Betreuung und Erziehung von Straßenjungen; Arbeiter und Handwerker warb er als Mitarbeiter in Gebets- und Glaubensschulen. Vielen Menschen konnte er den Auszug aus gesetzlichem Rigorismus vermitteln und den Glauben an einen gnädigen Gott, damit konnte er auch viele religiöse Angstneurosen heilen. Er hielt Katechesen für die ungebildete Bevölkerung ab und schuf einen caritativen Dienst in den Dörfern um Neapel. Schwerpunkt seiner Arbeit war auch die Aus- und Weiterbildung der in der Seelsorge Tätigen.

Alfons erkannte während eines Erholungsaufenthaltes in den Bergen von Scala bei Amalfi – wo er der Überlieferung zufolge zunächst in einer Grotte wohnte -, dass niemand den armen Ziegenhirten das Evangelium verkündigte, während es in Neapel so viele Priester gab, dass sie gar nicht alle in der Seelsorge tätig waren, sondern teilweise – wie auch er – bei ihren Familien lebten.

Alfons gründete deshalb 1731 in Scala zur Unterstützung seiner Arbeit den Orden der Redemptoristinnen und 1732 die Kongregation des Allerheiligsten Erlösers, die Redemptoristen, nach ihrem Gründer auch Liguorianer genannt, deren Aufgabe es wurde, beim einfachen Volk zu missionieren, indem sie das Leben und die Tugenden Christi möglichst vollkommen nachahmen. Das Stammkloster der Redemptoristen in Scala wird heute von Ordensfrauen bewohnt. Wahlspruch seiner Orden war: überreich ist bei ihm die Erlösung. Weitere Gründungen folgten rasch; dabei ließ Alfons Maria sich von den jeweiligen konkreten praktischen Erfordernissen und Notwendigkeiten leiten.

1737 konnte in Ciorani – einem Ortsteil von Mercato San Severino bei Neapel – das zweite der Redemptoristen eröffnet werden, dazu hatte die Familie von Alfons‘ Gefährten Januarius Maria Sarnelli einen großen Teil ihres Vermögens gestiftet. Alfons lebte dann bis 1745 und von 1747 bis 1751 in diesem Kloster, nachdem er von 1736 bis 1738 in einem nahen Haus der Familie Sarnelli gewohnt und den Klosterbau überwacht hatte.

1749 bestätigte Papst Benedikt XIV. die Ordensregel und ernannte Alfons zum Ordensoberen auf Lebenszeit. Aber es gab Widerstände gegen den Orden in Neapel und bei der Regierung des Königs; 1752 konnte endlich eine Vereinbarung zur Sicherung der Existenz abgeschlossen werden. 1762 wurde Alfons mit sechsundsechzig Jahren zum Bischof von Sant‘ Agata de‘ Goti bei Neapel ernannt – ein Bistum, das jemand zuvor als einen Sack mit unreinen Viechern bezeichnet hatte. Der Aufgabe, dieses Bistum wieder in Ordnung zu bringen, galten die Jahre bis 1775; er sorgte sich um Hilfe für Arme und Kinder und für eine gute Ausbildung der Priester. Sein Einsatz während einer Hungersnot 1763/64 brachte ihm den Ehrentitel Vater der Armen ein.

Alex Baroni singt das bekannteste italienische Weihnachtslied Tu scendi dalle stelle, das 1754 im Palazzo Zamparelli in Nola von Alfons Maria getextet und komponiert wurde. Aufnahme aus dem Weihnachtskonzert im Vatikan, 1999.
1775 gab Alfons sein Amt als Bischof wegen Krankheit auf, ging ins 1742 gegründete Kloster der Redemptoristen nach Nocera dei Pagani und leitete von dort aus den Orden. Zwischen Rom und der Verwaltung des Königreiches Neapel – damals im Palast in Portici bei Neapel – gab es nun Streitigkeiten um das Ordensstatut, bis Rom die Redemptoristenklöster der Hoheit Neapels entzog und ihnen Päpstlichen Status gab; Liguori starb noch vor dem Ende der Auseinandersetzungen. In den letzten Jahren war er so geschwächt, dass er sich mit einem Strohhalm ernähren musste und die Messe nur noch sitzend lesen konnte.

111 von Alfons di Liguori verfasste Bücher wurden zu seinen Lebzeiten, weitere später veröffentlicht; sie behandeln fast alle theologische Themen. Seine Theologia Moralis von 1753 wurde schon zu seinen Lebzeiten acht Mal, bis heute über 120 Mal neu aufgelegt. Die Beschäftigung mit der Moraltheologie war ihm durch die Erfordernisse der Volksmission zugewachsen, wiederum zeigte er seine Vorliebe und sein Gespür für das Notwendige und Konkrete; das Buch gilt als ein Standardwerk der Moraltheologie, auch wenn Kritiker darin ein kasuistisch-enges und unflexibles Konzept sehen. Mindestens ebenso wichtig war sein Einfluss als geistlicher Schriststeller mit seiner Betonung der Liebe und Barmherzigkeit Gottes, aus pastoralen Anlässen hervorgegangen: Le Glorie di Maria, die Ehre der Maria, von 1750 ist das bekannteste seiner Werke. Die Anleitung für Beichtväter, Homo Apostolicus, Mensch nach dem Vorbild der Apostel, erreichte 118 Auflagen. Dazu verfasste er rund 50 geistliche Lieder, viele Gebetbücher, zudem malte er Bilder von Maria und dem Sterben Jesu. Die Werke dogmatischer Art stammen aus seiner Zeit als Bischof und sind überwiegend apologetischer Natur. Seine Bücher brachten ihm den Beinamen Doctor zelantissimus, eifernder Lehrer, ein.

Alfons di Liguori wurde in der Ordenskirche in Nocera dei Pagani bestattet.

Der von Alfons gegründete Orden der Redemptoristen breitete sich schnell in Italien und dann auch in anderen Ländern aus. Die fortschreitende Aufnahme der Moraltheologie Liguoris führte Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem in Italien und Frankreich zu einer einfacheren, vertrauensvolleren Spiritualität, die sich aus eucharistischer  Praxis und Marienverehrung speiste. In Alfons‘ Elternhaus in Marianella ist heute eine Kapelle zu seinen Ehren eingerichtet. 1840 wurde er einer der Patrone von Neapel.

Kritiker haben die Zielsetzungen und die Methoden von Alfons di Liguori immer wieder problematisiert, weil er ihnen als Repräsentant katholischer Unfreiheit und Frömmigkeitsheuchelei galt, als Vertreter einer schwarzen Seelsorge, die geprägt war von Sündenangst und Sexualfeindlichkeit. Hinzu kam seine Urheberschaft des Dogmas von der päpstlichen Unfehlbarkeit. Johann Strauss Sohn schuf 1848 die Liguorianer-Seufzer-Polka, in der er genüsslich-scherzhaft die damalige Vertreibung des Redemptoristenordens aus Wien durch aufgebrachtes Volk thematisierte.

Am 15. September 1816, wurde Alfons di Liguori durch Papst Pius VII. selig-, am 26. Mai 1839 wurde er durch Papst Gregor XVI. heiliggesprochen. 1871 erhob Papst Pius IX. den hervorragendsten und mildesten unter den Moraltheologen zum Kirchenlehrer. 1950 wurde er durch Papst Pius XII. zum Patron der Beichtväter und Sittenlehrer erklärt. Er ist der Patron von Neapel, der Beichtväter, Moraltheologen (Sittenlehrer) und Seelenführer

Gebet zum Heiligen Alfons Maria di Liguori

Mein Gott, die Gnade, um welche ich Dich heute vor allem um der Verdienste Jesu Christi willen bitte, ist diese: verleihe mir, daß ich allezeit in meinem Leben und vorzüglich zur Zeit der Versuchung mich Dir empfehle und von Dir um Jesu und Mariä willen Hilfe hoffe.

Heiliger Alfons bitte für mich.

Amen

Heiliger des Monats Juli 2024 >> Heiliger Georg Preca<<

Georg Preca war das siebte von neun Kindern des Kaufmanns Vincenzo Preca und seiner Frau, der Lehrerin Natalina Ceravolo, deren Onkel Joseph Howard 1921 der erste Premierminister von Malta nach Gewährung einer Teilautonomie und Parlamentswahl wurde. Georg wurde in der Dominikanerkirche in Valletta getauft und nach dem Umzug der Familie nach Hamrun feierte er dort in der Kirche St Gaetan Erstkommunion. Nach der Ausbildung im Priesterseminar – damals im heutigen Erzbischofsamt in Floriana – wurde er 1906 zum Priester geweiht, lebte aber – auch wegen gesundheitlicher Probleme – zurückgezogen zuhause. Er erteilte einfachen Leuten Katechismusunterricht, sammelte junge Arbeiter um sich und begann, eine Gruppe männlicher Katecheten aufzubauen. 1907 veranstaltete er in der Kapelle Porto Salvo in Hamrun eine Konferenz, es enstand die Societas Doctrinæ Christianæ M.U.S.E.U.M. (Magister Utinam Sequatur Evangelium Universus Mundus), Society of Christian Doctrine, Gesellschaft der christlichen Lehre, deren Mitglieder lebten im Zölibat; um die Ecke konnte er dann ein erstes Lokal anmieten. Weil der Umgang mit Arbeitern als eine radikale Sache angesehen wurde, musste er 1909 sein neues Institut kurzzeitig schließen, aber viele Pfarrer erklärten ihre Solidarität. 1910 hatte er eine Erscheinung eines zwölfjährigen Jungen: der schob einen Wagen voll mit Mist, bemerkte Preca und rief leihen Sie mir eine Hand!; sofort fühlte Georg eine tiefe geistige Ruhe und verstand, dass er Jesus Christus begegnet war. 1910 konnte Georg Preca die weibliche Sektion seiner Vereinigung eröffnen. 1916 erhielt die Gesellschaft die Erlaubnis des Bischofs von Malta und 1932 die kirchenrechtliche Anerkennung. 1918 schloss sich Preca als Tertiar dem Karmeliterorden an mit dem Ordensnamen Franco. Er war ein beliebter Prediger und Beichtvater und verfasste über 140 Schriften, manche wurden ins Englische übersetzt. 1957 verfasste er fünf neue Geheimnisse für das Rosenkranzgebet seiner Anhänger, die offenbar Papst Johannes Paul II. als Vorlage für die von ihm 2002 vorgeschlagenen fünf neuen Geheimnisse dienten. Nach dem 2. Weltkrieg weitete sich die Gesellschaft M.U.S.E.U.M. auch außerhalb Maltas aus, erst in Australien, dann in Großbritannien, Albanien, Peru und in anderen Ländern. 1952 ernannte ihn Papst Pius XII. zum Monsignore und Geheimen Kammerherrn, aber er trug niemals die Gewänder, die der Titel ihm erlaubte.

Georg Precas Bestattung in der Kirche St Gaetan, in Hamrun, geleitet vom Bischof und in Anwesenheit des Ministerpräsidenten von Malta, gilt als die größte, die die Insel je gesehen hat. Preca wird als zweiter Apostel Maltas verehrt. 2000 wurden seine Gebeine erhoben und eine außergewöhnlich gute Erhaltung festgestellt.

Georg Preca wurde von Papst Johannes Paul II. am 9. Mai 2001 in Floriana auf Malta selig- und am 3. Juni 2007 inRom  durch Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.

Gebet zum

Heiligen Georg Preca

Jesus Christus Retter der Welt, du hast deinem Diener Georg Preca die Gabe der Liebe zum Kreuz und das große Verlangen für die Rettung aller Menschen gewährt, wir bitten Dich demütig das du auf seine Fürsprache den Menschen in den Amerikas und uns allen, die hier versammelt sind, die Gnade schenkst das Kreuz immer zu lieben, eine Gnade, um die wir dich mit Vertrauen bitten.

Heiliger des Monats Juni 2024: >> Seliger Seliger Ferdinand vom heiligen Joseph de Ayala<<

Ferdinand war der jüngste Sohn des Königs Johann I. von Portugal und der Philippas von Lancaster. 1434 lehnte er die Berufung zum Kardinal ab, 1434 wurde er Großmeister des 1162 im Kampf gegen die Mauren entstandenen Ritterordens von Avis, eines Zweiges des Johanniterordens. Zusammen mit seinem Bruder Heinrich dem Seefahrer unternahm er 1437 einen Kreuzzug gegen die Mauren in Nordafrika. Der Feldzug scheiterte, nur Tanger konnte erobert werden; im Kapitulationsvertrag konnten die verbliebenen portugiesischen Soldaten gerettet werden, indem Ferdinand sich in Gefangenschaft begab, die andauern sollte, bis die schon 1415 von den Portugiesen eroberte Stadt Ceuta übergeben werde. Er blieb sechs Jahre in Fès im Gefängnis unter großen Leiden und mit Zwangsarbeit, bis er dort starb, denn Ceuta wurde nicht wie vereinbart zurückgegeben.

Die Versuche des portugiesischen Königshofes, Ferdinands Leben als heiligmäßig und seinen Tod als Märtyrerschicksal darzustellen sollten v. a. davon ablenken, dass sein Bruder, König Eduard, Ceuta nicht aufgeben wollte und auch sonst Ferdinand seinem Schicksal überließ.

1471 wurden Ferdinands Gebeine ins Kloster nach Batalha bei Leiria übertragen. Pedro Calderón de la Barca verfasste 1629 über ihn das Märtyrerdrama: El príncipe constante, der standhafte Prinz.

Kanonisation: Ferdinand wurde 1470 seliggesprochen.

Gebet zum Seligen Ferdinand

Gott segne mir die Erde, auf der ich jetzt stehe. Gott segne mir den Weg, auf den ich jetzt gehe. Gott segne mir das Ziel, für das ich jetzt lebe. Du Immerdar und Immerdar, segne mich auch, wenn ich raste.  Segne mir das, was mein Wille sucht, segne mir das, was meine Liebe braucht, segne mir das, worauf meine Hoffnung ruht.

Du – segne mir meinen Blick.

Amen!

Heiliger des Monats Mai 2024 >> Heiliger Aloisius von Gonzaga <<

Aloisius, Erbprinz des Markgrafen in Castiglione delle Stiviere, Ferrante de Gonzaga, wurde als erstes von acht Kindern durch seine Mutter Marta fromm erzogen. Als er vier Jahre alt war, wurde er von seinem Vater ins Militär eingeführt. Ab seinem zehnten Lebensjahr war er Page am Hof der Medici in Florenz, im selben Jahr gelobte er dort in der Kirche Santissima Annunziata der Maria ewige Keuschheit. 1581 kam er zusammen mit zweien seiner Brüder und Maria, der Witwe von Kaiser Maximilian II., an den Hof von König Philipp II. in Madrid.

Er lernte dabei nicht nur die führenden Leute seiner Zeit kennen, sondern auch die Sittenlosigkeit, Brutalität und Frivolität der führenden Schicht. Unter dem Einfluss seines Verwandten, des Kardinals Carlo Borromäus, von dem er 1580 auch die Erstkommunion erhielt, trat er am Tag der Himmelfahrt Mariä 1583 in Madrid in den Jesuitenorden ein – auf die Zustimmung des Vaters musst er längere Zeit warten, weil der in diesem Orden keine Chance sah, dass sein Sohn zu Kardinalsehren kommen könne. 1585 trat er seine Erbschaftsansprüche an seinen jüngeren Bruder ab. In Rom begann Aloisius 1585 sein Noviziat bei den Jesuiten, 1587 legte er im Collegio Romano in Rom seine Gelübde ab. Robert Bellarmin, der eine Zeitlang sein Seelenführer war, vermerkte seine Bußstrenge, seine Frömmigkeit und seine große Begabung v. a. in praktischen Fragen. Auch ohne Rechtstitel blieb Aloisius der bestimmende Mann in seiner Familie, dessen Autorität trotz seiner Jugend respektiert wurde, nachdem der Vater 1586 gestorben war. Aloisius‘ Noviziat wurde durch schwe­re familiäre Streitigkeiten und territoriale Machtkämpfe belastet; 1589 vermittelte er im Erbrechtsstreit zwischen seinem Bruder Rodolfo und seinem Vetter Vincenzo, dem Herzog von Mantua, die sich um den Besitz in Solferino zankten.

In seinem Orden widmete Aloisius sich theologischen Studien, vor allem aber der Krankenpflege im Hospiz Santo Spirito in Sassia in Rom. In zahlreichen Briefen betrieb er Seelsorge an Jugendlichen und er setzte sich dafür ein, dass auch Arme ein würdiges Begräbnis erhalten konnten. Aloisius starb nach drei Monaten Leiden während einer Pestepidemie, bei der er sich bei der Pflege von Kranken die tödliche Ansteckung holte. Er hinterließ Briefe und Schriften, die besonders für die Bildung der Jugend beispielgebend waren. Die Volksfrömmigkeit zeichnete über ihn das Bild eines keuschen Unschuldsengels, der sich nicht einmal getraut habe, seine Mutter anzuschauen und Frauen nur mit niedergeschlagenen Augen begegnet sei.


Gebet zum Heiligen Aloisius von Gonzaga

Gott, du Ausspender himmlischer Gaben, du hast in dem engelgleichen Jüngling Aloisius eine wunderbare Unschuld des Lebens mit ebenso großer Bußneigung vereint; verleihe durch seine Verdienste und Fürbitten, dass wir seine Buße nachahmen, da wir seiner Unschuld nicht nachgefolgt sind.

Amen.

Heilige des Monats April 2024 >> Heilige Magdalena von Canossa<<

Magdalena Gabriela war die Tochter des Markgrafen Octavius von Canossa und seiner Frau Teresa Szluha. Als sie fünf Jahre alt war, starb ihr Vater bei einem Unfall; später erklärte sie, dass sie in diesem Alter die Berufung, Nonne zu werden, verspürte. Zwei Jahre danach heiratete ihre Mutter wieder und gab die Kinder zur Erziehung ihrem Onkel Hieronymus, wo sie von einer Erzieherin schlecht behandelt wurden. Magdalena ertrug die Demütigungen durch ihre Gebete zur schmerzensreichen Maria. Im Alter von 15 Jahren erkrankte Magdalena schwer aufgrund der erlebten Verluste. Sie trat ins Kloster der Karmeliten in ihrer Heimatstadt ein, das sie aber nach acht Monaten wieder verließ. Bald schon ging sie ins Karmelitinnenkloster nach Treviso, trat aber auch dort bald wieder aus, kehrte nach Verona zurück und leitete den Haushalt ihrer Familie.

Durch die Besetzung Norditaliens durch Kaiser Napoleon gab es viele Waisen und Verletzte; von ihrem Palast in Verona aus kümmerte Magdalena sich um verwahrloste Kinder, gab ihnen Obdach und Essen und sorgte für ihre Ausbildung. 1808 richtete sie im Stadtteil San Zeno ein Haus ein, in dem alleinstehende Kinder Aufnahme fanden oder unterrichtet wurden und wo sie selbst jeden Tag hilfreich tätig war. Nach Verhandlungen mit den Behörden konnte sie für ihre Einrichtung das ehemalige Augustinerinnenkloster San Giovanni e Fidenzio erhalten und gründete dort 1808 die Kongregation der Figlie della Carità, der Töchter der Liebe, nach ihrer Gründerin auch Canossianerinnen genannt – heute ist dort das Mutterhaus ihres Ordens. Magdalena trat selbst in den Orden ein und lebte nun in einer einfachen Klosterzelle.

1810 wurde Magdalena aus Venedig gebeten, auch dort eine Schule für Straßenkinder zu eröffnen, was 1812 im ehemaligen Kloster an der Kirche Santa Lucia erfolgte; als dieses 1860 abgerissen wurde zum Bau des Bahnhofs, zogen die Schwestern mit der Schule ins ehemalige Kloster an Sant’Alvise um. 1816 konnte eine Einrichtung in Mailand an der Kirche San Luigi Gonzaga gegründet werden, 1820 eine weitere in Bergamo. Kaiser Franz I. von Österreich unterstützte ihre Arbeit und übergab ihr einige alte Klöster.

Papst Leo XII. bestätigte den Orden 1828. Niederlassungen gibt es seit 1860 auch in China, heute auch in England, Indien, Indonesien, Afrika und Südamerika. 1831 wurde auf Magdalena Gabrielas Anregung hin, die männliche Kongregation unter Leitung von Pater Francesco Luzzo Ocam, zusammen mit zwei Laienbrüdern in Venedig, initiiert; diese Gründung der Canossianer wurde noch im selben Jahr von Papst Gregor XVI. genehmigt.

Magdalena wurde am 7. Dezember 1941 von Papst Pius XII. selig- und am 2. Oktober 1988 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.


Gebet zur Heiligen Magdalena von Canossa

Gewährte uns, barmherziger Vater, dass wir wie die heilige Magdalena, indem wir Jesus Christus, unseren Herrn, über alles lieben, die Verzeihung unserer Sünden verdienen, damit sie für uns bei Deiner Barmherzigkeit die Freude erlangt, mit Dir immer zu leben. Durch denselben Christus, unseren Herrn.

Amen

Heilige des Monats März 2024 >> Heilige Agnes von Böhmen <<

Agnes war die Tochter des böhmischen Königs Ottokar I. Přemysl und seiner zweiten Frau Konstanze von Ungarn; Hedwig von Schlesien war ihre Tante. Schon als dreijähriges Kind wurde sie mit ihrem Cousin Bolesław von Schlesien verlobt und ihrer zukünftigen Schwiegermutter zur Erziehung überlassen. So kam sie zu den Zisterzienserinnen ins Stift Trebnitz – dem heutigen Trzebnica in Polen. Als ihr Bräutigam starb, verlobte ihr Vater sie im Alter von acht Jahren mit dem damals neunjährigen Sohn des deutschen Kaisers, dem zukünftigen Thronerben und späteren Kaiser Heinrich VII. Die kommenden sechs Jahre verbrachte sie deshalb am Babenberger Hof – an der Stelle der heutigen Kirche Am Hof – in Wien. Heinrich heiratete dann aber Margarethe von Babenberg, Agnes musste zurück nach Prag. Ein Jahr später sprach der englische König Heinrich III. in Prag vor, vier Jahre darauf löste auch er die Verlobung. Als sogar der deutsche Kaiser Friedrich II. um ihre Hand anhielt, lehnte die inzwischen erwachsene Agnes seine Werbung selbständig ab. Sie wollte ihrer Cousine Elisabeth von Thüringen nacheifern; mit Klara von Assisi stand sie in Briefkontakt.

Ab 1230 konnte Agnes nach dem Tod ihres Vaters ein eigenständiges Leben führen. Der neue König, ihr Bruder Wenzel / Václav I., ermöglichte ihr eigene Entscheidungen. 1232 gründete sie in Prag ein Armenspital, das von Ordensmännern der Franziskanerminoriten versorgt wurde. Neben diesem Männerkloster errichtete sie auch ein Klarissenkloster für adelige Frauen, das sie mit Nonnen aus Trient besiedelte. 1234 legte sie ihre Krone ab und trat selbst in ihr Kloster ein, was im europäischen Adel einiges Aufsehen erregte. Ein Jahr später wurde sie von Papst Gregor IX. zur Äbtissin ernannt. Agnes wollte einen eigenen Orden mit einer von ihrer entworfenen Ordensregel strengster Armut gründen; der Papst aber betrachtete die neu entstandene Armutsbewegung kritisch und zwang sie zu Kompromissen. Sie trat daraufhin als Äbtissin zurück und lebte nur noch als ältere Schwester in ihrem Kloster. Den Plan, einen eigenen Orden auf der Grundlage der strengen, unverfälschten ursprünglichen Lehren von Franziskus zu schaffen, gab sie aber nicht auf; nach dem Tod von Gregor IX. konnte sie den einzigen original tschechischen Orden, die Kreuzritter vom roten Stern, gründen.

Um ihr klösterliches Zentrum herum bildeten sich weitere Gemeinschaften, Pflegestellen, Waisenhäuser und Heimatlosenasyle. Agnes‘ Verbindungen zur päpstlichen Kurie ermöglichten ihr, für ihren Bruder Wenzel den Zwist zwischen ihm und seinem Sohn Ottokar II. Přemysl zu schlichten; auch diesem ihrem ehrgeizigen Neffen stand sie dann bei. Dennoch musste sie im Alter nach der Schlacht auf dem Marchfeld 1278 den Niedergang des Königreichs Böhmen erleben. Die Legenden erzählen von ihrem Leben voller Entsagung, Aufopferung für die Armen und Wundertaten. Klara von Assisi schrieb ihr vier Briefe.

Agnes wurde in dem von ihr gegründeten und heute nach ihr benannten Kloster in Prag bestattet. Die Prager Bürger haben in einer tagelangen Prozession von ihr Abschied genommen und unsere heilige Frau beweint.

Kanonisation: Die Seligsprechung von Agnes ließ lange auf sich warten, einer der Gründe war, dass ihre Gebeine in den Wirren der Hussitenkriege verloren gingen, sie erfolgte erst 1874 durch Papst Pius IX.; die Heiligsprechung erfolgte am 12. November 1989 durch Papst Johannes Paul II., wenige Tage vor der samtenen Revolution von 1989.
Attribute: mit Krone Kranke pflegend


Gebet zur Heiligen Agnes von Böhmen

Unsere liebe Heilige Agnes von Prag, du bist dem Göttlichen Herzen Jesu so nahe, das versprochen hat, jede Unternehmung seiner Anbeter zu segnen. Nimm unsere Sache mit in dein Gebet und so wird das Göttliche Herz sie sicherlich segnen und unsere Bitten durch dich erhören, o mitfühlende Fürsprecherin. Tritt auch für uns ein, damit wir unsere guten Vorsätze immer ausführen und so Gott treu dienen und das ewige Heil erlangen.

Amen.



Heiliger des Monats Jänner 2024 >> Heiliger Josef Vaz<<

Heiliger Josef Vaz

Josef Vaz war das dritte von sechs Kindern des christlichen Ehepaares Christoph und Maria Vaz. Seine Familie gehörte zur Kaste der Brahmanen, war aber katholisch geworden. Im Gymnasium lernte er Portugiesisch und Latein, in ihm reifte die Berufung, Priester zu werden – wie auch alle seine Neffen, wodurch seine Familie erlosch: Sie hatte sich Gott geopfert. Josef studierte Altphilologie an der Hochschule der Jesuiten in Goa – dem heutigen Velha Goa – sowie Philosophie und Theologie am Dominikanerkollegium. 1676 wurde er zum Priester geweiht. Besonders innige Verehrung brachte er Maria entgegen, gerne bezeichnete er sich als Sklave der Jungfrau Maria.

Ob seiner Bildung wurde er bald schon zu Predigten in der Kathedrale nach Goa eingeladen. Im Landstrich Kanara – der Gegend rund um Goa – wurde ein Apostolisches Vikariat eingerichtet und Josef Vaz 1681 mit diesem Amt betraut. 1684 legte er die Aufgabe nach internen Streitigkeiten nieder. In den Auseinandersetzungen war in ihm der Wunsch gewachsen, in einen Orden einzutreten, was aber daran scheiterte, dass alle Orden nur europäische Kandidaten aufnahmen. Einige Versuche, Kommunitäten aus Einheimischen zu gründen, waren fehlgeschlagen. Der Erzbischof von Goa genehmigte aber 1685, dass drei indische Priester sich zu einem gemeinschaftlichen Leben an der Kirche vom Hl. Kreuz der Wunder auf dem Monte Boa Vista bei Goa zusammenfinden durften. Josef wurde zum Superior gewählt, er entwickelte die Formen der Gemeinschaft auf der Basis der Regeln des Oratoriums von Philipp Neri. 1706 wurde diese erste einheimische Gemeinschaft von Papst Clemens XI. anerkannt.

Ende 1686 verließ Josef die inzwischen gefestigte Gemeinschaft, um nun den Katholiken auf Ceylon – dem heutigen Sri Lanka – zu Hilfe zu kommen. In der Verkleidung eines Kuli – eines Sklaven und Bettlers – gelang es ihm, an der Küste Ceylons zu landen. Nachdem die Portugiesen im Jahr 1505 Ceylon als Kolonie besetzt hatten, breitete sich dort zunächst auch die katholische Mission aus. Als aber die calvinistischen Holländer nach einem zwanzig Jahre währenden Krieg 1658 die Portugiesen endgültig von der Insel vertrieben hatten, wurden auch die Katholiken vertrieben und die Mission der reformierten Kirche setzte sich durch. Josef Vaz war dann der erste katholische Priester, der auf Ceylon wieder Fuß fassen konnte. Er fand er bei einer katholisch gebliebenen Familie Unterschlupf und lernte über diese weitere dem Katholizismus treu gebliebene Gläubige, die noch verstreut im Land lebten, kennen. Der Aufbau eines Netzwerkes von engagierten Laien wurde zum Erfolgsrezept seiner Arbeit.

Im damaligen Dorf Jaffna / Yazhpanam konnte Josef seine Arbeit entfalten. Unermüdlich hörte er oft tagelang die Beichte, taufte Kinder und Erwachsene, feierte die Messe, regularisierte schon geschlossene Ehen. Sein Tun zog die Aufmerksamkeit der holländischen Obrigkeit und den Zorn der Calvinisten auf sich, in der Folge gab es nicht wenige Märtyrer. Josef Vaz wurde jedoch in das kleine, unabhängige Königreich von Kandy in Sicherheit gebracht, wo der buddhistische König Villmadharma Surya regierte. Calvinisten verbreiteten das Gerücht, Josef Vaz sei ein portugiesischer Spion, er wurde ins Gefängnis geworfen. Die Überlieferung berichtet von einem Wunder, dem er seine Freilassung verdankte: als 1696 während einer Dürreperiode die Gebete der buddhistischen Mönche nichts nützten, ließ der König von Kandy nach Vaz schicken. Dieser errichtete auf dem Hauptplatz einen Altar; kaum hatte er zu beten begonnen, regnete es, nur der Altar und Vaz selbst blieben trocken. Der beeindruckte König erlaubte Josef nun, überall im Land zu missionieren.

Josef durchreiste die Westküste Ceylons von Jaffna / Yazhpanam bis nach Colombo. Er lernte zuerst die Sprachen – unter anderem beherrschte er Tamil und Sinhala -, führte ein genügsames Leben, legte seine Reisen barfuß zurück, schlief stets auf einer dünnen Matte auf dem Erdboden. Bei der 1697 ausgebrochenen Pockenepidemie pflegte er die Kranken und erließ Hygiene-Vorschriften, die zur Eindämmung der Krankheit führten. Als Josef Vaz zum apostolischen Vikar für ganz Ceylon ernannt werden sollte, lehnte er dies ab und blieb der bescheidene Missionar. Er verfasste einen Katechismus und ein Gebetbuch in den beiden Landessprachen Singalesisch und Tamil. In seiner Zeit wurden vier große Kirchen in den Großstädten und über 200 Kapellen in den Dörfern gebaut. Bei seinem Tod zählte die katholische Kirche auf Sri Lanka wieder 70.000 Anhänger.

Schon 1732 genehmigte Papst Benedikt XIV. die Einleitung des Seligsprechungsverfahrens, doch das Schiff mit den Dokumenten versank auf der Fahrt nach Lissabon. Josef Vaz wurde deshalb erst am 21. Januar 1995 von Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch in Colombo auf Sri Lanka seliggesprochen. Beim Besuch von Papst Franziskus in Sri Lanka wurde er am 14. Januar 2015 heiliggesprochen.

Er ist der Schutzheilige von Sri Lanka.

Gebet zum Heiligen Josef Vaz

Herr Jesus Christus, ewiger Hoherpriester, bewahre deine Priester im Schutze deines heiligen Herzens, wo ihnen niemand schaden kann, bewahre unbefleckt die gesalbten Hände, die täglich Deinen heiligen Leib berühr; bewahre rein die Lippen, die gerötet sind von Deinem kostbaren Blut; bewahre rein und unirdisch ihr Herz, das gesiegelt ist mit dem erhabenen Zeichen deines glorreichen Priestertums; lass sie wachsen in der Liebe und Treue zu dir und schütze sie vor der Ansteckung der Welt; gib ihnen mit der Wandlungskraft über Brot und Wein auch die Wandlungskraft über die Herzen; segne ihre Arbeit mit reichlicher Frucht und schenke ihnen dereinst die Krone des ewigen Lebens.

Heiliger des Monats November 2023 >> Heiliger Johannes vom Kreuz <<

Johannes de Yepes Álvarez, dritter Sohn eines wegen seiner bürgerlichen Heirat verstoßenen Adligen, verlor schon in jungen Jahren seinen Vater und wuchs mit der Mutter in ärmlichen Verhältnissen auf. Er lernte weder Lesen noch Schreiben, mehrere Versuche einer Ausbildung in einem Handwerk scheiterten; schließlich wurde er Pfleger im Armenkrankenhaus von Medina del Campo, arbeitete mit großem Eifer und war bei den Kranken sehr beliebt. Nebenbei besuchte er ab seinem 17. Lebensjahr Kurse im örtlichen Jesuitenkolleg. Zur Ausbildung gehörte dort auch die Praxis der Poesie, die in Johannes‘ späteren Werken fruchtbar wurde.

1563 verließ Johannes heimlich das Hospital und schloss sich in Medina del Campo dem Karmeliterorden an. Als Novize dichtete er – heute verschollene – Danklieder auf Maria. Er konnte ab 1564 Theologie und Philosophie in Salamanca studieren und wurde 1568 zum Priester geweiht. Die Ordnung im Karmeliterorden genügte aber nicht seinen strengen Vorstellungen, er erwog, sich den Kartäusern anzuschließen, bis er 1567 Teresa von Ávila kennen lernte. Sie hatte aufgrund ähnlicher Vorstellungen mit der Gründung des Klosters San José in Ávila ihr Reformwerk im Karmeliterorden begonnen; er unterstützte nun ihr Werk, nahm den Namen Johannes vom Kreuz an und praktizierte ab 1568 – gegen den entschiedensten Widerstand seiner Ordensoberen – im Kloster Duruelo bei Blascomillan nahe Ávila 1 zunächst allein, dann mit einem Gefährten, schließlich mit weiteren Gefährten ein Leben als strenger Eremit.

Die erste Gründung eines neuen Klosters nach diesem Vorbild erfolgte 1570 im nahen Mancera de Abajo bei Ávila. 1600 verließen die Brüder dieses Kloster und zogen um nach Ávila. Wenig später bezogen Franziskaner dieses Kloster, 1835 wurde es in der Säkularisation aufgelst, bis Maria von den Wundern Jesu das Kloster 1943 wieder belebte; es wird bis heute von Unbeschuhten Karmelitinnen bewohnt. Es folgten durch Johannes die Gründungen in Pastrana bei Guadalajara und in Alcalá de los Gazules. In Ávila wirkte Johannes als Subprior, Novizenmeister, Rektor, Spiritual und Beichtvater sowie als geistlicher Führer und Ratgeber für Teresa von Ávila. In alledem konnte er das Reformwerk erfolgreich befördern, dabei erwies er sich als talentierter Organisator des neuen Ordenszweiges.

Die Widerstände gegen die Reformer Johannes und Teresa von Ávila wurden immer stärker, die Inquisition brachte Johannes wegen Überschreitung seiner Zuständigkeiten 1577 in ein Gefängnis des Ordens nach Toledo. Die Schikanen und Qualen dort führten bei Johannes zur tiefen mystischen Erfahrung und zu deren dichterisch ausgestalteter schriftlicher Fixierung. Nach neun Monaten floh er in das abgelegene Kloster Calvario in Escalante bei Laredo. Die Erneuerung im Orden ging nun gezielt weiter, der Konflikt wurde durch die Trennung in beschuhte und unbeschuhte Karmeliten gelöst; der letztere, strenge Zweig wurde dann das Arbeitsfeld von Johannes.

Johannes wurde 1579 Rektor am Kolleg in Baeza, 1581 Prior im Kloster in Granada und im dort neu eröffneten Kloster im Campo de los Martires, wo er seinen älteren Bruder Francisco aufnahm und als Maurer arbeiten ließ – einige der Zedern im Park sollen noch von Johannes selbst gepflanzt worden sein. 1588 wurde er Prior des zentralen Klosters der Unbeschuhten Karmeliter in Segovia; viermal erschien ihm dort Christus mit Botschaften. Seine Fähigkeit zu charismatischer Seelenführung machte Johannes berühmt, er aber wollte das verbergen; als ein Mitbruder das Ausdringen von Licht aus dem Beichtstuhl beobachtete, erhielt er auf seine Frage die Antwort Schweig, du Narr, sprich nicht davon.

Der Generalvikar der Unbeschuhten Karmeliten rühmte Johannes: seine Worte seien wie Gewürzkörner, die den Appetit anregen und Wärme geben. Der Generalvikar legte sich im Kloster in Segovia ein sechsköpfiges Beratergremium zur Leitung des Ordens zu, Johannes wurde erster der Berater und Stellvertreter des Ordensoberen. In Konflikten über die Führung der Nonnenklöster und bei Auseinandersetzungen über den Vorgänger des Ordensoberen sah Johannes die Gerechtigkeit verletzt, protestierte und sollte deshalb alle Ämter verlieren; er bot an, eine Missionarsgruppe nach Mexiko zu führen, was aber an gesundheitlichen Problemen scheiterte und zog sich schließlich ins Kloster nach La Peñuela zurück, um dort als einfacher Mönch zu leben.

Durch seine Wunderkraft löschte Johannes hier einen Brand und verscheuchte ein Unwetter. Ein ehemaliger Schüler, der einen von Juan erhaltenen Tadel nicht vergessen konnte, versuchte nun, ihn aus dem Orden zu stoßen. In manchen Klöstern wurden Johannes‘ Schriften verbrannt. Im Herbst 1591 plagte ihn anhaltendes Fieber; zur Pflege nahm ihn das Kloster in Úbeda auf, aber auch dort erlitt er Schmähungen und feindselige Behandlung durch den Prior. In der Nacht seines Sterbens erschien über seinem Kopf eine leuchtende Kugel, die die Kerzen im Zimmer weit überstrahlte.

Johannes schuf eines der umfassendsten Werke der Mystik. Sein Subida al Monte Carmelo, Aufstieg zum Berg Karmel, beschreibt die menschliche Mitwirkung an der Reinigung durch theologische Tugenden. In seinem bekanntesten mystischen Gedichtswerk, Noche oscura del alma, Die dunkle Nacht der Seele, beschrieb er das Trachten der Seele nach der Vereinigung mit Gott, die sie durch eine zu Kreuzigung und Auferstehung Christi parallele Erfahrung erreicht. Zu den schönsten Gedichten gehört der im Gefängnis entstandene Cántico espiritual, Geistlicher Gesang, auch Das Lied der Liebe genannt, ein Wechselgesang zwischen Braut und Bräutigam, der an das alttestamentliche Hohelied erinnert, und die drei Stufen des Weges zur mystischen Vereinigung mit Gott darstellt, wobei auch gewagte erotische Bilder nicht gemieden werden. Llama de amor viva, Lebendige Liebesflamme, 1585 verfasst, ist eine Schilderung der Johannes zuteil gewordenen Begegnungen mit Gott als Erfüllung von Mystik.

Als seine Quellen nannte Johannes seine Erfahrungen und die Wissenschaft unter Führung des Heiligen Geistes. Aus Angst vor der Inquisition veröffentlichte er seine Werke nicht zu Lebzeiten, vor seinem Tod überarbeitete er sie, teilweise mehrfach. Eine erste Veröffentlichung erschien 1618 in Alcalá de Henares. Johannes‘ Gedichte sind Ausdruck höchster mystischer Erfahrung, zugleich höchster poetischer Vollkommenheit, gepaart mit Treue zur biblischen Überlieferung. Weil das Geschaffene keinen Vergleich mit der Absolutheit Gottes bietet, bieten Sinne und Vernunft keine Möglichkeit der Begegnung mit Gott. Nur das Freiwerden der Seele, die Nacht von Sinn und Geist, das völlige Leerwerden des Menschen, der Verzicht auf alles menschenmögliche Erkennen, die völlige Verneinung aller Begierden – das eröffnet das Licht, das dann zwangsläufig zu scheinen beginnt. So wichtig dabei der Glaube ist: erst die Liebe ist Anfang und Vollendung des mystischen Weges.

Johannes gilt als der wichtigste Kirchenlehrer der mystischen Theologie, Papst Pius nannte seine Schriften ein Gesetzbuch und Schule der gläubigen Seele. Reliquien liegen u.a. im Kloster der unbeschuhten Karmeliter in Granada.

Johannes wurde in der Kirche seines Klosters in Segovia bestattet; nach der Seligsprechung von 1675 wurden seine Gebeine in die 1692 dafür errichtete Kapelle der Klosterkirche übertragen. An der Stelle von Johannes‘ Geburtshaus in Fontiveros bei Ávila wurde um 1673 eine erste Kapelle errichtet und 1723 ein Kloster der Unbeschuhten Karmeliter angeschlossen, das 1830 in der Säkularisation aufgelöst wurde; die Kapelle wurde 1873 zur heutigen Kirche umgebaut.

 Kanonisation: Johannes wurde am 25. Januar 1675 durch Papst Clemens X: selig- und am 27. Dezember 1726 durch Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen, 1926 wurde er durch Papst Pius XI. zum Kirchenlehrer ernannt.
 Attribute: Adler, Kreuz, Ketten, Marienbild
 Patron der spanischen Dichter und Schriftsteller

Gebet zum Heiligen

Johannes vom Kreuz

Mein sind die Himmel und mein ist die Erde; mein sind die Völker, die Gerechten sind mein, und mein sind die Sünder; die Engel sind mein und die Mutter Gottes ist mein und alle Dinge sind mein, und Gott selbst ist mein und für mich, denn Christus ist mein und mein Ein und alles für mich. Was ersehnst und suchst du also noch, meine Seele? Dein ist all dies, und alles ist für dich.

Amen

Heiliger des Monats November 2023: >> Heiliger Kolumban der Jüngere <<

Kolumban wurde im strengen Kloster auf der Insel Cleenish bei Enniskillen in Nordirland ausgebildet und trat dann – der Überlieferung nach gegen den Willen der Eltern – im Alter von knapp 20 Jahren ins Kloster Bangor ein. Hier wirkte er fast 30 Jahre lang als Lehrer; der für seine asketische Strenge bekannte Abt Comgall beeindruckte ihn. In Irland gründete er dann bedeutende Klöster wie Durrow und Kells.

Mit zwölf Gefährten zog Kolumban – nach dem Vorbild seines Namensvetters Kolumban dem Älteren – als Glaubensbote in die Fremde: zunächst in die Bretagne, dann in die Vogesen. Wieder gründete er einige Klöster, so zunächst 587 das Kloster in Annegray – heute ein Ortsteil von La Voivre – und nach dessen raschem Wachstum 593 das Kloster Luxeuil – im heutigen Luxeuil-les-Bains -, dessen erster Abt er wurde.

Schließlich gründete Kolumban auch das Kloster Fontanas – im heutigen Fontaine-lès-Luxeuil. Er stellte selbst Klosterregeln auf für seine Gründungen, die sich durch außerordentliche Strenge von den seitherigen Regeln abhoben. Kolumban legte Wert auf handwerkliches Können und landwirtschaftliches Wissen, aber auch auf Rhetorik und Kunstsinnigkeit. Zunächst setzten sich diese Regeln fast im ganzen Frankenreich durch und lösten das altgallische Mönchtum – ausgehend von Tours und Lérins – ab, erst später wurden sie von den milderen Benediktinerregeln abgelöst.

Bregenz

Da Kolumban sich weigerte, die hierarisch gegliederte fränkische Kirche als Obrigkeit anzuerkennen, und seine Klöster dem Einfluss des Diözesanbischofs entziehen wollte, kam es um 602 zum Konflikt mit den burgundischen Bischöfen. Der wurde noch verschärft, weil Kolumban sich zur Errechnung des Osterdatums der keltischen Methode bediente; Papst Gregor I. vermittelte schließlich einen Kompromiss. Kolumbans Kritik an einer unmoralischen Affäre des burgundischen Königs Theuderich II. und seine Weigerung, den außerehelichen Söhnen des Königs den Segen zu erteilen, führte schließlich 610 zu seiner Verbannung aus Burgund.

Kolumban wandte sich von Nantes aus an den Hof von König Chlothar II., ging dann nach Metz an den damaligen Königshof zu König Theudebert II. von Austrasien.

Theudebert schickte Kolumban zur Mission ins Oberrheingebiet um Freiburg; Kolumban ging aber 610 mit seinen irischen Gefährten, darunter Gallus, nach Tuggen am Zürichsee in die Schweiz. Dort warf er der Überlieferung zufolge die Heiligtümer der Heiden in den damals noch direkt angrenzenden See, um durch die ausbleibende göttliche Strafe zu zeigen, dass mit diesen Göttern nicht wirklich zu rechnen ist. Trotz seiner Erfolge bei der Mission unter den heidnischen Alamannen wurde Kolumban von den Einheimischen vertrieben, auch weil sein Gönner Theudebert II. von Austrasien durch dessen Halbbruder Theuderich II. von Burgund ausgeschaltet wurde.

Kolumban zog zusammen mit Gallus weiter an den Bodensee nach Bregenz, wo es schon zuvor Christen gegeben hatte, die aber wieder ins Heidentum zurück gefallen waren; sie führte er von 610 bis 612 wieder zum Glauben an Jesus Christus, belebte die Verehrung von Aurelia wieder und gründete einige Zellen, womit er den Grund legte für das später berühmte Kloster Mehrerau, das älteste Kloster in deutschen Landen.

Kolumbans Mission löste aber Streitigkeiten aus, deshalb forderte der Herzog von Überlingen ihn auf, die Gegend zu verlassen. Gallus blieb zurück, angeblich aufgrund einer Krankheit; weil Kolumban ihm dies nicht glaubte, verbot er ihm, fortan die Messe zu lesen.

Nach einem Jahr zog Kolumban also nach Oberitalien, wo ihm der Langobardenkönig Agilolf – trotz Kolumbans Kritik an dem in Mailand gepflogenen Arianismus – Land schenkte. Kolumban gründete in der halb verfallenen Peterskirche in Bobbio um 613 ein Kloster, dessen erster Abt er wurde, wo er sein Leben friedlich beenden konnte und wo er auch begraben ist.

Von Kolumbans Werken sind erhalten sechs Briefe, 13 Abhandlungen, fünf Gedichte, zwei Klosterregeln und eine Anleitung zur Buße, letztere in Abkehr von antikem Brauch und irischer Tradition.

Die wichtigsten Quellen für das Leben von Kolumban sind zwei Bücher vom Leben des Abtes und seiner Schüler, 639 bis 642 verfasst von seinem Schüler, Mönch Jonas von Bobbio, dazu seine eigenen hinterlassenen Werke sowie die Lebensgeschichte des Gallus. Kolumban gilt als der Missionar des Gebiets am Oberrhein und in der deutschen Schweiz, er wird daher als der Glaubensbote Alemanniens bezeichnet.

Das Kloster Luxeuil wurde 1790 in der Französischen Revolution aufgehoben, die Abteikirche St-Colomban ist jetzt Pfarrkirche, in den Klostergebäuden ist eine Schule untergebracht. Neben den Ausgrabungen des Klosters in Annegray wurde eine Kolumban geweihte Kapelle errichtet. Auch das Kloster in Bobbio unter wurde 1803 französischer Besatzung geschlossen, die Kirche ist heute Pfarrkirche.

 Attribute: als Pilger, segnend, Bär, Sonne

 Patron von Irland und von Bobbio; gegen Geisteskrankheiten und Überschwemmungen.

Gebet zum Heiligen Kolumban

Gott, alles Gute das wir wollen, hast du uns eingegeben, und du hilfst uns , es zu vollbringen.

Du berufst Männer und Frauen, alles zu verlassen, um Christus nachzufolgen.

Führe sie auf dem Weg des Heiles, gib, dass sie sich um den Geist der Armut und der Demut bemühen und dir und den Menschen dienen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.